Happy Halloween

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Dass in Schermbeck auf der Ahornstraße ausgesprochene Halloween-Fans wohnen, das ist Ende Oktober nicht zu übersehen.

Bereits zum dritten Mal werden der Fußweg sowie die angrenzende Wiese zur Gruselstrecke.
„Vor drei Jahren beobachtete ich ein Kind, das verkleidet zu Halloween durch die Straßen zog. Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus wurden jedoch die meisten Türen nicht aufgemacht oder die Rollladen heruntergelassen“, erinnert sich Nadine Brefort. Das fröhliche Mädchen tat mir deswegen sehr leid, denn sie wurde immer trauriger.“ Daher beschlossen wir, im Jahr darauf unseren Vorgarten und den angrenzenden Weg halloweenmäßig zu dekorieren.“
Nach dem Motto „mitgefangen, mitgehangen“, war auch Nadines Partner Christoph Gehsla mit dabei. Selbst ihre beiden 15- und 11-jährigen Töchter Ida und Mara waren ganz Feuer und Flamme, sind sie doch wie die Mama ausgesprochene Halloween-Fans. „Je ekeliger und gruseliger sie geschminkt sind, umso besser gefällt es ihnen“, lacht Nadine. Und wer weiß besser, wie Wunden aussehen, als die gelernte OP-Schwester?

Foto oben rechts: Halloween-Fan Nadine Brefort

Im ersten Jahr steckten Planung und Ausführung noch in den Kinderschuhen, im Jahr darauf war das Event jedoch an Dramatik kaum zu überbieten, sowohl halloweenmäßig als auch bei Nadine privat. Dazu später mehr.
„Schon Wochen und Tage vorher suchte ich im Internet nach DIY-Ideen, füllte Hosen mit Bauschaum und Styropor, stellte die passenden Oberkörper dafür her und kochte literweise Blut aus Gelatine mit roter Lebensmittelfarbe. Der Keller steht mittlerweile voll mit Halloween-Artikeln“, gesteht die gebürtige Holsterhausenerin.
Letztes Jahr gab es vor der Tür den „Chemieunfall“ mit grün leuchtenden Lampen, Kanister mit grüner, giftiger Flüssigkeit, Zombies und natürlich das Blaulicht für das Unfallgeschehen. Aber auch Kreuze, ausgehobene Gräber, Leichen, Blut, Gruselgeräusche, Schwarzlicht, eine lebende Vogelscheuche sowie ein 3,50 Meter großes Spinnennetz begleiteten die Besucher. Christoph ist jedes Mal begeistert von der Mühe, die sich Nadine macht. „Wir lieben es, die anwesenden Kinder zu erschrecken, aber nur so weit, dass sie merken, dass alles nur Spaß ist. Es ist eine Gratwanderung zwischen Grusel und echter Angst, wir wollen ja nicht, dass die Kinder Panik bekommen. Und Nadine bekommt es immer super hin.“

Foto oben rechts: Wer mag hier wohl liegen?

 

 

Von all‘ diesem Grusel hat Nadine im letzten Jahr jedoch nicht allzu viel mitbekommen, wie bereits angedeutet. Mit der „Reparatur“ der Nebelmaschine war für sie Halloween in jenem Jahr beendet. „Mal im Ernst, wie blöd konnte ich eigentlich sein und meinen, ich bekomme eine defekte Nebelmaschine mit Schütteln wieder in Gang“, lacht sie. Damals war aber niemandem zum Lachen zumute. Nadine bekam einen Stromschlag, ihr Herz setze aus und statt Blaulicht vom Chemieunfall, stand nun ein echter Krankenwagen mit blinkendem Licht vor dem Haus und fuhr sie ins Krankenhaus. „Ich war wie in einer Watteblase und dachte nur daran, dass ich noch alle Kinder schminken muss, wie ich den Ärzten auch immer wieder mitteilte. Ich bin dann schließlich nach Hause, habe alle geschminkt, mich ‚kurz‘ auf die Couch gelegt und mir nächsten Morgen erzählen lassen, dass der Chemieunfall super gut ankam.“
Da für die vier „nach Halloween vor Halloween“ ist, auf das sie sich das ganze Jahr freuen, schaute Nadine trotz ihres Unfalls wieder nach vorne und kümmerte sich kurz darauf um die Deko für dieses Jahr. „Das Thema wird aber noch nicht verraten. Wir haben ja hier einen internen Konkurrenzkampf einiger Straßen“, schmunzelt sie.

Foto oben rechts: Gruselige Stimmung in der Ahornstraße

Text: Martina Jansen
Fotos: privat

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