Der Herbst kommt – das Laub fällt
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Der Herbst kommt – das Laub fällt
So langsam verabschieden sich die hellen, strahlenden Farben des Sommers und machen Platz für die Erdfarben des Herbstes.
Die Blätter bieten am Baum und auf dem Boden ein wunderschönes Farbenspiel und verleiten auch Erwachsene immer wieder dazu, durch raschelnde Laubhaufen zu schlurfen.
Dass das Laub vom Rasen entfernt werden muss, damit sich kein Schimmel und keine Pilze ausbreiten können, steht fest. Aber zu diesem Zeitpunkt scheiden sich jedes Mal die Geister der Gartenbesitzer bei der Frage: „Was mache ich mit dem ganzen Laub?“
Es gibt drei Möglichkeiten: Wegbringen, kompostieren oder liegen lassen. Das Laub zum städtischen Bauhof zu bringen oder bei größeren Mengen von dort Laubcontainer zu bestellen ist möglicherweise die schnellste Variante.
„Bloß nicht“, melden sich die Naturschützer zu Wort. „Die Nährstoffe sollten dem Boden wieder zugeführt werden.“ Eine gute Alternative zum Entsorgen der Laubmengen ist daher der Kompost, auf den die gesunden Blätter gepackt werden können.
Foto oben rechts: Im Komposter enteht das "schwarze Gold" des Gärtners
Pflanzen- und Tierschutz in der kalten Jahreszeit liefert die dritte Variante: Eine Schicht aus Blättern auf den Beeten. Das Klima unter der Laubdecke bietet zahlreichen Insekten Unterschlupf und Nahrung, die wiederum das Überleben der Vögel, Mäuse oder der geschützten Igel sichern. Um den Igel dauerhaft in Ihrem Garten anzusiedeln, bieten Sie diesem Wildtier doch dieses Jahr mal ein Winterquartier an. Mit etwas Glück nimmt er den Laub- und Reisighaufen an, bleibt auch im nächsten Jahr und hilft Ihnen bei der der Beseitigung von Schnecken und anderer unliebsamer Bewohner ihres Gartens.
Aber Sie können im Herbst noch mehr für den Tierschutz tun: Schneiden Sie die Stängel verblühter Stauden nicht ab. Die hohlen Stiele nutzen viele Insekten als Winterquartier. Und weiter oben dienen die verblühten Stauden noch als Futterquelle für die Vögel, die bei uns überwintern. Und falls Sie es verpasst haben, Nistkästen im September zu säubern, dann lassen Sie sie jetzt am besten in Ruhe, denn häufig nutzen nicht nur Vögel diese Kästen als Winterunterschlupf. Auch Insekten, Haselmäuse, Siebenschläfer, Fledermäuse und Eichhörnchen haben es in kalten Nächten gerne ein wenig kuschelig.
Foto oben rechts: Er bereitet sich jetzt auf seine Winterruhe vor
Es gibt noch mehr zu tun im heimischen Garten. Jetzt im Oktober beginnt die Ernte und damit die Einmachsaison. Äpfel, Kiwi, Birnen, Weintrauben, Kürbis und Holunder sind reif und können zu Marmeladen, Suppen oder Likören verarbeitet werden. Aber damit nicht genug: Die Kübelpflanzen müssen rein geholt, die Rosen angehäufelt oder neu gepflanzt werden. Und Zwiebelblumen und Stauden können jetzt in die Erde oder geteilt werden. Samen der Sommerblüher werden gesammelt und getrocknet, der Rasen muss zum letzten Mal gemäht und Wasserrohre geleert werden. Schneckeneier sollten Sie absammeln und Blätter aus dem Gartenteich fischen. Langeweile gibt es also auch im Herbstgarten nicht.
Die schönste „Arbeit“ im Herbst ist aber sicherlich das Dekorieren und Genießen. Stellen Sie Kürbisse als Windlichter auf, basteln Sie Deko aus Kastanien und Blättern, nehmen Sie sich eine Decke und setzen sich um die brennende Feuerschale. Beobachten Sie Ihre Bäume und werden Sie, lieber Leser, liebe Leserin, Ihr eigener Wetterprophet nach der Bauernregel „Will's Laub nicht von den Bäumen weichen, ist dies ein hartes Winterzeichen“.
Text: Martina Jansen
Fotos: fotolia.com (Smileus, Maren Winter, Daniel Strautmann, Sinuswelle)