Songwriting Days

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Songwriting Days

Mit viel Spaß etwas Eigenes schaffen

Dass in Deuten ein Songwriting-Workshop im Rahmen des Kultursommers angeboten wurde, das freute ganz besonders Volksbank-Marketingleiter Ralf Bröker. Seine Bank sponsert und organisiert gemeinsam mit der Stadtagentur erneut den Dorstener Kultursommer. Ich versprach Ralf, mir den Workshop anzusehen, aber ich habe darüber hinaus auch gerne teilgenommen und es nicht bereut.

Vorab, keine Sorge liebe Leserinnen und liebe Leser, ich werde Ihnen meine Geschichten über interessante Dorstenerinnen und Dorstener ab jetzt nicht musikalisch vortragen, obwohl ich das Rüstzeug dafür nun mitbekommen habe.
Julie Wnuk, ausgebildete Sängerin und Songwriterin aus Hervest, aufgetreten auf verschiedenen Top-Events und unter anderem seit 2005 Sängerin im Rock Orchester Ruhrgebeat, lud in kleinem Rahmen zu diesem Workshop. Dieser kleine Rahmen bestand aus Julie, einer weitere Musikerin, zwei Musikern und mir, einem musikalisch unbeschriebenen Blatt. Aber nicht nur von unseren Vorkenntnissen her unterschieden wir uns, auch altersmäßig war die kleine Gruppe mit Alannah Falkenberger, Markus Bonkowski, Andreas Eißing und mir ebenso bunt gemischt, wie die Themen, die wir uns ausgesucht haben.
Unsere Aufgabe war es, unsere Gedanken zu einem emotionalen Thema, sei es persönlich, aus der Presse oder woher auch immer, aufzuschreiben. „Schreibt einfach drauf los“, leitete Julie uns an, „achtet nicht auf irgendwelche Regeln und überlegt jetzt noch nicht, was der Refrain sein könnte. Lasst auch Gedanken über Melodien erst einmal außen vor. Damit setzt ihr euch nur unnötigerweise unter Druck und der Spaß geht verloren.“
Also schrieben wir wirklich einfach drauf los. Der Stift flog bei uns nur so übers Papier und Seite um Seite wurde mit Sätzen oder auch nur mit einzelnen Worten gefüllt. Leichte Unsicherheit kam am Ende auf, das war ja doch sehr viel Text für ein einziges Lied. Doch Julie ließ uns ans Eingemachte gehen und in zwei Durchgängen nur das Wichtigste herausfiltern. Erst danach suchten wir nach Schlagworten für den Song und überlegten, was sich für den Refrain eignen würde. Und noch einmal wurde gestrichen. Übrig blieben die wichtigsten Aussagen, die wir im dem Song unterbringen wollten.
Damit war auch erst einmal genug. Nach diesen ersten beiden Kursstunden rauchte uns gehörig der Kopf und wir mussten das Gehörte und das emotional Geschriebene erst einmal in Ruhe verarbeiten.

Foto oben rechts: Julie Wnuk bot die "Songwriting Days" an

Am nächsten Tag fand eine komplett andere Gruppendynamik statt. Wir lernten welche Reime zu sehr nach heiler Welt oder kitschig klingen und welche Alternativen es gibt. Abba und Herbert Gronemeyer dienten dabei nicht nur als Beispiel, sondern hoben die eh schon gute Stimmung erneut an. Zu sagen „aus Fremden wurden Freunde“ klingt natürlich viel zu pathetisch, aber wir kamen miteinander sehr gut ins Gespräch, redeten über unsere privaten Themen und boten uns gegenseitige Hilfe auch über den Kurs hinaus an. Dass wir anschließend eine WhatsApp-Gruppe gründeten, müsste ich sicherlich hier nicht noch extra erwähnen.
Fertig sind unsere Songs noch lange nicht, wir stehen noch ganz am Anfang, aber wir sind auf einem guten Weg. Da natürlich vier Stunden nicht reichen, um einen Song zu schreiben, lud Julie uns ein, weiterhin kostenlos am Onlinekurs teilnehmen.
Sollte sie diesen Kurs im nächsten Jahr noch einmal im Rahmen des Kultursommers anbieten, so kann ich die Teilnahme absolut empfehlen, auch wenn statt des Songs zum Schluss ein Gedicht das Ergebnis sein sollte.

Foto oben rechts: Sängerin und Songwriterin Julie Wnuk

Text: Martina Jansen
Fotos: privat

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