Renate Harding, die gute Seele der KAB Wulfen

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Renate Harding, die gute Seele der KAB Wulfen

Reisen und Gemeindefrühstück – zwei Ideen, die die Wulfenerin erfolgreich umsetzt

Seit 1999 organisiert die aktive Seniorin mit großem Erfolg Fahrten mit dem Reisebus. An die 50 Personen nehmen jeweils an den Reisen quer durch Deutschland und in die Nachbarländer teil. Ihr neustes Projekt ist jetzt das Gemeindefrühstück in Alt-Wulfen.

Der Gedanke „Das könnten wir doch in Wulfen doch auch mal machen“ kam Renate Harding vor drei Jahren bei einem Frühstück der KAB in Barkenberg. Die heute 71-Jährige fackelte nicht lange und suchte sofort Mitstreiter, nachdem das Pfarrbüro grünes Licht für die Nutzung des Matthäusheimes gab. Da sie seit ihrem fünften Lebensjahr in Alt-Wulfen wohnt, ist ihr Bekanntenkreis natürlich immens groß. Im Nu hatte Renate Harding daher weitere sechs Frauen und drei Männer beisammen, die mit ihr gemeinsam bis heute das Gemeindefrühstück stemmen.

„Ich hätte mich gefreut, wenn wir 50 Zusagen bekommen hätten“, blickt die KABlerin zurück. „Mit so viel Resonanz haben wir jedoch bei weitem nicht gerechnet.“ Über 70 Anmeldungen bekam Renate Harding, sodass sie einige Senioren vertrösten und auf die Warteliste setzen musste.
Nach diesem großen Interesse beschlossen die zehn Wulfener, das Frühstück nun jeden Monat stattfinden zu lassen. Und jedes Mal in den drei Jahren waren alle Plätze im Nu vergeben.

Den meisten Senioren kommt es dabei nicht auf den günstigen Preis an. Ganze Familien treffen sich hier an einem Tisch („So sieht man sich wenigstens mal!“), Nachbarn klönen über die neusten Ereignisse oder man lernt ungezwungen andere Menschen kennen. So wie Resi Glademann. Sie ist von Flaesheim nach Wulfen gezogen und hat beim Frühstück Luzia Kretschmer kennengelernt. Die Zwei haben seitdem noch kein Frühstück verpasst. Die mit 93 Jahren älteste Besucherin Henriette Schwark, war dieses Mal verhindert, sodass heute diese beiden Frauen die ältesten Gäste im Vereinsheim waren.

Nachdem die Familienbildungsstätte in das Matthäusheim gezogen ist und Renate Hardings Team die Räume nicht mehr nutzen konnte, bot der Heimatverein sein Heimathaus als Ersatz an. „Wir haben das Angebot natürlich sehr gerne angenommen, auch wenn wir jetzt nur noch Platz für 68 Gäste haben und das Frühstück jetzt dienstags stattfindet.“

Bei den Ehrenamtlern weiß jeder, was er zu tun hat. So sind die drei Ehemänner der Organisatorinnen, Walter Knütter, Dieter Hövelmann und Werner Gohmann, dafür zuständig, einen Tag vorher die Tische und Stühle zu rücken. Die Tischdekoration übernimmt, wie könnte es als ehemalige Erzieherin auch anders sein, normalerweise Inge Hövelmann.

Ob Schwan oder andere Figuren - so machen Servietten doch gleich mehr her. „Wir arbeiten hier Hand in Hand“, erzählt Renate Schaefer und blickt dabei auf Irene Schunke. Ihre Zwillingsschwester ist kurzfristig für Inge Hövelmann eingesprungen, die heute nicht dabei sein konnte.

Am Tag des Frühstücks stehen die Frauen bereits ab halb acht in der Vereinsküche und kochen Kaffee, dekorieren die Platten oder schnibbeln Obst für den bunten Obstsalat. Im Keller des Vereinsheimes brutzeln währen dessen Marlis Gohmann und Ursula Haddick Rührei mit Speck. Sage und schreibe 100 Eier werden dabei geköpft. „Rührei geht mit am besten“, fällt Marlis Gohmann bei jedem Frühstück auf. „Alleine zu Hause macht man es sich ja meistens nicht“, ergänzt Ursula Haddick.

Kurz vor neun sind alle Stühle belegt und das Buffet wird eröffnet. Lachs, Käse, Schinken, zahlreiche Marmelade- und Brotsorten, Rührei, Aufschnitt, Quark und Obstsalat sowie Getränke – da fällt die Auswahl schwer. Gedränge gibt es am Buffet nicht, jeweils tischweise suchen sich die Senioren das aus, was ihnen schmeckt. Da reichlich vorhanden ist, werden auch die hungrigen Besucher am letzten Tisch noch satt.

Den Einkauf macht Renate Harding alleine, denn sie weiß am Besten, was gebraucht wird. Dabei legt sie Wert auf Frische und Qualität und kauft bei den umliegenden Bauern oder an der Frischetheke des hiesigen Lebensmittelmarktes ein.
„Beim Frühstück sehe ich meistens dieselben Gesichter“, freut sich Renate Harding,Harding die die meisten Gäste kennt. Auch Christel Wilken hilft gerne aus. „Bei der guten Stimmung und der schönen Gemeinschaft macht es einfach Spaß, mitzuhelfen.“

Sei diesem Monat haben die Organisatoren den Beitrag von fünf auf sieben Euro erhöht, damit sie mehr Geld spenden können. So konnte Renate Harding mit ihrem Team Ende letzten Jahres der Organisation „Saat für Hoffnung“ für Waisenkinder in Kenia einen Spendenscheck in Höhe von 1000 Euro überreichen.

Das nächste Frühstück findet am 20. Februar statt. Anmeldungen für die wenigen freien Plätze nimmt Renate Harding unter 02369/6000 an. Mehr Glück haben Sie jedoch bei den Reisen, da findet sich immer der eine oder andere Platz. Rufen Sie an, kommen Sie vorbei und lernen Sie neue Menschen kennen!

Foto oben rechts: Sie bereiten gerne das Frühstück vor: (von links) Renate Harding, Renate Schaefer, Ursula Haddick, Christel Wilken, Marlis Gohmann, Inge Hövelmann und Inge Lasatz

Text: Martina Jansen
Fotos: privat

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