Fluffys erster Schultag
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Fluffys erster Schultag
Fluffy, der kleine Osterhase, liegt in seinem kuscheligen Bett und kann nicht mehr schlafen.
Immer wieder schaut er auf die bunte Uhr, die auf seinem Nachttisch steht. „Wenn der große Zeiger ganz oben auf der Sonne und der kleine Zeiger auf der Blume steht, dann gehen wir zur Schule“, hatte seine Mama gesagt. Aber bis der kleine Zeiger dort steht, dauert es noch soooo lange. Als Nächstes steht er erst einmal auf der Möhre und dann auf dem Gras, danach kommt die Wolke und erst dann folgt die Blume.
Aber auch das lange Warten ist irgendwann vorbei und so hopst Fluffy endlich neben seinen Eltern seinem ersten Schultag entgegen. Er freut sich doll, aber er hat auch ein kleines bisschen Angst. Aber wirklich nur ein ganz, ganz kleines bisschen.
So viele fremde Hasenkinder hat er vorher noch nie gesehen, aber zum Glück entdeckt er schnell Nelly, seine Kindergartenfreundin. Schon geht es ihm besser. Auch Nelly hat ihren Freund entdeckt und rennt strahlend auf ihn zu. „Freust du dich auch schon auf die Schule?“, fragt sie ihn und Fluffy nickt. „Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, so aufgeregt war ich.“ Nelly lacht. „Ich habe auch immer wieder auf die Uhr gesehen, bis wir endlich zur Schule laufen konnten.“
Pfote in Pfote betreten beide den Schulhof und erkennen immer mehr andere Hasenkinder. „Schau mal, da sind Fips und Hüpfer.“ Fluffy strahlt, denn er sieht jetzt auch noch Bonny und Nelly. „Ist das schön, dass ihr auch hier seid“, ruft er ihnen freudig zu. Jetzt freut er sich richtig doll auf seinen ersten Schultag. Er hat keine Angst mehr, denn alle seine Freunde sind ja auch hier.
Auf dem Schulhof werden die Hasenkinder von ihrem Lehrer begrüßt, der sie in ihre Klasse begleitet. „Nelly, Nelly, guck mal, unser Lehrer sieht mit der dicken roten Brille ja aus wie dein Opa“, lacht der kleine Hase und auch das Hasenmädchen muss lachen. „Na dann kommt mal alle mit in eure Klasse.“ Der Lehrer hat eine ganz freundliche Stimme, Fluffy und Nelly mögen ihn jetzt schon gut leiden. Nun sind die zwei gespannt, was sie heute erwartet. „Setzen wir uns nebeneinander?“, fragt Nelly ihren Schulfreund und Fluffy stimmt eifrig zu.
In der Klasse zieht sich der Hasenlehrer einen langen Kittel an, der mit ganz vielen Farbklecksen versehen ist. „Als Erstes lernen wir Farben zu mischen“, beginnt er den Unterricht. Fluffy hört aufmerksam zu. Blau und Rot ergibt Grün oder war es Gelb? Er kann sich das alles nicht merken und aufschreiben kann er es nicht, er kennt ja noch keine Buchstaben. Aber Herr Lampe schenkt jedem seiner Schüler ein Bild, auf dem genau abgebildet ist, wie die Farben gemischt werden. Nun kann ja nichts mehr schiefgehen.
Als Nächstes stehen die verschiedenen Pinsel auf dem Stundenplan. „Wofür brauche ich bloß sooo viel verschiedene Pinsel?“, flüstert Fluffy Nelly zu, aber sie weiß es auch nicht. Herr Lampe zeigt es ihnen und endlich dürfen die Erstklässler anfangen, die Eier zu bemalen. Sie versuchen, das nachzumachen, was ihnen Herr Lampe gezeigt hat. Aber dazu brauchen die Hasenschüler eine ruhige Pfote, die Fluffy und Nelly noch nicht haben. So verläuft hier mal die Farbe, der eine Kreis wird nicht ganz rund oder die Streifen sind verschieden dick. Aber es ist ja noch kein Eiermalermeister vom Himmel gefallen und so üben die Hasenkinder fleißig weiter.
Nach ein paar Unterrichtsstunden klappt es immer besser mit dem Malen und die Muster und Blumen werden immer schöner. Fluffy und Nelly umarmen sich, so sehr freuen sie sich über ihre Erfolge. Jetzt macht ihnen das Malen so richtig viel Spaß. Nun muss nur noch die Farbe trocknen, dann können die beiden Hasenfreunde die bunten Eier einsammeln und Ostern dürfen sie sie dann zum ersten Mal in den Gärten der Menschenkinder verstecken.
Wenn du beim Ostereiersuchen bunte Eier findest, die Farbkleckse haben, die da nicht hingehören, oder nicht ganz so gerade Linien oder Muster, dann haben sie vielleicht die beiden Freunde für dich bemalt.
Text: Martina Jansen
Foto: stock.adobe.com/ DZiegler