Dorstens Altstadt bekommt ein neues Gesicht

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Dorstens Altstadt bekommt ein neues Gesicht

Die Arbeiten in der Innenstadt schreiten voran

Seit über einem Jahr wird in der Dorstener Fußgängerzone gearbeitet. Seit dem Baustart am 3. September 2018 wurden Lippestraße und Klosterstraße bereits fertiggestellt. Zuletzt wurde zuletzt kräftig in der Essener Straße, auf dem Marktplatz sowie in der Recklinghäuser Straße gearbeitet. Die Stadtfeste, in diesem Jahr erstmalig vom Team Dr. Schlotmann & Friends organisiert, konnten ohne Behinderungen durchgeführt werden und auch das Lichterfest am letzten Wochenende wurde ohne größere Behinderungen durch Baustellen gefeiert.

Doch wie sieht es für die bevorstehende Adventszeit aus? Laut Christoph Krafczyk, Citymanager „Wir machen MITte“, steht einem „fast baustellenlosem Einkauf“ in der Weihnachtszeit nichts im Wege. „Ab Dezember reduzieren sich die Baustellen auf die kleineren Nebenstraßen“, so Krafczyk. Die größeren Einkaufsstraßen sind somit baustellenfrei. 

Vom 21. November bis zum 29. Dezember wird es auch in diesem Jahr auf dem Marktplatz eine Eisbahn geben. Diese wird erstmalig überdacht sein. Damit ist auch bei schlechtem Wetter „trockenes" Eislaufen garantiert. Auch die Dr. Schlotmann-Alm steht wieder neben der Eisfläche und auch das Vereinte Volksbank Eisstockmaster wird nicht fehlen. „Auf dem Marktplatz wird in der Vorweihnachtszeit nur der Brunnen vor dem Glockenspielhaus mit einem Bauzaun versehen sein“, erklärt der Citymanager.

Übrigens: Für die Besucher unserer Innenstadt gibt es wieder kostenloses Parken an den Adventssamstagen. Freuen wir uns also auf eine schöne, weihnachtliche und „fast baustellenfreie Innenstadt“ für unseren Weihnachtseinkauf.

Foto: Moritz Brilo

Die Dorstener Altstadt bekommt ein neues Gesicht. Wo stehen wir aktuell?
Die Umgestaltung unserer Altstadt mit dem Stadterneuerungsprogramm „Wir machen MITte“ schreitet sichtbar voran: Bis Jahresende wird bereits mehr als die Hälfte der Baumaßnahmen abgeschlossen sein, die der mehr als 40 Jahre alten Fußgängerzone eine moderne und zeitgemäße Gestalt geben.

Worauf müssen sich die Besucherinnen und Besucher in der Weihnachtszeit einstellen?
Der zügige Baufortschritt freut uns natürlich insbesondere für die anstehende Adventszeit, wenn wir viele Gäste erwarten und diesen die bereits fertiggestellten Teile unserer neuen Altstadt präsentieren können. Ab Dezember reduzieren sich die Arbeiten auf die kleineren Nebenstraßen, sodass für die Weihnachtspause die meisten Bauzäune verschwunden sein werden. Ab dem 6. Januar geht es dann planmäßig mit der Umgestaltung des Marktplatzes weiter.

Wie finden die Bürgerinnen und Bürger die Erneuerung?
Die Reaktionen auf die bereits fertiggestellten Bereiche sind durchweg positiv. Viele Anlieger und auch Gäste der Altstadt lassen uns wissen, dass die neue Fußgängerzone einladend und attraktiv wirkt. Das freut uns und alle Beteiligten, insbesondere die Bürgerinnen und Bürger, die sich seit 2016 in der konkreten Planung engagiert haben. Viele Interessierte sind regelmäßig unseren Einladungen gefolgt und haben die Planungen zur Umgestaltung der überalterten Fußgängerzone begleitet und aktiv mitgestaltet. 

Welchen Beitrag hat diese Beteiligung geleistet?
Im Dialog entstand eine Planung, mit der optische und funktionale Mängel behoben, eine hochwertige Materialienauswahl sichergestellt und viele kreative Akzente gesetzt wurden. Die Umgestaltung schafft ein klar gegliedertes und großzügiges Bild des öffentlichen Raums, knüpft gleichzeitig mit regionalen Baumaterialen wie Grauwacke und Klinker an die lokale Baukultur an und stellt darüber auch städtebauliche Bezüge her. 

Die Neuplanung muss dabei den vielfältigen Ansprüchen von Besuchern, Anliegern und Gewerbetreibenden gerecht werden. Die daraus abgeleiteten Gestaltungselemente sind in konkreten Ergebnissen bereits nachzuvollziehen.

