Es summt und brummt im Garten – allerdings immer seltener

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Es summt und brummt im Garten – allerdings immer seltener

Mit der richtigen Auswahl an Balkon- und Beetpflanzen locken Sie Insekten an

Allein in NRW ist die Anzahl der fliegenden Insekten um 80 Prozent zurückgegangen. Helfen Sie diesen Insekten daher, Nahrung zu finden. 

Jetzt zur Pflanzzeit können Sie mit den richtigen Balkon- oder Beetblumen den Tisch für Hummeln & Co decken. Wie wäre es mit duftenden Kräutern, mit denen Sie nicht nur Schmetterlinge anlocken, sondern auch immer frische Kräuter für Ihren Salat parat haben.

Schon ein einziger Balkonkasten oder ein bunt bepflanzter Blumenkübel sorgt dafür, dass Ihr Garten wieder lebt. 

Wichtig bei der Auswahl der Blütenpflanzen ist es auf Artenvielfalt zu achten, damit alle Insekten in den Genuss des Blütennektars und der Pollen zu kommen. Die verschiedenen Insekten haben unterschiedliche Möglichkeiten, ans begehrte Futter zu gelangen und brauchen daher auch verschiedene Blumen zur Futtersuche.

Der zweite wichtige Punkt, auf den Sie achten sollten, wenn Sie unter anderem Bienen anlocken möchten, ist die Pflanzung ungefüllter Arten. Die gefüllten Arten sehen zwar prächtig aus, produzieren aber kaum noch Pollen. Achten Sie beim Kauf Ihrer Balkonpflanzen darauf, auf welchen Blüten Bienen oder Hummeln sitzen, dann liegen Sie garantiert richtig. Goldlack, Männertreu, Löwenmäulchen und Kapuzinerkresse sind ein Schlaraffenland für Bienen, Hummeln fühlen sich von Disteln, Rittersporn und Sommerflieder magisch angezogen. Den Sommerflieder – er wird nicht umsonst auch Schmetterlingsstrauch genannt – teilen sich die Hummeln mit den Schmetterlingen. 

Seien Sie einfallsreich, probieren Sie etwas Neues aus und kreieren Sie ungewöhnliche Kombinationen. Erdbeeren in Kombination mit Minze etwa. Oder setzen Sie blühende Kräuter zwischen Hängepflanzen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Experimentieren Sie mit Farben: Edel in weiß mit Männertreu, Margeriten und Steinkraut in Verbindung mit grünen Hängepflanzen wie Efeu oder Weihrauch; fröhlich bunt mit Stroh- oder Glockenblumen, Primeln oder Stiefmütterchen im Frühling oder versuchen Sie andere ungewohnte Farbkombinationen wie grün mit lila und gelb oder auch rosé mit orange und weiß. 

Aber die richtige Bepflanzung zieht nicht nur Nützlinge an, sie hält auch ungebetene Gäste fern. Wie wusste damals schon Wilhelm Busch:
„Fortuna lächelt, doch sie mag nur ungern voll beglücken. Schenkt sie uns einen Sommertag, so schenkt sie uns auch Mücken.“

Gegen diese Plagegeister bewehren sich Tomaten und Katzenminze. Absolut wirksam ist auch das ätherische Öl des Walnussbaumes, aber einen Platz für diesen mächtigen Baum haben wohl nur die wenigsten Gartenbesitzer. Auch bei Duftgeranien oder Duftpelargonien rümpfen die Mücken ihren Rüssel und suchen das Weite. Bepflanzen Sie Ihren Balkon oder Ihre Sommerbeete mit Lavendel oder Basilikum zusammen mit Minze, so halten Sie neben Mücken sogar noch Spinnen fern.
Auch gegen die unbeliebten Nacktschnecken ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraut gewachsen: Bohnenkraut. Aber auch Storchenschnabel, Phlox, Lavendel, Farne und Gräser meiden diese Tiere. Wenn Sie auf exotische Weise gegen Schnecken vorgehen möchten, lassen Sie indische Laufenten in Ihrem Garten ihr Futter selber suchen. So sparen Sie sich das Aufsammeln der Schnecken und haben währenddessen Zeit, bequem von der Gartenliege aus Ihr blühendes Paradies zu betrachten und den Schmetterlingen bei ihrem Tanz in der Luft zuzusehen.       

Text: Martina Jansen
Fotos: lizenzfrei

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