30 Jahre Sportplatzolympiade – Mögen die Spiele beginnen!

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

30 Jahre Sportplatzolympiade

Mögen die Spiele beginnen!
Sommerferien ohne die Sportplatzolympiade sind wie Ostern ohne Eiersuchen: Die Zeit geht zwar auch um, sie ist aber längst nicht so lustig. Zum Glück ist aber noch kein Ende der Ferienaktivitäten in Sicht, obwohl der Organisator der ersten Stunde Fritz Mariß sein Amt jetzt in jüngere Hände abgibt und demnächst für Sonderaufgaben zuständig sein wird.

Auch wenn die neuen Organisatoren 50 Jahre jünger als der rüstige Senior sind, so ist die Sportplatzolympiade, die jedes Jahr in der ersten Ferienwoche stattfindet, ihnen allen nicht fremd. Jeder von ihnen hat bereits als Kind dort begeistert mit- und danach als Helfer und Betreuer weitergemacht.
 
Foto oben rechts: Die Betreuer mit den Ländertafeln

Zu dem Organisationsteam, bestehend aus sieben Frauen und neun Männern, gehören unter anderem seit drei Jahren Verena Pannebäcker und Linda Arns. Sie sind die Ansprechpartner für die jungen Helfer, denn sie kennen die Fragen und kleinen Probleme, die aufkommen, aus eigener Erfahrung. Auch sie waren Olympioniken, bis sie zu alt für die Teilnahme waren, jetzt aber als Betreuer die Spiele unterstützen. Auch Guido Wessendorf kennt die olympischen Sportplatzspiele noch aus seiner Jugend und freut sich, dass jetzt sein Sohn und seine Tochter ebenfalls Spaß an dieser Veranstaltung haben. Er ist bereits seit neun Jahren im Organisations-Team und ist immer noch äußerst motiviert.

Foto oben rechts: Fritz Mariß (l.) mit dem damaligen Bürgermeister Heinz Ritter und der CDU-Vorsitzenden Ulla Fleischer während der Eröffnung der ersten Sportplatzolympiade im Jahr 1987. (Foto privat)

Wie kommt aber ein Fußballverein dazu, eine Veranstaltung für Schulkinder zu planen? „Diesen Vorschlag machte man während einer Mitgliederversammlung, um das während der Ferien ungenutzte Vereinsgelände Schulkindern zur Verfügung zu stellen und somit eventuell neue Mitglieder zu gewinnen“, erinnert sich Fritz Mariß. Aufgrund der damals testweise verteilten Anmeldeformulare meldeten sich in kurzer Zeit 150 Schulkinder an. Von diesem Zeitpunkt an wurde es für den SV Dorsten-Hardt ernst. Er kannte sich zwar bestens mit der Organisation diverser Fußballturniere aus, aber vor der Durchführung der ersten Olympiade am 9. August 1987 mussten alle erst einmal umdenken und ganz von vorne beginnen. 150 sportbegeisterte Kinder eine Woche lang zu beschäftigen, zu fordern und fördern und das alles auch noch in dem Maße, dass sie ihren Spaß nicht verlieren – das ist schon eine Herausforderung. Die hat der Verein allerdings mit Bravour gemeistert,  denn sonst stünde jetzt nicht bereits die 30. Sportplatzolympiade an, die bei Jungen und Mädchen immer noch gleichermaßen sehr beliebt ist. Es wird sogar gemunkelt, dass in einigen Familien der Sommerurlaub mit dem Termin der Olympiade abgestimmt wird und Großeltern ihre Enkel und Enkelinnen gerade in dieser Woche zu Besuch haben.

Foto oben rechts: Das aktuelle Organisationsteam (v.l.): Nico Wischerhoff (Sonderaufgaben), Guido Wessendorf (Techn. Leitung der Spiele), Linda Arns (Durchführung Helfertreffen), Verena Pannebäcker (Coachen der Mannschaftsbetreuer), Konrad Ewald (Vertreter der Vereinsführung) und Fritz Mariß (Protokollführer).

An diesem sportlichen Wettbewerb, der unter der Schirmherrschaft unseres Bürgermeisters Tobias Stockhoff, Pastoralreferent Ludger Krogmannn und Pfarrer Diethelm Krema steht, können alle Kinder zwischen 6 und 14 Jahren teilnehmen, wobei die Gruppen nach Alter, jedoch nicht nach Geschlecht getrennt werden. Nicht nur Jugendliche aus Dorsten waren und sind auch weiterhin gern gesehene Gäste, denn Herkunftsland, Hautfarbe oder Behinderungen, spielen hier absolut keine Rolle. Somit leistet dieser Sportverein gelebte Inklusion und Integration. „Flüchtlingskinder sind herzlich willkommen, sofern sie einen Betreuer mitbringen, der ihre Sprache spricht“ ergänzt der scheidende Organisator. „Die 168 vereinseigenen Betreuer zwischen 15 und 18 Jahren kümmern sich zwar gerne um die mittlerweile über 800 teilnehmenden Kinder und geben somit das zurück, was sie als Kinder selbst erfahren haben, können aber nicht die Aufsichtspflicht der Eltern ersetzen.“  Alle Betreuer waren selbst vor Jahren Teilnehmer, so dass ihnen die Abläufe bekannt sind und sich somit viele langwierige Erklärungen erübrigen.

Foto oben rechts: Kinder und Betreuer haben gleichermaßen Spaß

Wie viel Arbeit in der Vorbereitung und auch im Hintergrund steckt, das wissen sicher nur die Organisatoren ganz genau. Anträge müssen gestellt, Gespräche und Verhandlungen geführt, Spiele vorbereitet und Spielgeräte geprüft werden. Und zum Abschluss wird noch das Drehbuch geschrieben und abgenommen, denn nur so ist eine gleichbleibende Qualität und Sicherheit bei der Durchführung der Spiele garantiert. Zudem darf der Zeitablauf keine Lücken beinhalten, damit die Kinder nicht auf andere Gedanken kommen. „Zehn Minuten ohne Aufsicht können sehr schnell zu weniger Pfannen auf den Dächern oder Löchern im Zaun führen“ weiß Herr Mariß noch aus eigener Erfahrung.

Die diesjährigen Spiele finden in der Zeit vom 09.07. bis 15.07.2016 statt, die Anmeldung kann ab sofort online auf der Homepage des Vereins vorgenommen werden. Die Teilnahme ist absolut kostenlos, dank der vielen Sponsoren. Stellvertretend dankt der SV Dorsten-Hardt den Sponsoren der ersten Stunde der Firma Schulte-Repel und der Versicherung Dumpe-Bachelin, für die Bereitstellung der T-Shirts, sowie der Firma Kleinespel & Imping für die Versorgung mit Brötchen.

Foto rechts: Der Einzug mit den Ländergruppen auf die Sportanlage auf der Haard ist für die Kinder das erste große Ereignis.

Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak, Martina Jansen

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