Peter Suttrop, das musikalische Urgestein der Feldmärker Schützenfeste hört auf…

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Peter Suttrop, das musikalische Urgestein der Feldmärker Schützenfeste hört auf…

…zumindest ist das die Meinung vieler Dorstener.

„Ich weiß auch nicht, warum sich das Gerücht so hartnäckig hält“, wundert sich Peter Suttrop und ergänzt lachend: „Natürlich höre ich auf, irgendwann mal, aber nicht jetzt!“ 

Einen Nachfolger hat er trotzdem schon, aber dazu später mehr.

Begonnen hat die DJ-Karriere des heutigen 60-Jährigen in der Gaststätte seiner Eltern in Witten-Herbede. Hier unterhielt er spielerisch die Stammgäste, bis es dann plötzlich für ihn ernst wurde. Da bei einer Feier im familieneigenen Saal die Kapelle kurzfristig ausgefallen war, musste der Nachwuchs-Unterhalter mit 15 Jahren alle Schallplatten der Familie einpacken, sie mit dem damals üblichen Schallplattenspieler abspielen und mit einem alten Mikrofon die Gäste unterhalten. Da seine unterhaltsame Art ankam, spielte er noch auf einigen Schulfeten, dann aber kamen die ersten Freundinnen und, wie das häufig vorkommt, schlief das Hobby erst einmal mal ein. Geweckt wurde der DJ in ihm dann erst wieder 1987 auf einem Straßenfest in Östrich, in der Siedlung, in der er mit seiner Frau ein Jahr zuvor ein Haus gebaut hatte. Kamen die anderen Gäste mit einer Schüssel Kartoffelsalat oder Käsebrötchen, so trug Peter Suttrop zwei Wäschekörbe voll Vinylplatten vor sich her und legte bis morgens um neun Uhr Musik auf. 

Die Presse, die auf sein Unterhaltungstalent aufmerksam wurde, sorgte vermehrt dafür, dass der gebürtige Dortmunder in den folgenden drei Jahren immer öfter in Partykellern musikalisch für gute Laune sorgte. Aus Schulfeten wurden dann Betriebs- und Abifeiern, zu denen er gebucht wurde und selbstverständlich trat er auch auf den Kompanieabenden des Allgemeinen Bürgerschützenvereins Dorsten Feldmark I u. II e.V. auf, dem er seit 1990 angehört. So langsam wurde es jedoch eng mit lediglich einem Mischpult und ein paar Kisten „schwarzem Gold“, also musste ein zweiter Plattenspieler her, zum „schnellen Songwechsel“, auch wenn es in der heutigen Zeit eher belustigend klingt. Zum Glück bekam der fünffache Familienvater sehr früh Hilfe durch seine Söhne Sebastian und Benjamin und deren Freund Timo Prokop. Noch bis vor Kurzem transportierten sie die fast eine Tonne wiegende notwendige Technik aus zwei Anhängern über bis zu acht Stunden, installierten sie und bauten sie auch wieder ab, so dass die Truppe sich auf eine 24 Stunden Schicht einstellen konnte.

„Mittlerweile baut der Veranstalter das nötige Equipment auf, ich werde ja schließlich nicht jünger“, so Peter Suttrop. „Hinzu kommt, dass wir ja nicht nur in Dorsten, sondern auch in München, auf Sylt, in Belgien oder in der Produktionsstätte des Fernsehens ‚Filmstadt Babelsberg‘ bei Potsdam auftreten. Und das mit bekannten Künstlern wie Micky Krause, Jürgen Milski, Anna Maria Zimmermann und Olaf Henning.“

Foto oben rechts: Peter Suttrop, das musikalische Urgestein der Feldmärker Schützenfeste

 

Aber nun zu einem anderen Künstler: Timo Prokop, 26-jähriger Junggeselle aus Dorsten. Er singt zwar nicht, ist aber der Nachfolger Peter Suttrops. Es würde reichen, wenn sich der Mädchenschwarm lediglich auf die Bühne stellen und die Arme ausbreiten würde – schon würden ihm die jungen Frauen zujubeln. Aber er hat seinen Job von der Pike auf gelernt, in dem er eifrig alles aufschrieb, was Peter ihm sagte oder was er beobachtete. Sein Vorgehen gab ihm Recht, denn er steht nicht nur zum dritten Mal gemeinsam mit seinem „Ziehvater“ beim diesjährigen Oktoberfest auf der Bühne, er bestreitet auch mittlerweile ganz alleine und mit sehr gutem Erfolg große Veranstaltungen wie zum Beispiel „Den Karneval“ in der Feldmark oder das Oktoberfest in Kirchhellen. 

Dem Hochbautechniker macht es Spaß, Menschen zu unterhalten und für ihn ist es dabei unwichtig, ob es sich um einen achtzigsten Geburtstag im kleinen Kreis im Altenheim handelt oder um eine Riesenfete anlässlich der Volljährigkeit des Gastgebers. „Ich habe jedes Mal eine Gänsehaut, wenn die Gäste die Arme hochreißen und mitfeiern“, freut sich Timo.

 

Seit zwei Jahren arbeiten die zwei mit DJ Thorsten Matschke von WDR 4 zusammen, der seine Songs in der Sendung „Rhythmus der Nacht“ zwar professioneller zusammenmixt, aber ansonsten das gleiche Konzept bedient: Die Musik geht in die Beine und trifft den Geschmack der Zuhörer.

Wie erklären sie sich aber nun ihren Erfolg? „Wir nehmen die Gäste bereits zu Beginn der Feier an die Hand und begrüßen sie optisch-akustisch und genauso verabschieden wir sie dann auch wieder. Das ist das, woran sich die Gäste auch noch nach Wochen erinnern“, erklärt Peter Suttrop das Konzept von Profisound Dorsten mit gleichnamiger Webseite, mit der sie den Namen „Dorsten“ durch Deutschland tragen. Und das Konzept geht auf, denn über Langeweile können beide absolut nicht klagen.

Foto oben rechts: Sie sorgen stets für gute Stimmung: Peter Suttrop und Timo Prokop 

Text: Martina Jansen
Fotos: privat

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