Fanfarencorps „Hervest-Dorsten 1957 e.V.“

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Fanfarencorps „Hervest-Dorsten 1957 e.V.“

60 Jahre Tradition und Kameradschaftsgeist

Schick sehen sie aus, die Mitglieder des Fanfarencorps „Hervest-Dorsten 1957 e.V.“ In ihren grün-weißen Landsknecht-Uniformen mit weißer Feder am Hut sind sie schon von Weitem zu erkennen – und zu hören. Lautstark kündigen sie sich mit Fanfaren und Trommeln auf Schützenfesten, Karnevalsumzügen, Stadtfesten oder zur Eröffnung der Cranger Kirmes an.

Selbstverständlich nahmen sie auch am großen Festumzug, dem Höhepunkt der 1000 Jahrfeier in Lembeck, teil. „Wir sind aber nicht nur in Dorsten unterwegs, etwa 20 bis 25 Mal im Jahr fahren wir mit dem Bus zu Veranstaltungen“, bemerkt der musikalische Leiter und stellvertretende Vorsitzende Oliver Jahnich. Ob nach Bremen, zum Oktoberfest ins spanischen Callela oder dieses Jahr zum Bundesschützenfest nach Heinsberg - das Hervester Corps wird immer gerne eingeladen. Hauptsächlich sind sie jedoch auf den Straßen und den Festen Dorstens zusammen mit weiteren Dorstener Musikkapellen zu hören.

Foto: Peter Körber

Gegründet haben sich die Fanfarenbläser vor 60 Jahren aus dem „Allgemeinen Bürgerschützenverein Hervest-Dorsten 1913 e.V.“

 heraus. Von den Gründern Otto Vennemann, Dr. Guido Schürholz, Heiner Grewer und Hans-Jürgen Schürholz lebt jedoch nur noch Dr. Guido Schürholz.

Werner Rommeswinkel, der den langjährigen Vorsitz an seinen Sohn Christoph weitergegeben hat, erinnert sich an früher: „Die Aufnahmeprüfungen waren bedeutend strenger als heute. Wir standen alleine vor den drei Prüfern und mussten vorspielen. Danach wurde über die Aufnahme im Verein abgestimmt. Dieses Verfahren ist heute zum Glück etwas lockerer worden.“ Gelockert wurden nach zehn Jahren auch die Statuten hinsichtlich der Aufnahme von Frauen in den Verein. Mittlerweile ist das Corps nicht nur geschlechtertechnisch, sondern auch altersmäßig gemischt. Till, das jüngste Mitglied ist gerade erst sieben Jahre alt, die ältesten sind bereits 70.

Familiär geht es zu hier im Verein, der Kameradschaftsgeist wird großgeschrieben. So finden neben Radtouren oder Besuchen von Freizeitparks auch Zeltlager und Sommerfeste im Wechsel statt.

Neben dem geselligen Zusammensein werden auch die Ausbildung an den Instrumenten und die Notenkenntnisse im Verein gefördert, es wird niemand alleine gelassen. So übernimmt der gelernte Münsteraner Trompeter Marcel Wirths die Ausbildung der Anfänger an der Fanfare. Er erklärt auch den Unterschied zwischen einer Trompete und einer Fanfare: „Die Fanfare ist die ursprüngliche Trompete, also die Naturtrompete. Später folgte die Lochtrompete. Fanfaren sind also Trompeten ohne Ventile.“

Foto oben rechts: "Fanfarencorps Hervest-Dorsten 1975 e.V." ein Jahr nach Vereinsgründung

Gelagert werden diese Instrumente, die ebenso wie die Uniformen vom Verein gestellt werden, in der Dietrich- Bonnhoeffer- Schule. Dort proben die auf Landes- und Deutschen Meisterschaften erfolgreichen Musiker bereits seit vielen Jahren. Die Vielfalt der Instrumente ist beachtlich: Bassfanfaren, kleine Trommeln, große Trommeln, Tenortrommeln, Pauken und Becken zählen zum Equipment des Corps. Aber nicht jedes Vereinsmitglied spielt auch ein Instrument. Die Fahnen- und Standartenträger, die mit viel Kraft die grün-weißen Vereinsfahrten schwingen und zum tollen Gesamtbild zu beitragen, sind ebenso gleichwertige Vereinsmitglieder wie die Bläser. „Chef der Straße“ ist Corpsleiter Ralf Ziel, der mit seiner Tambourfanfare den Takt angibt.

Der Höhepunkt im diesjährigen Vereinsleben war die Ausrichtung des IG-Treffens beim Herbstfest auf dem Dorstener Marktplatz. „Lange vorher haben wir uns organisatorisch und musikalisch auf dieses Treffen vorbereitet“, so Oliver Jahnich. 13 Fanfarenzüge folgten der Einladung des Fanfarencorps, das dieses Treffen bereits zum dritten Mal veranstaltete. Neue Stücke wurden extra für dieses Treffen eingeübt, unter anderem auch die Hans-Jürgen-Schürholz-Fanfare, selbst komponiert von Oliver Jahnich.

Foto oben rechts: Oliver Jahnich (links) im Gespräch mit Bürgermeister Tobias Stockhoff beim diesjährigen IG-Treffen

Musik bestimmt generell das Leben des 23-Jährigen und das nicht von ungefähr. Oliver Jahnich ist mit Musik und dem Vereinsleben groß geworden und daher ist es nicht verwunderlich, dass er nicht nur seit fünf Jahren das Fanfarencorps Hervest, sondern auch das „Blasorchester Erler Jäger e.V.“ musikalisch leitet. Er ist zusätzlich Dozent im LandesMusikVerband NRW, organisatorischer Teamleiter im Naturtrompeten-Ensemble und Dirigent der „Blasmusik St. Marien e.V.“

Der kommende Höhepunkt wird die große Jubiläumsgala anlässlich des 60-jährigen Bestehens im November sein. Fuhren die Vereinsmitglieder zehn Jahre nach Vereinsgründung nach New York zur Steubenparade, feiern sie jetzt hier im großen Stil in Dorsten. Eingeladen sind neben den 200 passiven und 40 aktiven Mitgliedern natürlich auch Abordnungen von befreundeten Zügen, Musikvereinen und Schützenfesten. Und somit trägt auch dieses Fest dazu bei, den Kameradschaftsgeist innerhalb des Corps zu festigen.

Foto oben rechts: Das Hervester Corps auf dem Bremer Freimarkt (2013)

Sie haben Lust bekommen auf musikalische Vorführungen, schmucke Uniformen und Geselligkeit? Dann schauen Sie doch auf die Webseite www.fanfarencorps-dorsten.de. und melden Sie sich unverbindlich unter der angegebenen Kontaktadresse.  

Text: Martina Jansen
Fotos: Peter Körber, privat

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