Netzwerk für Grünpflege und Gestaltung in Dorsten
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Netzwerk für Grünpflege und Gestaltung in Dorsten
Unser Stadtteil soll schöner werden
Auf dem Spielplatz ist der Sand verdreckt: „Das müsste mal jemand wegmachen.“
Die Beete an der Straße sind voll mit Unkraut: „Das müsste mal jemand wegmachen.“
Da vorne liegen Scherben: „Das müsste mal jemand wegmachen.“
Man kann lange auf den „Jemand“ warten. Daher beschlossen Claudia und Gerhard Jendrzey, selbst aktiv zu werden.
Einige Spielplätze sowie die Grünflächen und das Umfeld sind nicht nur im Stadtsfeld teilweise in einem beklagenswerten Zustand. Diese Missstände alleine zu beseitigen, wäre für das Ehepaar Jendrzey weder machbar gewesen, noch hätte eine solche Vorgehensweise Sinn gemacht. Daher suchten und fanden sie Mitstreiter, privat und bei der Stadt.
So engagieren sich mit ihnen zusammen besonders Angelika und Hans-Jürgen Welz, Gisela Gillmann sowie Thorsten Hetkamp, der die Webseite und den Newsletter des Projektes betreut. „Mit vier Parteien kommen immer wieder neue Ideen auf und ergänzen uns optimal“, freut sich Claudia Jendrzey. Seitens der Stadt erhielt das Ehepaar zudem sehr gute Unterstützung durch Martin Hollstegge, Leiter der Grünflächenabteilung und Joachim Thiehoff, Leiter des Büros für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport. Da auch dieses Projekt ohne Sponsoren nicht realisiert werden kann, fanden sich zum Glück Sponsoren, die diese nachahmenswerte Initiative der Stadtsfelder unterstützen. So pflanzte die Firma Fielmann Obstbäume am Rossiniplatz und sponsert auch die Bienenwiese. Aber auch die Vereinte Volksbank, die Dorstener Drahtwerke, die H.G.B Stahlbau, die Tischlerei Vennemann sowie die Hausverwaltung Welz beteiligen sich an diesem Projekt. „Wir sind stolz darauf, dass unsere Sponsoren uns nicht nur finanziell unterstützen, sondern auch mit Ideen beitragen, dass sich das Projekt entwickelt“, so Gerhard Jendrzey.
Der Lohn ihrer Arbeit ist ein ansprechendes Wohnumfeld, denn der Grünstreifen, der sich an den Häusern des Rossiniplatzes entlangzieht, sieht wunderschön aus. 18.000 von der Stadt gespendete Blumenzwiebeln blühen hier gerade. Diese Pracht soll nicht nur das Auge erfreuen, sondern auch bewirken, dass die Anzahl der Hundehaufen auf der Wiese abnimmt. So wurden für die Hundebesitzer an den neu aufgestellten Abfallbehältern Kotbeutel befestigt. „Wir stellen uns vor, durch den Einsatz weiterer Mehrgenerationenspielgeräte in Verbindung mit dem bestehenden Abenteuerspielplatz und dem Bolzplatz einen „Grüngürtel der Generationen zu schaffen“, so Hans-Jürgen Welz.
Foto oben rechts: Die Hochbeete am Rossiniplatz werden von den KiTa-Kindern bepflanzt
„Wir haben Bewegung in die Thematik Grünpflege gebracht und bekommen reichlich Anerkennung und positive Resonanz darauf, wie toll es hier jetzt aussieht und dass sich endlich etwas bewegt“, freut sich Gerhard Jendrzey. „Aber niemand bietet seine Hilfe an“, bedauert seine Frau. Gisela Gillmann ergänzt daher: „Jetzt setzen wir auf weitere Akteure.“
Die Stadtsfelder möchten die Bürger mitnehmen und mit ihnen etwas Nachhaltiges schaffen. So ist der Insektenschutz ein weiteres Beispiel des Engagements. Hierbei können Pfadfinder, Messdiener, Seniorengruppen und Schulkinder gemeinsam mit einer Imkerin Insektenhäuser bauen oder eine Wildblumenwiese anlegen und auf diese Weise die Vielfalt der Fauna und Flora erkennen und schützen. Interessenten können sich gerne unter ideenfabrik@stadtsfeld.de melden oder sich für den Newsletter eintragen.
Foto oben rechts: Claudia und Gerhard Jendrzey gründeten das Netzwerk für Grünpflege
Gerade fertig geworden ist die Umgestaltung des Spielplatzes am „Rossiniplatz“. Der alte und verwaiste Spielplatz, der den Namen sicherlich nicht mehr verdiente, soll ein Treffpunkt für alle werden:
Für Neubürger, die sich hier bei den angedachten Informationsveranstaltungen der VHS, der Stadtbücherei, der Stadtkrone sowie der Polizei informieren und Kontakte knüpfen können.
Für Senioren mit ihren Enkeln, die gemeinsam das Mehrspielgerät nutzen oder sich auf den neuen Sitzgelegenheiten ausruhen können.
Für Kinder der KiTa Arche, die zusammen mit den Azubis der Stadtgärtnerei die Hochbeete bepflanzen und pflegen.
Kürzlich wurden die Baumscheiben im Stadtsfeld neu bepflanzt und erhalten künftig das Schild „Ich habe einen Baumpaten“, als Zeichen dafür, dass sich Anwohner um die Pflege kümmern. Einbringen kann sich jeder Bürger, es müssen ja nicht immer zeitintensive Bemühungen wie bei der „Stadtsfeld-Truppe“ sein, aber wenn die Dorstener vom „Einer müsste mal“ über „Einer muss das ja machen“ hin zu „Wir machen gemeinsam“ gelangen, dann ist das der richtige Weg.
Foto oben rechts: Bürgermeister Tobias Stockhoff übergibt den Kindern ihren Spielplatz
Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak