Steckbrief Eva Bleckmann

Eva Bleckmann ist die erste Auszubildende im Dorstener Tierheim

Name: Eva Bleckmann
Alter: 27
Beruf: Azubi im Dorstener Tierheim
Geburtsort: Dorsten-Hervest
Wohnort: Dorsten-Hervest
Hobbys: Tiere, Lesen und Mischlingshündin Luna

„Ich habe meinen absoluten Traumberuf gefunden.“ Eva Bleckmann ist begeistert und mit vollem Herzen dabei. „Ich würde mich jederzeit wieder für eine Ausbildung im Tierheim bewerben“, ist sie sich sicher.

Die 27-Jährige ist zurzeit im dritten Ausbildungsjahr zur Tierpflegerin der Fachrichtung Tierheim und Tierpension. Ihr Herz schlägt schon immer für Tiere, daher arbeitet sie bereits seit einigen Jahren ehrenamtlich im Dorstener Tierheim. Dass sie nun aus ihrem Hobby einen Beruf machen konnte, freut Eva besonders.

Kleines Tierheim – große Verantwortung. Genau das gefällt der Tierfreundin. „Hier werde ich überall eingesetzt und lerne alles, was unsere Tiere brauchen, damit es ihnen gut geht.“ Die meisten Tiere fassen schnell Vertrauen zu den Mitarbeitern des Tierheims, so auch zu Eva. Sie spüren, dass sie bei ihr in guten Händen sind.
Sollte ein Tier erkranken, so fällt es Eva Bleckmann auf ihrer morgendlichen Runde durch die verschiedenen Ställe auf. Sie schaut sich jedes Tier genau an, spricht mit ihm, streichelt es oder kuschelt ein wenig und kann so erkennen, ob es ihm gut geht. Verhält sich dabei eines der im Durchschnitt 120 Tierheimbewohner anders als üblich, separiert Eva es gegebenenfalls und bereitet ihm spezielles Futter zu oder fährt mit ihm zum Tierarzt.

Ekel vor tierischen Ausscheidungen oder Berührungsängste bei kranken Tieren dürfen bei der Auszubildenden natürlich nicht vorhanden sein, denn auch diese Tiere müssen versorgt werden. Körperliche Arbeiten wie Ställe auszumisten und die schwere Schubkarre zum Container für die Biogasanlage zu fahren gehören zu Evas Arbeitsalltag im Tierheim ebenso dazu, wie die Hufe der Ziegen zu beschneiden. Ihr Arbeitstag ist vollgepackt mit Arbeiten, die Besucher nicht sehen. Da bleibt leider nicht so viel Zeit, sich länger um die einzelnen Tiere zu kümmern.

„Zum Glück haben wir zusätzlich noch ‚Katzenkuschler‘ und Frauen und Männer, die regelmäßig mit unseren Hunden Gassi gehen“, freut sich Eva über die gute ehrenamtliche Betreuung ihrer Schützlinge.

Dass Katzen jedoch nicht immer nur schmusen wollen, sondern auch ihre Krallen ausfahren, das erlebt Eva Bleckmann jedes Mal, wenn sie Streunerkatzen zur Kastration einfängt und sie samt ihren Kitten mit ins Tierheim bringt. Da sind bei den Fangaktionen dicke Handschuhe ein absolutes Muss.

Foto oben rechts: Mischlingshündin Luna darf Eva Bleckmann auch tagsüber auf dem Tierheimgelände begleiten

Zwar werden durchs Tierheim hauptsächlich Katzen und Hunde vermittelt, aber auch Kaninchen und Meerschweinchen finden von hier aus ein neues Zuhause. Die beiden Schweine Pumba und Ruth, zahlreiche Hühner aus Legefarmen, die vielen Ziegen sowie die beiden Pferde Belmondo und Bailey bekommen hier jedoch ihr Gnadenbrot und stehen nicht zur Vermittlung.

Da vermittelte Tiere nicht ohne Papierkram den neuen Haltern übergeben werden dürfen, muss Eva auch den Umgang mit Dokumenten lernen. Dies geschieht wöchentlich in der Berufsschule in Münster. Dort stehen weitere Themen wie das Tierschutzgesetz, rechtliche Grundlagen der Tierhaltung und -transport, sowie Seuchenschutz und Desinfektion der Ställe auf dem Lehrplan.

Auch wenn das Tierheim keine Wildtiere wie Singvögel oder Igel aufnimmt, so hat Eva Bleckmann dennoch Steckbriefe über jede Tierart im Kopf, um die Erstversorgung übernehmen zu können. Zur Ausbildung der Dorstener Tierpflegerin gehört also weit mehr als nur das „Katzenkuscheln“.

Foto oben rechts: Gibt es Futter, melden sich die Hühner lautstark

Text und Fotos: Martina Jansen