Die Gliederung der Fußgängerzone mit den vor dem helleren Klinker dunkel abgesetzten Leitstreifen aus Naturstein schafft einen hohen Kontrast, der der besseren Orientierung vor allem älterer und sehbeeinträchtigter Menschen dient. Bänke, Laternen, Fahrradständer und weitere Stadtmöbel wurden dazu passend in Anthrazit gehalten.

Welche Details machen unsere neue Altstadt attraktiv?
Für Kinder wurden mehrere Spielstationen eingerichtet, die aus einer kurzen Bummelpause ein Vergnügen machen. Dazu gehören die „Tanzschulen“ in der oberen Lippestraße oder die Pirouette in der Essener Straße. Eine besondere Attraktion ist das Trampolin am Franziskanerkloster. Hier können Kinder toben, während Eltern die nahe Gastronomie nutzen. 

In der bereits fertiggestellten Lippestraße wurde zu Jahresbeginn eine geschlossene Baumreihe mit elf Amberbäumen gepflanzt. Genau jetzt entwickeln diese Bäume eine schöne Herbstfärbung und beleben das Straßenbild. An heißen Sommertagen sorgen sie zudem für Kühlung, binden Staub und Abgase. In Kürze werden noch rund um das Franziskanerkloster Europäische Hopfenbuchen und Schnurbäume gepflanzt sowie in der Essener Straße Feldahorne. Damit wird die Fußgängerzone nach Abschluss der Umgestaltung ebenso grün sein, wie sie es auch vorher war.

Viele nervt der Lieferverkehr, der ganztags durch die Fußgängerzone rollt. Wird daran etwas geändert?
Ja, natürlich. In den Seitenstraßen wurden die ersten Poller zur Zufahrtsbeschränkung aufgestellt. Diese werden künftig verhindern, dass Lieferverkehre zu den Hauptgeschäftszeiten die Passanten in der Fußgängerzone stören oder behindern. Die Poller werden an allen Eingängen der Fußgängerzone installiert und zum Teil vollautomatisch gesteuert.

Bevor das neue Pflaster gelegt wird, werden viele Baugruben ausgehoben und provisorisch geflickt Was ist der Grund dafür?
Eine wichtige Voraussetzung für die Neugestaltung der Oberflächen ist die Modernisierung im Untergrund, die bereits vollständig abgeschlossen ist. Das unterirdische Leitungsnetz für Strom, Gas, Wasser, Abwasser und Telekommunikation der mehr als 120 innerstädtischen Immobilien ist dann langfristig auf dem neuesten Stand. Erst durch die neue Ordnung in diesem über Jahrzehnte gewachsenen Durcheinander wurde es möglich, tiefgreifende Fundamente und neue Baumstandorte zu planen. Gleichzeitig sorgt die Modernisierung des Leitungsnetzes dafür, dass das neue Pflaster auf absehbare Zeit nicht wieder aufgerissen werden muss.

In solchen Großprojekten lauern immer böse Überraschungen, die zu Verzögerungen führen. Gab es das auch schon bei der Erneuerung der Innenstadt?
Alle Beteiligten sind froh, dass die bisherigen Baumaßnahmen in der kalkulierten Zeit umgesetzt werden konnten. Und wir sind zuversichtlich, dass dies auch für die restlichen Arbeiten gelten wird. Ich spreche damit für die Vertreterinnen und Vertreter der ausführenden Bauunternehmen Benning, Baumann und B&G, von Westnetz und RWW, der Dorstener Stadtverwaltung sowie vom Stadtteilbüro „Wir machen MITte“ und insbesondere von den Bürgerinnen und Bürgern, die sich im Baustellenbeirat weiter für die Umgestaltung engagieren. Darunter übrigens auch einige der vielen Anlieger, die mit den unvermeidlichen Beeinträchtigungen einer solchen Großbaustelle leben. 

Kann man ein solches Projekt von Anfang bis Ende durchplanen?
Nein, nicht in allen Details. Die gesamte Baumaßnahme ist ein Prozess.  Nicht nur der Wechsel einzelner Baufelder verdeutlicht, dass die Maßnahme lebendig ist, sich stetig bewegt und verändert. Die wöchentlich stattfindende Baubesprechung könnte auch als Pulsschlag dieses komplexen Prozesses bezeichnet werden. In der engen Abstimmung aller Beteiligten werden hier aktuelle Erfordernisse abgestimmt, die verschiedenen Anliegen eingebracht und die zeitnahe Umsetzung eingeleitet. Aber auch mit der DIA und den Veranstaltern der Stadtfeste stehen wir in einem sehr engen Austausch, der sich aktuell zum Beispiel um die Eisfläche und die für Dorsten mittlerweile sehr wichtigen und beliebten Volksbank-Dorsten-Eisstockmasters dreht.

