Einmal Pommes mit Soko, bitte! …Oder worum geht’s hier?
von Martina Jansen
Passanten, denen die sieben Folgen der Hörspielserie „Pommes Soko“ unbekannt sind, wunderten sich Mitte September am Rande des Dorstener Marktplatzes über ein Filmteam mitten in der Arbeit und kamen interessiert näher.
Für eingefleischte Fans der Hörspielreihe stand dagegen sicher fest: „Hier entsteht eine neue Folge der Pommes-Soko“, als sie Fritz Schaefer und Norbert Heisterkamp (alias Pommesbudenbesitzer Gerd Gimmel) bemerkten. Liegt nahe, da ja im Herbst mit der achten Folge zu rechnen gewesen wäre.
„Die jugendlichen Sprecher sind mittlerweile viel unterwegs und so wird es immer schwieriger, sie alle unter einen Hut zu bekommen“, so Fritz Schaefer, der Autor der Hörspiele, der als Anerkennung seiner Arbeit zu Recht ein Stipendium der Uni Witten/Herdecke bekommen hat. „Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und bringen stattdessen einen Film heraus“, klärt uns der 19-Jährige über sein neues Projekt auf, das er mit amtlicher Sondergenehmigung, professioneller Produktionsfirma und vielen weiteren helfenden Händen realisiert. Hierbei geht es also einmal nicht um die jugendlichen Detektive „Pommes Soko“ und „Birlis“, in dieser Dokumentation geht es um den jüngsten beruflichen Werdegang des Dorstener Schauspielers und Stuntman Norbert Heisterkamp. "Dieser Film ist, wenn überhaupt ein Werbefilm, dann Werbung für unsere Stadt, aber eher gedacht als Geschenk für die Dorstener Bürger und alle Fans der Pommes-Soko. Ich hoffe, wir können ihnen damit eine kleine Freude bereiten“, erklärt der junge Regisseur.
Ein Schauspieler tauscht Drehbuch und Filmklappe gegen Schürze und tiefgekühlte Pommes. Diese Neuigkeit ist wie geschaffen für eine Lesegeschichte in der Lokallust. So waren wir natürlich auchvor Ort – und schließlich auch irgendwie mittendrin.
Wie Norbert Heisterkamp zu so einem extremen Berufswechsel kam, wollten wir von ihm wissen. „Gerd Gimmel, meine Rolle in den Pommes-Soko-Hörspielen, hat in mir das Interesse an der Imbisskultur geweckt, so dass ich schon länger darüber nachgedacht habe, mich beruflich zu verändern. Vor einem halben Jahr habe ich dann alle nötigen Anträge gestellt und darf jetzt offiziell seit einiger Zeit meinen Pommeswagen regelmäßig öffnen“, lautet zufrieden seine Antwort. „Und ich habe sogar schon ein paar Stammkunden“, ergänzt der Zwei-Meter-Mann sichtlich stolz.
Seine Entscheidung war daher wohl richtig. Nicht nur auf kulinarischem Gebiet, denn dass seine Pommes schmecken, davon konnten wir uns vor Ort selbst überzeugen. Nicht verwunderlich, denn Norbert Heisterkamp hat sich bei der Suche nach dem passenden Fritteusenkorb sicherlich ebenso viel Mühe gegeben wie sein Alter Ego Herr Gimmel. Und er hat in den wenigen Wochen als Pommesbudenbesitzer nicht nur von uns bescheinigt bekommen, wie lecker seine Pommes sind. Etliche Weggefährten und Freunde des sympathischen, natürlich gebliebenen Schauspielers gaben sich auf dem Marktplatz beim Dreh die Ehre und wertschätzten seinen Entschluss.
Foto oben rechts: Rainer Kleinespel (r.) zeigt sich völlig überrascht, dass Norbert Heisterkamp ab sofort "in Pommes" macht.
Olaf Thon, Anna und Björn Freitag, Rainer Kleinespel, seine Frau Barbara Feldbrugge, Phil Fuldner, Michael „Jaxon“ Bellina, Tina Podstawa, Ursel Kipp sowie Torsten Knippertz – sie alle sind begeistert von der Liebe und Begeisterung, mit der „Norgerd Gimmelkamp“ seine Pommes zubereitet und tun dies natürlich auch in Fritz Schaefers Film kund. Doch damit nicht genug: Fleischermeister Bellendorf wird in Kürze sogar eine seiner Bratwürste nach dem aufstrebenden Grillmeister benennen. Wenn sein Erfolg weiterhin steil aufwärts geht, wird er wohl neben Heinz-Peter von Hähnchen Finke der zweite stolze Dorstener Besitzer von fünf Pommes, der höchsten Auszeichnung des „Pommesführer Ruhr“, werden.
Wir wollten natürlich auch das Urteil der Dorstener hören und befragten alle umstehenden Pommesschalenträger, wie es ihnen schmeckt. Einige wenige Dorstener sind bereits seit Anfang an Stammkunden bei „Nobbärt“, andere nickten bloß mit vollem Mund. Wir werten es als Zeichen, dass auch ihnen die Pommes schmecken.
Der kurzweilige Film wird in ein paar Monaten im Dorstener Kino zu sehen und auf DVD erhältlich sein.
Wer die Pommes-Soko noch nicht kennen sollte, dem sei diese Webseite empfohlen: www.pommes-soko.de.
Sind Sie lieber Leser, liebe Leserin, wie auch einige Passanten vor Ort, über kleine Ungereimtheiten gestolpert und verwundert? Des Rätsels Lösung: Eine Mockumentary, eine gefakte Dokumentation, die auch so stehen bleiben wird. Denn manchmal sollte man eine so schöne Geschichte nicht gänzlich mit der Wahrheit verschandeln.
Foto oben rechts: Autor Fritz Schaefer (r.) konnte für den ersten Film seiner Hörspielreihe "Die Pommes Soko" neben Rainer Kleinespel (l.) und Norbert Heisterkamp (m.) viele weitere Prominente beim Dreh in der Dorstener Altstadt begrüßen.
Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak, Barbara Seppi