Hier blüht Ihnen was

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Der Frühling kündigt sich an

Auch wenn es bis zum kalendarischen Frühlingsanfang noch etwas Zeit ist, so kündigen immer mehr frische Farben im Garten an, dass die Zeit der Herbst- und Wintergewächse vorbei ist. Strahlendes Weiß der Schneeglöckchen, zartes Blau der Blausternchen und kräftiges Gelb der Winterlinge und Krokusse sind nun fast überall zu sehen und machen Lust auf ein neues Gartenjahr.

Während die Zaubernuss ihre gelben oder roten Blüten bereits im Januar entfalten konnte und auch die Blütezeit der Christrose bald vorbei ist, lockt nun die Kätzchenweide mit ihren flauschigen „Puscheln“ die ersten Insekten an. Veilchen, Primeln oder auch Gänseblümchen im Rasen beginnen schon damit, ihre bunte Pracht zu zeigen, während andere Pflanzen wie Osterglocken oder Tulpen erst vorsichtig das erste Grün aus dem Boden strecken. Sind Blumenzwiebeln einmal im Spätherbst gesetzt, so verbreiten sie sich immer weiter und bilden mit der Zeit Blütenteppiche und bringen große bunte Farbtupfer in das Frühlingsbeet.
Das frische Grün, das in vielen Nuancen sprießt, ist aber auch ein Zeichen dafür, dass die Gartenarbeit wieder ansteht. Während es die Gartenfreunde gar nicht abwarten können, im Garten wieder zu schneiden, zu pflanzen oder zu säen, hält sich die Freude bei den Gartenmuffeln stark in Grenzen. Wie dem auch sei, wer im Sommer seine Seele in einer grünen Oase baumeln lassen möchte,der muss jetzt auch etwas dafür tun.

Stauden zurückschneiden und düngen
Die jetzt anfallenden Arbeiten in den Beeten werden hauptsächlich mit Spaten, Grabegabel und Schere erledigt. Der Winterschutz kann allmählich von den Beeten entfernt werden, aber Vorsicht bei empfindlichen Pflanzen. Es kann noch bis zu den Eisheiligen im Mai Bodenfrost geben. Stauden, Rosen, Gräser und Lavendel werden zurückgeschnitten und anschließend gedüngt, Stauden oder Bambus geteilt oder neu gepflanzt. Entfernen Sie dabei am besten gleich die ersten unerwünschten Wildkräuter im Beet. Wenn Sie nun den Boden mit Mulch, Pinienrinde oder mit immergrünen Bodendeckern abdecken, bleibt er feucht und warm und Unkrautsamen können nicht so schnell keimen.

Der anfallende Grünschnitt verwandelt sich auf dem Kompost im nächsten Jahr in das Gold des Gärtners und düngt Blumen und Sträucher auf natürliche Weise. Auch wenn der Wald vielleicht ganz in der Nähe liegt, gehören Gartenabfälle nicht dort nicht. Abgesehen davon, dass aus einem Grünschnitthaufen schnell eine wilde Müllkippe entsteht oder Kleinlebewesen unter dem faulenden Grünabfall ersticken, verdrängen die fremden Pflanzenreste heimische Pflanzen, auf die unsere Insekten angewiesen sind.

Bäume schneiden
Ein Blick nach oben, den Baumstamm entlang zeigt kranke, abgestorbene und nach innen wachsende Äste, die entfernt werden sollten. Auch ist es jetzt bald nötig, Frühjahrsblüher nach der Blüte zu schneiden. Auf den „Stock setzen“, also radikale Rückschnitte von Hecken oder Sträuchern, sind jedoch vom 1. März bis Ende November zum Schutz der brütenden Vögel verboten. Schonende Form- und Pflegeschnitte dagegen sind das ganze Jahr über erlaubt.

Rasenfilz entfernen
Jetzt im März sollten Sie den Rasen,der unter Schnee und Frost gelitten hat, vertikutieren, damit Moos und Rasenfilz entfernt werden und Sauerstoff an die Wurzeln gelangt. Auch können Sie nun nachsäen, damit er wieder satt sprießt. Möchten Sie anstelle des Rasens lieber eine Wildblumenwiese sehen, die nur einmal im Jahr gemäht werden muss? Jetzt im Frühjahr ist die beste Zeit, den Untergrund dafür vorzubereiten.

Auch die Tiere werden langsam wieder munter
Sammeln Sie bei einer Runde durch Ihren Garten am besten die im Herbst gelegten Schneckeneier ein, damit die Nacktschnecken erst gar nicht schlüpfen können. Lassen Sie die gelblichen, zwei Millimeter großen Eier als kleinen Snack für Vögel liegen. Angefressene Blätter ihrer Stauden können Sie vermeiden, wenn Sie sie mit einer Barriere aus Mulch, Kalk oder Kaffee später gegen die erwachsenen Schnecken schützen. Auch Vögel scharren hier gerne nach Futter. Anlocken können Sie sie durch Nistkästen. Werfen Sie vor dem Aufhängen aber einen kurzen Blick hinein, ob dort nicht ein Siebenschläfer die kalte Jahreszeit verbracht hat.

Neues Leben im Teich
Wenn Sie jetzt schon die Blätter vom Teichgrund entfernen möchten, gehen Sie dabei behutsam vor, denn einige Frösche halten noch Winterstarre, während andere Artgenossen bereits im Februar gelaicht haben. Kröten lassen sich etwas mehr Zeit und laichen ab Mitte März, Wasserfrösche sogar erst im April.

Jetzt fehlen zum Schluss bei Ihrem Rundumschlag im Garten nur noch die Kontrolle der Beleuchtung und des Sichtschutzes, bevor Sie zum Frühjahrsputz auf Terrasse oder Balkon starten können. Algen und Moos entfernen Sie hierbei am besten ohne Chemie mit Muskelkraft oder einem Hochdruckreiniger.
Freuen Sie sich nach getaner Arbeit – oder auch ruhig mittendrin – mit einer warmen Decke über den Knien und einem heißen Getränk in der Hand auf die kommende Gartensaison.

Text: Martina Jansen
Fotos: adobestock

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