Kompetente Frühförderung
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Kompetente Frühförderung
Individuelle Therapien in Zusammenarbeit mit den Eltern
„Wir sind glücklich darüber, dass wir hier seit November 2018 eine umfassende Hilfe bei Entwicklungsverzögerungen durch die Interdisziplinäre Frühförderung anbieten können“, beginnt Nadine Beckmann, die Leitung der Frühförderstelle der Dorstener Lebenshilfe.
Während seit 40 Jahren ausschließlich pädagogische Fachkräfte die kleinen Menschen förderten, so besteht das multiprofessionelle Team seit dreieinhalb Jahren nun aus Heilpädagoginnen, Sozialpädagoginnen, Motopädinnen, Reha-Pädagoginnen, Psychologinnen, einer Kinder- und Jugendärztin, Logopädinnen, Sprachheilpädagoginnen, Ergotherapeutinnen und Physiotherapeutinnen. So kann die Lebenshilfe Dorsten eine interdisziplinäre Frühförderung, eine Frühförderung „im Ganzen“, unter einem Dach anbieten. Der Austausch der Mitarbeiter der Frühförderstelle ist dadurch effektiver und betroffene Eltern haben nur noch eine einzige Anlaufstelle.
Fällt Ihnen auf, dass Ihr Kind ‚anders‘ ist, als seine Spielkammeraden? Läuft es später, spricht undeutlich oder ist es als Frühgeburt ein Risikokind? Haben Sie der Kinderarzt oder die Erzieherin in der Kita darauf angesprochen, dass ihnen bei Ihrem Kind eine Beeinträchtigung aufgefallen ist? Eltern, die diesbezüglich unsicher sind und sich über verschiedene Möglichkeiten der Förderung informieren möchten, können gerne einen Termin zu einem unverbindlichen und kostenfreien Beratungsgespräch vereinbaren. „Unsere Pädagoginnen und Therapeutinnen stehen allen Eltern zur Seite, deren Kinder beispielsweise Verzögerungen in der Entwicklung aufzeigen. In unseren freundlich gestalteten Räumen versuchen wir eine Situation zu schaffen, in der sich die Kinder wohlfühlen“, erwähnt die Leiterin und diplomierte Rehabilitationspädagogin.
„Gemeinsam mit den Eltern stellen wir anschließend einen Förder- und Behandlungsplan auf, sofern die Eltern es wünschen. Haben wir die Einwilligung des Kostenträgers, die LWL, kann die Therapie, die für die Eltern kostenlos ist, für Neugeborene bis hin zum Eintritt des Schulalters beginnen. Nach einem Jahr erstellen wir eine Verlaufsdiagnostik und stellen die erzielten Fortschritte fest. Je nachdem, ob weiterhin Förderbedarf besteht, kann die Therapie dann jeweils für ein weiteres Jahr bis zum Eintritt in die Schule bei uns fortgesetzt werden“, fährt die 41-Jährige fort.
„Entscheidend für den Erfolg ist jedoch, dass die Eltern bereit sind, auch Zuhause die Therapie beispielsweise als Spielidee fortzusetzen“, ergänzt sie.
Im Anschluss daran suchen die Pädagogen und Therapeuten der Frühförderstelle einen guten Übergang für das Schulkind, falls darüber hinaus noch Förderbedarf besteht. Hierbei gibt es sowohl im Lebenshilfe Center als auch in anderen niedergelassenen Praxen die jeweils passenden Möglichkeiten. „Wichtig ist uns dabei, dass wir darauf achten, was das Kind braucht“, betont Nadine Beckmann.
Verband man früher die Lebenshilfe ausschließlich mit einer geistigen Behinderung, so hat sich das Spektrum mittlerweile stark erweitert. So werden jede Woche 150 Kinder in Einzel- oder Gruppentherapien gezielt nach individuellem Förderbedarf gefördert.
„Unser Standort mitten in Dorsten ist optimal, aber wir platzen aus allen Nähten. Daher haben wir im Gemeinschaftshaus Wulfen vor zwei Monaten für unsere Therapeuten zwei Räume angemietet. Dieses Angebot wird sehr gerne hauptsächlich von Eltern aus den nördlichen Stadtteilen Dorstens angenommen“, weist die Leiterin auf die Außenstelle hin.
Frühförderzentrum Hohefeldstraße 43
46284 Dorsten
Tel-Nr.: 02362 2015-10
Fax-Nr.: 02362 2015-02
Foto oben rechts: Nadine Beckmann leitet die Frühförderstelle der Dorstener Lebenshilfe
Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak und Lebenshilfe Dorsten