An der Erneuerung der Innenstadt sind so viele Akteure beteiligt. Wie koordinieren Sie die Arbeiten?
Um die verschiedenen Arbeiten mit möglichst wenigen Beeinträchtigungen durchzuführen, übernimmt das Citymanagement im Stadtteilbüro die wichtige Verbindungsfunktion zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Stadtverwaltung sowie den vor Ort tätigen Baufirmen. Dafür nehme ich an verschiedenen festen Besprechungsterminen teil, stehe aber jederzeit auch für die kurzfristigen und drängenden Anliegen zur Verfügung. Sprechen Sie mich als Citymanager gerne auch weiterhin an! Alle an der Entwicklung unserer Altstadt Interessierten können sich mit Ihren Fragen an mich wenden, Auskünfte einholen und die verschiedensten Anliegen ansprechen, die die Altstadt betreffen. 

Vor uns liegen noch fast anderthalb Jahre. Wie kann ich auf dem Laufenden bleiben?
Neben der persönlichen Ansprache an das Stadtteilbüro können Sie sich auf vielen anderen Wegen informieren. Dafür wurde neben dem Sonder-Newsletter „Baustellen-Nachrichten“, den Sie per E-Mail anfordern und jeden Monat lesen können, auch ein WhatsApp-Broadcasting eingerichtet, sodass Sie bei wichtigen, kurzfristigen Geschehnissen auch direkt über Ihr Handy informiert werden. Natürlich stehen alle Informationen auch auf der Webseite www.wirmachenmitte.de sowie über unseren Facebook-Account zu Ihrer Verfügung. 

Baustellen sind immer auch Zumutungen. Wie halten Sie Besucher bei Laune?
Im Rahmen unseres Baustellenmarketings möchten wir die Altstadt auch während der Umgestaltung für Besucher attraktiv halten. Der Minibagger-Führerschein zu den Stadtfest-Sonntagen zum Beispiel erfreut bei weitem nicht nur die kleinen Besucher. Zum Lichterfest steht bereits die vierte und damit letzte „Prüfung“ im Bereich Gordulagasse an.  Alle Teilnehmer können im Dezember an einer Verlosung von Preisen von Einzelhändlern aus der Altstadt teilnehmen.

Nach Anregung aus der Öffentlichkeit haben wir zudem die mobilen Sitzbänke angeschafft, die von einzelnen Gewerbetreibenden patenschaftlich betreut werden und sich größter Beliebtheit erfreuen. Diese Aktion würden wir gerne über den Bauzeitraum hinaus verlängern und prüfen das aktuell.

Die Erneuerung der Altstadt kostet viel Geld. Wer bezahlt das?
Ja, es kostet Geld. Und dieses Geld ist gut investiert. Abschließend möchte ich darum die tolle Kooperation mit den Fördergebern erwähnen, die die Investition von 5,6 Millionen Euro ermöglicht und damit gezeigt haben, dass Land, Bund und EU erkennen, welche überragende Bedeutung attraktive Innenstadtstädte für die Lebendigkeit einer Stadt und ihrer Gesellschaft besitzen.

Falls Sie es noch nicht getan haben, dann überzeugen Sie sich, Ihre Freunde und Bekannten selbst von den neuen Qualitäten unserer Altstadt! Schauen Sie in der Adventszeit doch mal bei uns vorbei!

Foto oben rechts: „Der Innenstadtumbau ist sicherlich eine Belastung für Bürgerinnen und Bürger sowie die Kaufleute in der Altstadt. Doch bereits jetzt finden die fertigen Passagen positiven Anklang. Die Gäste der Altstadt empfinden die neuen Bereiche einladend und attraktiv“, erklärt  Christof Krafczyk.

„Mit jedem neu verlegten Pflasterstein freue ich mich mehr auf den Tag, an dem wir unsere neu gestaltete, moderne Innenstadt einweihen können. Die Belastungen der Bauzeit werden dann ganz schnell vergessen sein.“

Foto rechts: Tobias Stockhoff, Bürgermeister

"Ich habe mich sehr gefreut, die diesjährigen Stadtfeste gemeinsam mit Hans Schuster organisieren zu dürfen. bin glücklich darüber, die Stadtfeste in diesem Jahr mit Hans Schuster (Nightaffairs) erstmalig organisiert zu haben. Die reibungslose Durchführung der Feste war nur durch die Unterstützung seitens der Stadt und des Baustellenmanagements möglich. Ein großer Dank gilt auch allen Dorstenern, welche die Neuerungen in Bezug auf die Stadtfeste so gut angenommen haben. Wir freuen uns bereits aufs nächste Jahr und sind stets für Feedback und Verbesserungsvorschläge offen!"

Foto rechts: Luca Schlotmann

„Ich bin begeistert von der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institutionen in Dorsten. Das hat mir in meinem ersten Jahr als 1. Vorsitzender der Dorstener Interessengemeinschaft e.V. sehr geholfen. Die Neugestaltung unserer Innenstadt ist für den Einzelhandel enorm wichtig!“

Foto rechts: Lorenzo Köller

Text: Christian Sklenak
Fotos:  privat

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