Die Jugendfeuerwehr – „Wir lassen nichts anbrennen!“

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Die Jugendfeuerwehr – „Wir lassen nichts anbrennen!“

Mit Feuereifer sind alle Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr Gruppe Nord dabei.

Die Mitglieder der Ortsteile Wulfen, Lembeck, Rhade und Dorf Hervest treffen sich zum praktischen Unterricht vor Ort, der alle 14 Tage an verschiedenen Stellen in Dorsten stattfindet. Heute steht am Wesel-Datteln-Kanal das Löschen mit Sonderrohren auf dem Programm.

Da die Mädchen gerne geschlossen zusammenbleiben möchten, sind die beiden Übungsgruppen heute nicht ganz gleichmäßig aufgeteilt.
Die Mädchen, alle zwischen zehn und 16 Jahren, sind ebenso wie ihre männlichen Kollegen, wie so oft üblich, durch den Vater, Bruder oder durch Freunde zur Freiwilligen Feuerwehr gekommen. 

Es herrscht in beiden Teams konzentrierte Ruhe. Die beiden Jugendwarte Christian Dehling und Kai Schulze-Tenberge müssen niemanden zur Ordnung rufen. Sie erklären, fragen nach, lassen sich das Gesagte wiederholen und vormachen. Ein kleiner Fehler, der sich jetzt ins Gedächtnis brennt, könnte später im Ernstfall fatale Folgen haben. Einen Mädchenbonus gibt es hier nicht. Und dass die Rohre, die sie halten müssen, schwer sind, sieht man den Gesichtern der Mädchen an. Denen der Jungen aber übrigens auch.

Foto oben rechts: Bei geringem Wasserdruck können Alicia und Josephine noch in die Kamera lächeln

In der Winterzeit findet der Unterricht drinnen statt, dann trifft sich der Nachwuchs alle 14 Tage auf der Hauptwache in Dorsten. Straßen- und Waldbrandkarten lesen, Fahrzeug- und Gerätekunde, Absicherung, Suchtechniken, durchaus interessante Themen für Jugendliche. 

Aber auch die Kameradschaft kommt nicht zu kurz. So finden für die acht Mädchen und 24 Jungen regelmäßig Zeltlager, „Dienstsport“, Weihnachtsfeiern oder auch Wettkämpfe statt. Beim diesjährigen  Landratspokal in Waltrop belegten beide Jugendgruppen aus Dorsten die beachtlichen Plätze drei und vier. 

Foto oben rechts: Der stellvertretende Jugendwart Kai Schulze-Tenberge demonstriert die Sicherung eines Wasserrohres

Dennoch hat die Freiwillige Feuerwehr Nachwuchssorgen. Jedes Jahr verlassen in jedem Löschtrupp ein bis zwei Feuerwehrmänner, meist aus Altersgründen, die Wachen, aber leider rücken nicht jedes Mal auch so viele Jungen und Mädchen nach, wenn sie mit 16 Jahren die Jugendfeuerwehr verlassen. 

Dabei geblieben ist jedoch Max Waterkotte (18), der vor gut einem Jahr aus der Jugendfeuerwehr zur Einheit nach Lembeck wechselte und jetzt den Nachwuchs dort betreut. So fährt er zum Beispiel die Jugendlichen von der Lembecker Wache zu den Übungseinheiten nach Dorsten und natürlich auch wieder zurück. So können die Eltern sicher sein, dass ihre Kinder die ganze Zeit über gut behütet sind. Auch Max kam durch ein Vorbild in seiner Nähe, seinen Opa, zur Feuerwehr und ist bisher bei etwa 25 Einsätzen seines Löschzuges mitgefahren. 

Foto oben rechts: Erfahrungsgemäß geht es mit vereinten Kräften schneller

An aktiven Notfall-Einsätzen ist die Jugendfeuerwehr nicht beteiligt, dennoch sind sie durchaus im Feuerwehr-Alltag mit eingebunden. So sichern sie zum Beispiel beim Martinsumzug der Wittenbrinkschule in Wulfen die Strecke oder holen Brennholz für das jährliche Osterfeuer aus Privatgärten ab. Ein Anruf eine Woche vorher genügt und „die schönen roten Autos“ stehen vor der Tür. Aber keine Sorge, diese Feuerwehrfahrzeuge sind für Schulungszwecke ausgemustert, für den Notfall stehen natürlich genügend einsatzfähige Autos zur Verfügung. 

Somit ist der „24-Stunden-Service“ unter der Hotline 112 immer gewährleistet. 

Text: Martina Jansen
Fotos: Martina Jansen

 

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