Seien Sie geduldig!

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Leben mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Seit langem haben Sie sich auf den heutigen Tag gefreut. Sie wollten mit Ihrer besten Freundin ein Wellnesswochenende genießen oder mit der Familie ins Kino gehen? Aber leider machen Ihnen heftige Bauchkrämpfe und ständiger, teils schleimiger oder blutiger Durchfall wieder einmal einen Strich durch die Rechnung. Sie halten sich nur noch in der Nähe Ihrer Toilette auf, fühlen sich erschöpft und kraftlos.

Kommen zu den Durchfallattacken noch Gewichtsverlust oder Fieber hinzu, könnte es sich bei Ihnen um Morbus Crohn handeln. Zusätzlich können Entzündungen und Schmerzen an den Gelenken, Augenentzündungen oder Hautveränderungen bei dieser Erkrankung auftreten. Auch bei einer Colitis ulcerosa treten diese blutig-schleimigen Durchfälle sowie Fieber und Erschöpfung auf, Gelenkschmerzen und Probleme mit Augen und Haut sind hierbei jedoch etwas seltener. Sowohl bei Morbus Crohn als auch bei Colitis ulcerosa handelt es sich um chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED), die bereits im Kindesalter auftreten können.
Sie leiden aktuell an den aufgeführten Beschwerden oder hatten lange Ruhe und nun kehren die Durchfälle zurück? Gehen Sie am besten zu einem Spezialisten, um die Diagnose CED zu bestätigen oder um andere Erkrankungen auszuschließen. Dazu hat Priv. Doz. Dr. med. Christoph Elsing, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Fachbereich Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen im St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten verschiedene Möglichkeiten. „Neben der gründlichen Anamnese und der körperlichen Untersuchung helfen uns hier die bildgebenden Verfahren wie Endoskopie, Ultraschall und Schnittbilddiagnostik wie MRT und CT bei der Diagnosestellung weiter“, erklärt mir der Chefarzt.

Foto oben rechts: Auch bildgebende Verfahren wie Endoskopie, Ultraschall und Schnittbilddiagnostik wie MRT und CT helfen Dr. Elsing bei der Diagnosestellung weiter

Morbus Crohn und auch Colitis ulcerosa sind nicht heilbar, die Lebenserwartung ist bei CED-Patienten jedoch nicht verkürzt. So unterschiedlich der Verlauf der Erkrankung ist, so unterschiedlich ist auch die Behandlung. Während einige Patientinnen oder Patienten einen starken Schub und dann eine Zeit lang regelmäßig nur schwächere Schübe haben, leben andere jahrelang beschwerdefrei, bevor es zu erneuten starken Durchfällen mit Krämpfen kommt. „Um ihnen eine schnelle Linderung zu verschaffen, verordnen wir eine kurzzeitige Cortison-Therapie. Da die Nebenwirkungen hierbei jedoch stark sind, kann diese Therapie keine Dauermedikamentation sein. Dafür eignen sich andere und auch neuere Medikamente besser, die die Aktivität des Immunsystems herabsetzen und ebenfalls in den Entzündungsprozess eingreifen“, berichtet Dr. Elsing.
Eine Garantie, dass die Behandlung anschlägt, kann jedoch nicht gegeben werden. Hier ist Ausprobieren das Mittel der Wahl. Vor allem ist jedoch Geduld notwendig. „Während bei einer Cortisonbehandlung bereits nach zwei Wochen Erfolge zu sehen sind, kann dies bei der Antikörper-Therapie bis zu elf Wochen dauern“, weiß der Gastroenterologe aus seiner Erfahrung und fährt fort: „Die verschriebenen Medikamente sollten ein Leben lang eingenommen werden. Möchten unsere Patienten sie absetzen, überlegen wir gemeinsam, ob das möglich und auch sinnvoll wäre. Dazu schauen wir zunächst bei einer Darmspiegelung, ob sich die Darmschleimhaut regeneriert hat. Die Entscheidung fällt dann der Patient für sich, denn wir können nicht garantieren, dass bei einem erneuten Schub die alte Medikamentation noch hilft. Im schlechtesten Fall fangen wir wieder bei null an.“
Nicht immer können ausschließlich Medikamente zur Therapie eingesetzt werden. Bei Fisteln, Abszessen oder Verengungen beziehungsweise starken Beschädigungen im Darm muss operiert werden. In diesen Fällen wären Sie dann bei Dr. Elsings chirurgischen Kollegen in besten Händen. 

Foto oben rechts: Das Team um Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Elsing (Mitte): Leitender Oberarzt Dr. med. Johannes Schlaeger, Oberärzte Georg Göller, Dr. med. Jörg Niemeyer und Atanas Ganchev (v. l.)

In der Klinik unter Chefarzt Dr. Christoph Elsing des Dorstener Krankenhauses werden Patienten mit allgemein-internistischen Erkrankungen und schwerpunktmäßig Patienten mit Gastroenterologischen-, Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten sowie Patienten mit onkologischen Erkrankungen behandelt. Eine weitere Besonderheit der Abteilung ist die fachliche Diabetes-Schulung und Diätberatung unter Mithilfe von Diätassistenten sowie Diabetesberatern (DDG). Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Dorstener Schulungsgemeinschaft e. V., einer Kooperation des St. Elisabeth-Krankenhauses, der niedergelassenen Ärzte und der Diabetiker Selbsthilfegruppe.

CED-Sprechstunde
Für Patientinnen und Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bietet die Klinik für Innere Medizin im St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten eine eigene Sprechstunde auf Überweisung eines niedergelassenen, gastroenterologisch tätigen Facharztes an. Dort können moderne Therapien auch auf ambulanter Basis durchgeführt werden.

Kontakt:
Klinik für Innere Medizin, Fachbereich Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen
Chefarzt Privatdozent Dr. Christoph Elsing
St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten
Pfarrer-Wilhelm-Schmitz-Str. 1
46282 Dorsten
Telefon: 02362 29-55202
Telefax: 02362 29-55401
E-Mail: gastroenterologie.dorsten@kkrn.de
www.kkrn.de

Foto oben rechts: Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Elsing ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Fachbereich Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen am Dorstener Krankenhaus

Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak und KKRN

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