Danke für 125.000 Euro
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Danke für 125.000 Euro
Jeder Cent Ihrer Hilfe kommt an
„Ich kann es immer noch nicht fassen“, ist Horst Schönweitz immer noch begeistert über die hohe Spendensumme, die seit dem 1. März beim Verein „TransSilvania e.V.“ speziell für die Ukrainehilfe eingegangen ist. „Ich habe bis jetzt mehr als 500 Spendenquittungen, angefangen über 5 Euro bis hin zu 10.000 Euro, ausgefüllt“, fährt der Geschäftsführer des Vereins fort. Die Spenden stammen hauptsächlich aus Dorsten und Umgebung, aber auch deutschlandweit aufgrund der sozialen Medien.
Rumänien gehört mit zu den ärmsten Ländern Europas. Selbst wenig zu haben, aber andern zu helfen, das ist gelebte Solidarität. Nahezu jeder 500. Bewohner zurzeit ist ein ukrainischer Kriegsflüchtling. Daher engagieren sich die Mitglieder des Vereins „TransSilvania e. V.“ nicht nur seit vielen Jahren für die Rumänienhilfe, sondern unterstützen nun auch Rumänien bei ihrer Hilfe für die Ukraine. „Dank unserer Vertrauensmänner Karl Hellwig vom Partnerverein ‚NOWERO e. V.‘ und Pfarrer und Vereinsmitbegründer Johann Stefanie vor Ort können wir uns verbürgen, dass jede Sachspende, jeder Cent von uns dort ankommt, wo er gebraucht wird“, versichert Lambert Lütkenhorst, Vorsitzender des Vereins.
Es wurden in den letzten Wochen zwar durch RMC-Schürholz Spenden wie beispielsweise Mineralwasser der Stiftsquelle, Sachspenden vom Hagebaumarkt durch Benjamin Sender sowie seinem Bruder Jochen Sender, Geschäftsführer der Dorstener Waschstraße, nach Rumänien zum Weitertransport geliefert, aber die Zeiten der „vereinseigenen Transporte gehören durch die finanziellen Spenden der Vergangenheit an.
Nun wird direkt vor Ort das gekauft, was gebraucht wird, und das ist in Zeiten des Ukrainekrieges verdammt viel. Der Impuls, Rumänien bei der Versorgung der Ukrainer zu helfen, kam direkt von Karl Hellwig. Er bekam die Info, dass zwölf geflüchtete Jugendliche am Bahnhof Kronstadt bei 12 Grad Minus in der Kälte standen und nicht weiterwussten. Ein Anruf bei Lambert reichte und die Hilfe für die Ukraine kam in Gang.
Da es in Rumänien als auch in der Ukraine an allen Ecken und Kanten fehlt, konnten die 100.000 der gespendeten 125.000 Euro, die bereits sinnvoll für Hilfsprojekte vor Ort ausgegeben wurden, die Not etwas mildern. So erhielt eine Gruppe der „Caritas lasi“, die von der Caritas Münster unterstützt wird, 5.000 Euro für eine Erstversorgung der Flüchtlinge in der Grenzstadt Sirit. 15.000 Euro flossen in weitere Auffanglager direkt an der Grenze, um die geflohenen Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen. Dazu gehören unter anderem auch Hygieneprodukte, die der Verein bei der Dorstener Firma Fedo zu sehr guten Konditionen erwerben und ins Kriegsgebiet liefern lassen konnte. Die dringend gebrauchten Wundverbände zur Versorgung verletzter Soldaten und Bewohner spendeten darüber hinaus die beiden Geschäftsführer.
Foto oben rechts: Karl Hellwig (hinten Mitte) inmitten seiner rumänischen Helfer
Zu den finanzierten Projekten des Vereins gehören neben Schutzhelmen, Schutzkleidung und –schuhen auch zehn Paar Walkie-Talkies, die für die Bergung von verschütteten Opfern des Bombenterrors dringend benötigt werden. Auch Hilfstransporte von Rupea aus ins Kriegsgebiet werden von Ihren Spenden, liebe Leserin, lieber Leser, mitfinanziert. So werden große Mengen an Nahrungsmitteln, Decken, warmer Kleidung, Kindernahrung, Schlafsäcke sowie Hygieneartikel in ein Auffanglager transportiert. Auch an Stoffe und Nähmaschinen zur Herstellung von Tarnnetzen und Erste-Hilfe-Beutel und natürlich an Lebensmittel für die tägliche Versorgung der Soldaten wurde gedacht.
Foto oben rechts: Ins Leben der ukrainischen Flüchtlingskinder kehrt etwas Normalität ein
„Wir legen aber auch Wert auf Nachhaltigkeit“, betont Horst Schönweitz und berichtet, dass neben der Finanzierung von Erste-Hilfe-Kursen und psychologischer Beratung sechs Erzieherinnen, die für zwei Monate 120 ukrainische Kinder betreuen werden, mit 7.000 Euro finanziert werden. Für die Ausstattung mit Rechnern für den Online-Unterricht für 28 ausgebombte Waisenkinder stellte der Verein 5.000 Euro aus Spendengeldern zur Verfügung.
„Obwohl sie selbst oft genug auf Hilfe angewiesen sind, kümmern sich die Rumänen rührend, sehr professionell und verlässlich um die ankommenden Flüchtlinge“, berichten die beiden Vereinsmitglieder. Voraussichtlich am 22. Mai fliegt neben Lambert Lütkenhorst und Horst Schönweitz auch unsere Kollegin Petra Bosse mit nach Rumänien, um in ihrem Blog live zu berichten. „Das soll keine Kontrolle sein“, betont Lambert, „denn die ist dort absolut nicht nötig. Wir wollen uns nur zeigen und das Gefühl des Miteinanders stärken.“
Foto oben rechts: Lambert Lütkenhorst versichert, dass jeder Cent ordnungsgemäß ankommt
Die Not der Menschen in dem durch den Krieg gebeutelte Land wird immer größer, weiterhin wird noch viel Hilfe, auch finanzieller Art notwendig sein. Daher bittet „TransSilvania e. V.“ Sie herzlich weiterhin um Ihre Unterstützung.
Spendenkonto: TransSilvania e. V. /Ukraine
Sparkasse Vest
IBAN: DE43 4265 0150 0016 0160 16
oder www.paypal.de, Horst.Schoenweitz@web.de.
Eine abzugsfähige Spendenbescheinigung für das Finanzamt kann gerne ausgestellt werden.
Foto oben rechts: Horst Schönweitz
Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak und privat