1. SC BW Wulfen 1920 e. V.
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Ein neuer Stadionname zum 100-jährigen Jubiläum
Alles war für das 100-jährige Jubiläum des Wulfener Fußballklubs geplant: Die Plakate waren gedruckt, die Gäste eingeladen und mittendrin in den Feierlichkeiten sollte der neue Kunstrasenplatz eingeweiht werden. „Das Jubiläumsjahr sollten die Wulfener so schnell nicht vergessen“, so Dennis Pohlmann, der erste Vorsitzende des Vereins. Doch dann kam Corona und alle Planungen waren hinfällig.
Kein Gala-Abend im Festzelt am Schützenfestplatz, kein Orchester Ruhrgebeat, aber eine große Jubiläumsfeier mit anschließender Stadionumbenennung, das ließ sich das Wolfsrudel nicht nehmen. 200 geladene Gäste folgten daher am 5. September der Einladung und ließen gemeinsam mit alten Weggefährten die letzten Jahre Revue passieren. „Vor 100 Jahren hatten ein paar Verrückte die Idee, einen Fußballclub in Wulfen zu gründen“, begann Dennis seine Rede. „Bedanken können wir uns nicht mehr bei ihnen, aber wir können weiterhin dazu beitragen, dass uns die verrückten Ideen nicht ausgehen“, fuhr er fort.
Wurde vor 100 Jahren noch auf Viehweiden gespielt, so hat sich der Zustand des Spielfeldes durch Selbsthilfe mit der Zeit immer weiter verbessert. Spielte die Mannschaft in den Anfängen der „Wittenbrink-Sportanlage“ noch in Schwarz-rot und dem Namen „Concordia“, so übernahmen sie später die Vereinsfarben der Schalker Knappen und spielten fortan ebenfalls in Blau-weiß. Nach Kriegsende im Sommer 1945 war erneut die Arbeit der Ehrenamtlichen gefragt, um den alten Sportplatz wiederherzustellen. „In all den Jahren waren und sind uns immer noch die Ehrenamtlichen eine große Stütze, ohne die wir die ganzen Projekte nicht hätten stemmen können“, betonte der erste Vorsitzende. So auch 1960, als die Wulfener auf ihrem ersten Ascheplatz spielen konnten. Es folgten zahlreiche Umbauten, Renovierungen, ein neuer Kinderspielplatz, die neue Tribüne und nun endlich der Kunstrasenplatz. „Jemanden hierbei besonders hervorzuheben, wird niemandem gerecht“, so Dennis, „Aber die Gebrüder Albers und ihreFamilien haben über Jahrzehnte das Vereinsleben geprägt“, nannte er dennoch einen Namen.
Foto oben rechts: Dennis Pohlann, erster Vorsitzender des Vereins
Mit rund 450 Mitgliedern im Alter von 2 bis 90 Jahren sind die Wulfener Kicker gut aufgestellt und brauchen sich um den Fortbestand ihres Vereins keine Sorgen zu machen. Auch nicht um ihr Vereinsheim, die „Wittenbrink-Klause“, die immer gerne besucht wird. Nicht umsonst hält sich schon lange der Spruch: „Bevor ich geh‘ nach Hause, besuch‘ ich noch schnell die Klause."
Foto oben rechts: Manfred Badde (Jugendgeschäftsführer), Dennis Pohlmann (Vorsitzender), Clemens Borgmann, Sebastian Lorenz (Geschäftsführer) und Thomas Glowacki (1.Kassierer) freuen sich gemeinsam über das gelungene Kunstrasenprojekt für den BW Wulfen
Bei der Stadiontaufe bleibt jedoch das Vereinsheim leer, dieses Ereignis spielte sich nun mal draußen ab. Und so, wie es bereits im August 1974 zur Einweihung des neuen Fußballstadions bis kurz vor dem Spiel gegen die Knappen aus Gelsenkirchen regnete, so öffnete auch an diesem Tag der Himmel seine Schleusen. Sorgenvoll blickten die Verantwortlichen in den Himmel und waren heilfroh, als sich endlich die Sonne zeigte. So stimmten sich bei herrlichem Wetter, guter Laune mit Abstand und mit Reden, die nicht zu lang waren, alle Gäste, Sponsoren, Vertreter Dorstener Vereine sowie Paten des Kunstrasenplatzes im Anschluss an die Stadiontaufe durch Clemens Borgmann mit Enkelsohn Matti sowie der Freigabe des neuen Spielfeldes auf ein gelungenes Fest ein. „Wie ich bereits sagte, steht der Verein weiterhin für verrückte Ideen“, präsentierte Dennis Pohlmann den auf den Punkt fertig gewordenen neuen Vereinssong „Der Meister auf dem Feld“ vor. Und der Meister spielt ab jetzt im „Hyundai-Borgmann-Stadion“.
www.bw-wulfen.de
Foto oben rechts: Bürgermeister Tobias Stockhoff, Michael Lachs als Vorsitzender des Stadtsportverband
Dorsten und Michael Albers (rechts) waren ganz nah dabei, wie der siebenjährige Joris Alfes, selbst Mitglied im BW Wulfen, offiziell den Platz eröffnete
Text: Martina Jansen
Fotos: Guido Bludau