Die Jürgen-Salamon-Stiftung – der soziale Gedanke lebt weiter

von Martina Jansen

Die Jürgen-Salamon-Stiftung – der soziale Gedanke lebt weiter

In Gedenken an den vor vier Jahren verstorbenen Unternehmer Jürgen Salamon führt seine Familie sein soziales Engagement fort.

Die von Katharina Salamon und ihren Töchtern Kristina Salamon und Helena Limberg 2014 gegründete Stiftung dient der Förderung des Sports, des Tierschutzes, der Volks- und Berufsbildung, von Kunst und Kultur, jeweils insbesondere im Raum NRW und Hamburg. Weitere Zwecke der Stiftung sind die Heimatkunde und -pflege in Dorsten sowie die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen, wie es auf der Homepage der Stiftung heißt.

Foto oben rechts: Kathi Salamon (Mitte) mit ihren Töchtern Helena (rechts) und Kristina

Nachdem bereits der Rasenplatz des SV Dorsten Hardt rechtzeitig vor der Sportplatzolympiade durch eine Spende der Jürgen-Salamon-Stiftung durch einen Kunstrasenplatz ersetzt wurde, stellten wir Ihnen zwei weitere Projekte vor, die von der Stiftung gefördert werden: Das heilpädagogische Schulreiten sowie „Klassik für Kids in Dorsten“.


Beginnen wir mit dem Schulreiten der St. Agatha-Schule. „Dieses Projekt passt nicht nur hervorragend in unser Konzept, mit dem wir Kinder und Jugendliche zu fördern – es ist uns auch eine Herzensangelegenheit“, bemerkt Helena Limberg, die Vorsitzende der Stiftung. „Wir fühlen uns dem Reitsport sehr verbunden und damit auch dem Zucht-, Reit- und Fahrverein Dorsten und Umgebung e.V.“ 

Auf dem Gelände des Vereins bestreiten drei Lehrerinnen der Dorstener Agatha-Schule das heilpädagogische Reiten. Klaudia Heisig, Carolin Weßeling und Helen Palmer führen ihre SchülerInnen langsam und behutsam an die Pferde heran ran. Federführend hierbei ist Klaudia Heisig mit ihrer Zusatzausbildung heilpädagogisches Reiten und Schulreiten inklusive Trainerassistenz. Obwohl sie sehr gut für die Arbeiten am Pferd ausgebildet ist, ist bei allen Übungen aus rechtlichen Gründen immer der Reitlehrer des Vereins Werner Lochthowe anwesend. 

 

Montagmorgens heißt es dann: „Ab in den Stall“, und so fahren die Lehrerinnen mit einem Teil ihrer Schüler in den Reitstall des ZRF und verbringen dort je eine Stunde mit dem Pferd. „Wir sind eine Schule des gemeinsamen Lernens, aber unsere Möglichkeiten während des Unterrichts sind leider begrenzt“, bedauert Klaudia Heisig. „Daher sind wir sowohl der Stiftung als auch dem Reitverein sehr dankbar dafür, dass sie uns hier die Möglichkeiten der individuellen sozialen, emotionalen und motorischen Förderung unserer Schüler bieten.“

Pferde unterscheiden nicht nach Geschlecht oder Herkunft. Sie werten nicht, sondern nehmen alle Kinder so an, wie sie sind. Mit all ihren Schwächen. Sie haben ein feines Gespür für die Körpersprache. So spüren hektische Kinder sofort die Reaktion des Pferdes, indem es sich von ihnen abwendet. Durch den Versuch, das Pferd vor sich zum Stehen zu bringen, müssen die Grundschüler gezwungenermaßen ruhig werden und in sich selbst ruhen. Diese Ruhe spürt das Pferd – erst dann kommt es zu ihnen. 

Auch ihre Schüchternheit können einige Kinder durch den Kontakt mit den Vierbeinern überwinden. Hört das Schulpferd auf ihr Kommando, wenn sie es an der Longe führen oder im Trab laufen lassen, so steigt ihr Selbstvertrauen. Sie merken, dass sie etwas zu sagen haben, etwas bewegen können. Andere Kinder hingegen haben zwar Selbstvertrauen, können aber nur schwer Vertrauen zu anderen Menschen aufbauen. Auch hier hilft der spielerische Umgang mit den Tieren. Rückwärts auf dem Pferd sitzen, die Zügel loslassen, die Arme weit ausbreiten oder die Augen schließen – dazu gehört schon eine gehörige Portion Mut und Vertrauen. Und last but not least wird auch die emotionale Entwicklung verbessert. So hilft die stalleigene Katze dabei, Körperkontakte aufzunehmen und auch zuzulassen.  

Foto oben rechts: Klaudia Heisig (rechts) und Carolin Weßeling mit Naomi und Jack

„Das Projekt ist langfristig gesichert, dennoch versuchen wir zusätzlich Partner ins Boot zu holen“, so Kathi Salamon. Daher darf auch weiterhin ein halbes Schuljahr lang eine Schülergruppe an dem Projekt teilnehmen. Dann wird gewechselt. „Wir hoffen weiterhin ebenso gute Erfolge zu erzielen, wie mit der jetzigen Gruppe“, bemerkt Klaudia Heisig. „Die Kinder setzen sich ihre Ziele alleine, wir helfen ihnen dabei, sie zu verwirklichen“, bringt sie das Konzept auf den Punkt.

Projekt Nummer zwei der Jürgen-Salamon-Stiftung ist die Idee, KiTa- und Grundschulkindern die Welt der Klassik näher zu bringen. „Klassik für Kids“ heißt daher auch dieses Vorhaben, das sie zusammen mit der Stadt Dorsten und der Vestische Straßenbahnen GmbH umsetzt.

Das im vergangenen Jahr von der Stiftung gesponserte Konzert „Der Nussknacker“ wurde bereits sehr gut angenommen. Daher wird das Projekt „Klassik für Kids“ auch dieses Jahr gerne fortgesetzt. „Alla Turca“ heißt das orientalische Musikmärchen für Kinder ab fünf Jahren. Hierbei bringen den Kleinen namhafte Künstler wie Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Maria von Weber, Gioachino Rossini und auch Jazz- und Weltmusik nahe.

Franz von Storck, der berühmte Musiker, macht sich in dem Märchen zusammen mit dem Flaschengeist Flitzmed auf die Suche nach seinem gestohlenen Wunschring. Beide erleben dabei etliche Abenteuer im Orient und stoßen auf Hindernisse, die sie gemeinsam lösen.

Das Fazit des Märchens: „Wer etwas lernen und erleben will, muss neugierig sein.“

Die Aufführung findet am 15.12.2016 in der Aula der St. Ursula Realschule statt. 950 Grundschüler der Astrid-Lindgren-Schule, der Grünen Schule an der Talaue, der Wilhelm-Lehmbruck-Schule auch mit Standort Deuten, sowie die Agatha-Schule, auch mit Teilstandort

Pestalozzi-Schule, nehmen das Angebot gerne an. Für einen kleinen Obolus von 1 Euro werden die Schüler sicher mit Bussen der Vestische Straßenbahnen GmbH zur Aufführung und zurück gefahren.

Die Familie Salamon ist offen für neue Förderprojekte. Sie kennen ein förderungswürdiges Projekt, das zu den Zielen der Stiftung passt? Dann wenden Sie sich doch bitte direkt an die Familie Salamon. Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage der Stiftung www.js-stiftung.de.

Foto oben rechts: Die Schauspieler Frank Dukowski (links) und Marcell Kaiser eingerahmt vom Pindakaas Saxophon Quartett

Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak, Ralf Emmerich

 

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