Die DLRG in Dorsten : Mit Spaß und Freude Schwimmen lernen

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Die DLRG in Dorsten : Mit Spaß und Freude Schwimmen lernen

Durch richtig gelerntes Schwimmen werden viele Unfälle im Wasser vermieden

Hallenbad Wulfen: Die quirligen Fünf- bis Elfjährigen springen immer wieder ins Wasser und versuchen dabei natürlich so viel wie möglich zu spritzen. Sie haben alle schon die Aufwärmphase von zehn Bahnen hinter sich, einer Strecke, bei der so mancher Erwachsene erst einmal eine Pause braucht. Bei den Jungen und Mädchen ist davon nichts zu spüren. Unermüdlich springen, schwimmen und tauchen sie immer weiter, stets unter den Blicken ihrer Schwimmtrainer.

Alle Kinder, die hier im Wulfener Hallenbad schwimmen oder es gerade lernen, sind Mitglieder beim DLRG, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, in der Ortsgruppe Dorsten. Sie treffen sich immer mittwochs zwischen 18:00 und 19:00 Uhr. Aufgeteilt auf vier Bahnen üben sie jeweils mit zwei Trainern für ihr „Seepferdchen“ oder das „Bronzeabzeichen“.

„Wir möchten den Nachwuchs langsam ans Wasser gewöhnen und ihr Vertrauen gewinnen“, so der erste Vorsitzende Gregor Adamski. „Wir sind zwar kein großer Verein, aber bei uns hat man viel Spaß und wir nehmen die Schwimmausbildung ernst. Denn durch richtig gelerntes Schwimmen werden viele Unfälle im Wasser vermieden“, ergänzt er.

16 bis 18 aktive Ausbilder gibt es zurzeit im Verein, einer von ihnen ist Marcel Stockmann. Der 27-Jährige kann, ebenso wie seine Trainerkollegen, gut mit Kindern umgehen. Das ist auch Grundvoraussetzung, denn mit Zwang oder Vorschriften kommt man hier bei den kleinen Wasserratten nicht weit.

Foto oben rechts: Schwimmtrainer Marcel Stockmann mit seinen Schützlingen

Aylin ist bereits seit drei Jahren im Verein, ihre Freundin Antonia schwimmt dort seit zwei Jahren. „Wir sind jeden Mittwoch hier“, erzählt Antonia stolz, „außer, wenn wir krank sind.“ Erst kürzlich haben die beiden 11-Jährigen ihre Prüfungen zum Jugendschwimmabzeichen in Bronze bestanden. Dazu mussten sie unter anderem tauchen und aus zwei Metern Tiefe einen Ring aus dem Wasser holen. „Der Ring war ganz schön schwer oder?“, erinnert sich Aylin und sieht dabei ihre Freundin an. Antonia nickt und erwähnt noch, dass sie für die Prüfung auch die Baderegeln lernen mussten.

Die Abzeichen der zwei sind so neu, dass sie zu Hause liegen und noch nicht auf dem Badeanzug angenäht wurden.
Heute verfeinern die beiden Hervester Mädchen ihre Technik. Marcel Stockmann trainiert daher mit ihnen die Beinarbeit am Schwimmbrett. Das muss sein, um neben Technik auch die Ausdauer zu schulen.

Foto oben rechts: Marcel Stockmann verfeinert die Technik bei Aylin und Antonia

Nur wenn das Schwimmen freiwillig und gerne geschieht, haben alle Spaß und bleiben auch im Verein, um später vielleicht mal Rettungsschwimmer zu werden. Bis dahin ist es aber für die Jüngsten noch ein weiter Weg. Ein wenig Vorsprung haben da schon die Jugendlichen im Alter von um die zwölf Jahren, die fleißig in der Übungsstunde nach den „Kleinen“ für ihre Jugendschwimmabzeichen trainieren, bevor dann die „Großen“ für ihre Rettungsschwimmerabzeichen das Hallenbad übernehmen.

Ab dem 14. Lebensjahr können gut trainierte Jugendliche das Schnorchelabzeichen erwerben oder auch später die Prüfung zum Gerätetaucher ablegen. 15 Jahre lang war Georg Adamski Gerätetaucher im Verein, hat jedoch schon seit längerem das Tauchen beendet. Der eine oder andere Jugendliche wird sicher jetzt denken „Wie cool ist das denn?“, aber täuscht euch da mal nicht. Der Schnorcheltaucher ist eine sportliche Herausforderung und hat wenig gemein mit Schnorcheln im Urlaub im warmen kristallklaren Wasser. Mal ganz abgesehen vom Gerätetaucher, den es momentan in der Ortgruppe Dorsten jedoch nicht mehr gibt.

Foto oben rechts: Der erste Vorsitzende Gregor Adamski (links) und die Jugendschwimmtrainer haben sichtbar Freude an ihrer Arbeit

Mit am Beckenrand steht Sebastian Mendera und sieht den kleinen Schwimmern zu. Der zweite Vorsitzende des Vereins trainiert nun nicht mehr die Jugend, sondern führt zusammen mit Gregor Adamski Rettungskurse für Rettungsschwimmer durch. Der 30-Jährige mag die gemeinnützige Arbeit, vor allem, wenn sie damit verbunden ist, Kindern Freude zu bereiten. Von daher ist er ebenso wie sein Vorstandskollege bereits ein langjähriges Vereinsmitglied.

Bereits umgezogen nach ihrem „Hardcore Training“ fürs Bronzeabzeichen, wie ihre Mutter das Training heute bezeichnet, kommt die fünfjährige Josefine um die Ecke. Ihr Trainer Björn war heute nicht da, dennoch hat die Kleine alles gegeben, um beim nächsten oder übernächsten Training die Prüfung zum Bronzeabzeichen zu bestehen. Josefines Mutter Angela ist froh, dass ihre Tochter schon schwimmen kann. „Im Schulunterricht bleibt ja kaum noch Zeit den Kindern das Schwimmen beizubringen“, bedauert sie. „Daher bin ich froh, dass Josefine es hier gelernt hat und wir etwas beruhigter sein können, wenn wir am Wasser sind“, ergänzt die Mutter der kleinen Schwimmerin. Josefine stärkt sich indessen erst einmal mit einer Banane, bevor sie später ruckzuck, wie die anderen Wasserratten sicherlich auch, in den Tiefschlaf fallen wird.

Momentan gibt es in Dorsten, wie bereits erwähnt, keinen Gerätetaucher, aber wenn man sieht, mit wie viel Eifer der Nachwuchs dabei ist, dann könnte das in ein paar Jahren vielleicht schon wieder ganz anders aussehen.

Foto oben rechts: Sebastian Mendera mit den beiden Badenixen Aylin (links) und Antonia

Die DLRG wurde vor fast 105 Jahren in Leipzig gegründet, fast halb so lange besteht die Ortsgruppe Dorsten. Wird eine Person vermisst und ist die Feuerwehr personell und materiell nicht in der Lage schnell zu helfen, ist die DLRG stattdessen zur Stelle.

Die Schwimmtrainer der DLRG bilden unter anderem Rettungsschwimmer für Vereine und Schulen aus, die Rettungsschwimmer unter den Vereinsmitgliedern halten Wachdienst am Silbersee in Haltern oder sind beim Altstadttriathlon sowohl am Ufer als auch im Wasser anwesend, um im Notfall schnelle Hilfe leisten zu können.

dorsten.dlrg.de

Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak

 

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