Sechs Jahre „Wir machen MITte“

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Sechs Jahre „Wir machen MITte“

Großes Abschlussfest vom 6. bis 8. Mai.

Nach sechs Jahren endet das Projekt Wir machen MITte. Seitdem hat sich nicht nur die Innenstadt stark verändert. Um alle erfolgreichen Aktionen noch einmal zu feiern, gibt es Anfang Mai ein großes Abschlussfest.
Es war ein Projekt, das Dorsten spürbar verändert hat. Seit sechs Jahren werden im Rahmen von „Wir machen MITte“ Projekte rund um die Innenstadt umgesetzt. Dazu gehörte etwa die Renovierung der Fußgängerzone ebenso dazu wie die Erneuerung des Treffpunkt Altstadt, die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes und die Belebung von Maria Lindenhof. 30 Projekte waren umgesetzt worden. Nun nähert sich der Abschluss der Arbeiten. Damit war es Zeit für die Verantwortlichen, ein erstes Resümee zu ziehen.

Foto oben rechts: Das Dorstener Alte Rathaus

Beginn mit der Regionale 2016
Dass das Projekt ins Rollen kommen konnte, verdankt die Stadt Dorsten einem Zufall. Mit dem Förderprojekt „Regionale 2016“ sollte eigentlich das westliche Münsterland gefördert werden. Allerdings mussten sich dafür mindestens drei Landkreise bewerben. „Da sich bisher nur Borken und Coesfeld gemeldet hatten, wurden weitere Gemeinden zu einer Art drittem Landkreis zusammengefasst“, erklärte Bürgermeister Stockhoff. Deswegen kamen unter anderem auch Schermbeck und Dorsten dazu.
Die „Regionale 2016“ vermittelte dann den Zugang zu weitreichenden Förderungen. „Dabei hatten wir als erstes an unseren Bahnhof gedacht“, so Stockhoff. Schließlich sei es aber viel mehr geworden: Insgesamt 43 Millionen Euro sei in geförderten Projekten investiert worden. „Damit dürfte Dorsten gemessen an der Einwohnerzahl ganz weit vorne liegen“, freute sich der Bürgermeister.

Foto oben rechts: Der Bahnhof wird als wohl letztes Projekt im Spätherbst 2022 fertig

Foto: Stadt Dorsten Detlev Wischerhoff

Soziales Miteinander gestärkt
Eine wichtige Voraussetzung für die Fördermittel war die Stärkung des sozialen Miteinanders. „Die Bürgerbeteiligung war uns ganz besonders wichtig“, erklärte auch die Erste Beigeordnete der Stadt Dorsten, Nina Laubenthal. Aus diesem Grund habe man einen Bürgerfonds eingeführt, um kleinere Projekte zu fördern. Eine besondere Anlaufstelle sei dabei der Dorsten Treff gewesen, der von 2017 bis 2020 für ein aktiveres Miteinander im Quartier gesorgt hätte. „Wir wollten Teilhabe und persönliche Perspektiven schaffen“, erklärte Laubenthal.
Daher hätte man etwa Qualifizierungsmaßnahmen gefördert, an denen hunderte Menschen aus 25 Nationen teilgenommen hätten. Ein sichtbares Beispiel dafür sei etwa die Dorstener Aak. Das Schiff wurde nach historischen Vorbildern von Langzeitarbeitslosen gebaut, und heute ist es ein Museum am Atlantis. Viele der Mitarbeiter an diesem Projekt hätten danach eine Ausbildung oder eine neue Beschäftigung gefunden.

 

Schmuckstücke für Dorsten
Den größten und sichtbarsten Anteil an den Fördergeldern hatten allerdings die Baumaßnahmen in der Dorstener Mitte. „Das waren etwa 34 der insgesamt 43 Millionen Euro“, berichtete der Technische Beigeordnete Holger Lohse. Elf Millionen entfielen dabei auf den Bahnhof, der seinerzeit auch der Türöffner für die Fördermaßnahmen gewesen sei. „Lange Jahre hat der Bahnhof eher langsam vor sich hingesiecht“, erinnert sich Lohse. „Als Denkmal und zentraler Ort wird er jetzt ein Schmuckstück für Dorsten“. Durch die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes soll der Bahnhof sich nun besser zur Innenstadt öffnen. Auch diese hat sich ja sichtbar verändert: „Das Wohnzimmer der Stadt ist nun würdig gestaltet worden“, so Lohse. Sechs Millionen Euro waren hier investiert worden.
Als weitere Beispiele nannte Holger Lohse etwa die Umgestaltung des Petrinums und die Renovierung der Hochstadenbrücke, die Neubelebung des Bürgerparks Maria Lindenhof und die Umgestaltung des Treffpunkts Altstadt, sowie die Förderung privater Investitionen etwa mit dem Hof- und Fassadenprogramm. „Hier haben wir 35 Maßnahmen gefördert“, so Lohse. Durch frisch renovierte Fassaden habe man somit eine deutliche Aufwertung der Innenstadt erreicht. Noch im Entstehen sind derzeit etwa die Umgestaltung der Klosterstraße oder die umweltfreundliche Neuordnung des Schölzbaches.

Foto oben rechts: Bürgerpark Maria Lindenhof

Großes Dankeschön beim Abschlussfest
„Ohne die Bürger wäre Wir machen MITte nicht möglich gewesen“, betonte Bürgermeister Stockhoff. Zum einen lobte er die große Bereitschaft der Bürgerschaft zur Mitarbeit, zum anderen die Geduld bei den umfangreichen Baumaßnahmen. Daher soll es nun ein großes Abschlussfest vom 6. bis zum 8. Mai geben. „Wir möchten einfach Danke sagen“, sagt auch Christoph Krafczyk vom Stadtteilbüro. „Deswegen ist uns dieses Fest auch eine Herzensangelegenheit, ein Dank für die überwältigende Bürgerbeteiligung.“ An drei Tagen sollen vor allem die neu gestalteten Begegnungsorte in den Mittelpunkt gestellt werden.
Los geht es am Freitag am Bahnhof und rund um den Treffpunkt Altstadt. „Zusammen mit dem Shop 180Grad haben wir einen großen Skatewettbewerb auf der neuen Anlage ins Leben gerufen“, freut sich Henning Lagemann vom Sozialen Stadtteilmanagement. Diese Aktion sei für NRW in dieser Form etwas ganz Neues.
An diesem Wochenende wird es verschiedene Aktionen in der Altstadt geben, die auch durch die örtliche Kaufmannschaft unterstützt werden. So plant die DIA etwa eine Aktion unter dem Motto „Einkaufen und Gewinnen“. Auch im Bürgerpark, am Amphitheater, am Atlantis oder am Georgsplatz sind Veranstaltungspunkte vorgesehen. Das genaue Programm für das Festwochenende soll zudem in den nächsten Tagen noch veröffentlicht werden.

Foto oben rechts: (v.l.) Christoph Krafczyk, Tobias Stockhoff, Nina Laubenthal, Holger Lohse, Henning Lagemann

Text: Oliver Borgwardt
Fotos: Wir machen MITte, Oliver Borgwardt und Christian Sklenak

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