Christian Pohl – Learning by Doing
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Christian Pohl – Learning by Doing
Der Lembecker hat sich in Dorsten fototechnisch bereits einen Namen gemacht
„Alles, was ich mit und an der Kamera gelernt habe, habe ich mir selbst beigebracht“, so Christian Pohl. Der Hobbyfotograf hat kein bestimmtes Fotothema, er fotografiert das, was ihm vor die Linse kommt und hat daher ein breites Spektrum an verschiedenen Fotos in seinem Besitz.
Ich bekomme zwar Anfragen aus den sozialen Medien, ob ich nicht zum Beispiel bei Hochzeiten fotografieren möchte, aber Auftragsarbeiten lehne ich generell ab“, erwähnt der Lembecker Hobby-Fotograf. „Mir fehlt dazu das doppelte Equipment, für den Fall, dass hardwaremäßig etwas schiefgeht. Das ist ja schließlich auch mein Hobby und nicht mein Beruf“, ergänzt er. Dennoch behält Christian Pohl seine Fotos nicht nur für sich. „Wenn ich auf einem Fest, einem Turnier oder einer anderen öffentlichen Veranstaltung bin, dann gebe ich anschließend gerne Fotos für Vereins-Webseiten oder Ähnliches auf Anfrage weiter. So habe ich nicht den Druck immer gute Fotos abliefern zu müssen. Wenn ich damit zufrieden bin, reicht mir das, dann kann ich die Fotos auch vorzeigen.“
Foto oben rechts: Rhade im Nebel
Begonnen hat sein Interesse für die Fotografie schon vor vielen Jahren.
Vom ersten Weihnachtsgeld seines Ausbildungsgehaltes kaufte er sich eine analoge Spiegelreflexkamera und erweiterte später sein fotografisches Equipment. „Ich habe im Urlaub viel fotografiert, ausprobiert und aus meinen Fehlern gelernt. Das Foto entsteht zuerst in meinem Kopf, ich überlege mir den Ausschnitt und was ich mit dem Foto sagen möchte. Leider sah ich das Ergebnis bei der analogen Fotografie erst nach der Entwicklung. Das war ein ziemlich teures Vergnügen, denn der Film musste ja Foto für Foto entwickelt werden.“
Heute ist es einfacher geworden, zu experimentieren, da das Ergebnis auf den digitalen Kameras direkt sichtbar ist, keine Entwicklungskosten entstehen und Fehler auf den Fotos sofort sichtbar werden.
Foto oben rechts: Hobbyfotograf Christian Pohl
Nach ein paar Jahren des Fotografierens hatte Christian Pohl nur noch wenig Zeit für sein Hobby, seine Familie ging vor, auch war er beruflich stark eingespannt. Das Fotografieren schlief ein.
2012 wechselte der Familienmensch seinen Arbeitgeber, die Arbeitszeit war nun mit acht Stunden geregelt, die Zwillinge waren mittlerweile 12 Jahre, die beiden älteren Mädchen vier und sechs Jahre älter – der Dorstener hatte nun wieder mehr Zeit. Da lag es nahe, sich wieder dem Fotografieren zu widmen. „Ich wünschte mir daher zum Geburtstag eine digitale Spiegelreflexkamera und bekam sie auch. Es war eine Anfängerkamera, ideal zum Experimentieren.“
Foto oben rechts: Spielerei mit Wasser und Fernauslöser
Und Christian Pohl experimentierte: Er fotografierte im Urlaub, auf zahllosen Spaziergängen und Familienfeiern, auf Autobahnbrücken. Er nahm Industriedenkmäler, Autos und Züge ins Visier und fotografierte seine Frau, seine Kinder, den Familienhund Max – Christian Pohl legte sich immer noch nicht auf bestimmte Themen fest.
Foto oben rechts: Die Lippe in Hervest am frühen Morgen ....
... und im ersten Sonnenschein
Alleine bei der elften Nacht der Revanche, dem Radrennen in Lembeck, schoss er über 1000 Fotos, von denen er mit der Hälfte zufrieden ist. Zurzeit hat es ihm jedoch der Pferdesport, insbesondere das Springreiten, angetan. Hier versucht er immer wieder auf Turnieren in Dorsten, Kirchhellen und Lembeck mit unterschiedlichen Blenden oder Belichtungszeiten das bestmögliche Fotoergebnis zu erzielen.
Seit 2013 besucht der 51-Jährige regelmäßig den Fototreff in Hervest. „Besonders die gestellten Fotoaufgaben und die Fototouren mit den Mitgliedern des Fototreffs brachten mich enorm weiter“, erinnert er sich. „Ich erfuhr, wie andere Fotografen meine Fotos sehen und lernte durch die konstruktive Kritik immer mehr dazu. Mittlerweile kann ich mit den ganzen ‚Experten‘ gut mithalten“, ergänzt er.
Foto oben rechts: Fahrer Team Lokallust bei der 11. Nacht der Revanche
Seit geraumer Zeit fährt der Lembecker mit einem ganz anderen Blick durch die Gegend und hält immer wieder Ausschau nach lohnenswerten Motiven. „Oft fahre ich abends an Orte oder zu Gebäuden, die ich tagsüber gesehen habe und die beleuchtet nun eine ganz andere Wirkung haben.“ Ebenfalls eine andere Wirkung bekommen seine Fotos durch eine weitere Bearbeitung am Rechner mit einem Bildbearbeitungsprogramm. „So kann ich gegebenenfalls Fehler ausmerzen, Lichtverhältnisse optimieren und Farben stärker leuchten lassen. Allerdings vergesse ich dabei auch schon mal die Zeit und verbringe Stunden am Rechner“, gibt er offen zu.
Ein weiteres Hobby des Lembeckers neben dem Fotografieren ist das Reisen. So freut er sich schon darauf, mit seiner Frau Claudia die ganze Welt zu sehen und seine Eindrücke aufs Bild zu bannen.
Foto oben rechts: Wiesenblumen im Kreisverkehr an der neuen Feuerwehrwache in Dorsten-Hervest
Christians Tipp für Anfänger:
„Tasten Sie sich langsam ans Fotografieren heran, lernen Sie die Kamera kennen und bedienen. Spielen Sie mit der Blende und der Verschlusszeit, fotografieren Sie ohne die Automatik. Schießen Sie Fotos von den unterschiedlichsten Situationen mit und ohne Blitz und sehen sich dann die Unterschiede an. Sie werden schnell merken, dass Ihre Ergebnisse immer besser werden. Lernen Sie aus Ihren Fehlern und denken Sie daran: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“
Zum Fotografieren braucht man Zeit. Wer sie nicht hat, wird immer nur knipsen. (Quelle: Unbekannt)
Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Pohl