Lotta und Jonathan

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Lotta und Jonathan

Nachfolge für Tobias Stockhoff?

Die beiden Drittklässler der Augusta- sowie der Antoniusschule stellten bereits ihr eigenes Wahlprogramm vor, übernehmen repräsentative Aufgaben, lächeln gekonnt in die Kamera, reden frei vor Menschen. Und wer weiß, vielleicht werden aus den Kinderbürgermeistern ja eines Tages sogar Bürgermeister unserer Stadt.

Um auf die Wünsche, Vorstellungen und Ideen der etwa 2700 Dorstener Grundschüler besser eingehen zu können, wurde vor vier Jahren das Pilotprojekt „Kinderbürgermeister“ ins Leben gerufen. Das Team, das immer aus einem Mädchen und einem Jungen besteht, vertritt in seiner Amtszeit die Interessen Dorstener Kinder. „Es ist schon cool, dass wir gewählt wurden“, sind sich Lotta Richter und Jonathan Haltermann einig. „Kinderbürgermeister zu sein macht richtig Spaß.“
Ideengeber waren Matilda Clodt und Ben Buttler, die zur Kommunalwahl 2020 eigene Wahlplakate gestalteten. Die Aktion kam bei unserem Bürgermeister Tobias Stockhoff so gut an, dass er gemeinsam mit dem Team der Abteilung Jugendförderung im Amt für Familie und Jugend der Stadt Dorsten diese Idee in die Tat umsetzte. Dass dabei Matilda und Ben das erste Kinderbürgermeister-Team in Dorsten wurde, war für alle selbstverständlich.

Die beiden jetzigen Amtsinhaber wurden hingegen, ebenso wie ihre Vorgänger Sophie Lackner und Otto Icking von ihren Schulkameraden, zu deren Vertretern bestimmt. „Ich bin stolz, dass mich meine Schulfreunde gewählt haben“, erzähl mir Jonathan und Lotta stimmt ihm absolut zu.
Lotta und Jonathan durften bisher beim Karnevalszug in der Altstadt auf einem Wagen mitfahren, einen Spielplatz eröffnen, mit ihren Schulklassen das Rathaus besuchen und haben den Kinderbürgermeister-Briefkasten gestaltet. Wünsche, gute Ideen, aber auch Kritik können Dorstens Kinder hier per Brief einwerfen. Im Frühjahr wurde er dazu am Bürgerbüro aufgehängt, den die Kinderbürgermeister regelmäßig leeren und die Briefe dann sichten.
Nun freuen sie sich auf den Bürgermeistertag im August, an dem sie ihren „Kollegen“ Tobias einen Tag lang begleiten dürfen. Unterstützt und begleitet werden sie während ihrer Amtszeit durch Tim Skowronek aus der Abteilung Jugendförderung. „Die beiden nehmen natürlich nur Termine wahr, auf die sie Lust haben und dies auch nur nach Terminabstimmung mit ihren Eltern“, betont er.
Bevor ihre Amtszeit im September endet, verzieren die beiden Neunjährigen erst noch ein großes „K“ aus Holz, dem Symbol für die Kinderbürgermeister in Dorsten. Außerdem freuen sie sich auf die Eröffnung des Weltkindertags im September, an dem sie ihre Nachfolger vorstellen, die von der Bonifatius- und der Don-Bosco-Schule kommen. Die Stadt Dorsten hat sich mit den Schulleitungen auf eine alphabetische Reihenfolge geeinigt. Daran, dass sie dabei selbst aus ihrem Amt verabschiedet werden, möchten Lotta und Jonathan aber jetzt noch nicht denken.
„Uns allen macht der Kontakt mit den Kinderbürgermeistern viel Freude“, erwähnt Tobias Stockhoff, der sichtbar gut mit Kindern umgehen kann. „Das Projekt Kinderbürgermeister in diesem Umfang dürfte zumindest in dieser Region einmalig sein und versteht sich als Ergänzung zu unserem Jugendgremium als eigenständige Beteiligungsform für junge Dorstenerinnen und Dorstener im Grundschulalter. Kinder haben oft richtig gute Ideen. Darum möchten wir auch ihre Gedanken kennen und berücksichtigen, wenn wir Erwachsenen Entscheidungen treffen, die auch die Kinder in unserer Stadt betreffen“, fährt er fort.

Fotos: Christoph Winkel
Text: Martina Jansen

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