Cheerleading ist Paula Kurbys Welt

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Cheerleading ist Paula Kurbys Welt

Die Hervesterin fährt zur WM nach Orlando

Cheerleading ist mehr als nur „Puschel“ schwingen und lächeln. Das beweist eindeutig Paula Kurby aus Hervest. Ihr akrobatisches Talent führt sie jetzt zur Weltmeisterschaft der Cheerleader in die USA.

Die Verwandlung ist perfekt: Aus dem normalen Teenager wird durch das Tragen der Cheerleaderjacke im Nu eine Sportlerin. Paula Kurby lebt für ihren Sport, „Sweet Sixteen“ mit Partys und schicken Klamotten trifft auf sie nicht zu. „Für mich gibt es nur Tanzen und Turnen, der Verein ist meine zweite Familie“, betont der Teenager.
Jede freie Minute verbringt die junge Hervesterin damit, sich zu verbessern. Dazu fährt sie Mutter Andrea Stenpaß dreimal wöchentlich nach Gelsenkirchen. Der Cheerleader-Verein „Gold Flames“ ist ihr Ziel. Mit im Auto sind Paulas Schwestern, die 10-jährige Ina, und die 18-jährige Lotta, die ebenfalls dort trainierten.

Inas Trainingszeiten nutzt Paula Kurby zusätzlich für ihre Übungen. Damit aber nicht genug: Eine vier Meter große Turnmatte dominiert das heimische Wohnzimmer. Auch hier üben die drei so oft es geht.

„Zum Glück unterstützen uns meine Eltern und sind sehr tolerant“, freut sich Paula, denn an einen ruhigen Fernsehabend ist bei der Familie nicht zu denken. „Ab neun Uhr abends, wenn die Kinder oben sind, können wir uns gemütlich auf die Couch setzen und einen Film ansehen“, verrät Paulas Vater Mathias Stenpaß. Aber er und seine Frau Andrea nehmen es gern in Kauf, denn sie sind stolz auf ihre drei Kinder.

Bereits als Fünfjährige startete Paula ihre sportliche Karriere. Zehn Jahre lang tanze sie bei der Tanz-Show-Garde Dorsten, zuletzt als Solistin in der Ersten Bundesliga. 2016 trat sie parallel in Wulfen den neu formierten Cheerleadern des BSV bei, verließ sie jedoch nach einem Jahr bereits wieder. „Ich wollte gerne Tanzen mit Artistik verbinden und das kann ich am besten in einem Cheerleader-Verein mit Erfahrung“, fährt sie fort. Bei den „Gold Flames“ feuern die Tänzerinnen zwar auch die Basketballer des FC Schalke 04 bei ihren Heimspielen an – dann natürlich mit den farbigen Pompons – aber ansonsten legt der Verein mehr Wert auf akrobatische Elemente.
Paula beendete ihre Tanzkarriere in Dorsten, startete aber bald darauf in Duisburg wieder durch. Und Paula schafft es tatsächlich Tanzen und Cheerleading zeitlich unter einen Hut zu bringen. Sie tanzt parallel zum Cheerleading in der Ersten Bundesliga.

Foto oben rechts: Paula mit ihrer kleinen Schwester Ina

Drei Jahre trainiert sie nun bei den „Gold Flames“ und wurde mit den YoungStars in der vergangenen Saison Landesmeister, Deutscher Meister und Europameister. In der Sparte „Individuell“, bei der Cheerleader mit ihren Vereinen aus ganz NRW teilnehmen, erhielt Paula mit den höchsten Punktzahlen verdient zwei Wanderpokale.

2019 ist ihre letzte Saison bei den YoungStars, denn mit 17 Jahren muss sie zu den „Seniors“ wechseln. Beim Cheerleading bleiben wird sie aber auf alle Fälle, auch wenn sie in ein paar Jahren parallel eine Ausbildung bei der Polizei beginnen möchte. Und wenn Sie in zehn Jahren eine Polizistin mit einem Flickflack anhält, dann wissen Sie, dass Paula nicht nur das Tanzen nicht verlernt, sondern tatsächlich ihren Wunschberuf gewählt hat.

Foto oben rechts: Paulas zweite Familie, die Gelsenkirchener "Gold Flames"

Mit der Rückwärtsschraube, die sie als einziges Mitglied ihres Teams beherrscht, bewarb sich Paula Kurby im letzten Jahr in Limburg an der Lahn beim „Try Out“ für den Junioren-Nationalkader. Sie begeisterte die Jury und wurde ins Nationalteam aufgenommen. Nun reist sie im April mit Trainerin Janine Nowak in die USA zur Cheerleading-WM 2019.

Deutschland ist der amtierende Weltmeister 2018 und muss daher bei der jetzigen Weltmeisterschaft in einem anderen Level antreten. Auch die Anforderungen sind dadurch gestiegen, was Paula aber nicht erschreckt. Als „Tumblerin“ ist für die turnerischen Elemente im Team verantwortlich und die beherrscht sie. „Unsere Mannschaft ist klasse und wir haben gute Chancen, den Weltmeistertitel zu verteidigen“, blickt Paula mit Zuversicht auf die WM.

Foto oben rechts: Flyer und Base: Paula und ihre Schwester Lotta

Ihre turnerischen Darbietungen sehen halsbrecherisch und spektakulär aus, passiert ist aber in all den Jahren zum Glück noch nichts. „Einmal landete ich zwar bei der Rückwärtsschraube mit dem Gesicht auf dem Boden, da ich mich selbst erschrocken habe, wie hoch ich mit der Schraube kam“, erinnert sich Paula, „verletzt habe ich mich dabei aber nicht.“ Paulas Lieblingselement ist jedoch der Taucher: eine Drehung mit gleichzeitigem Überschlag im Stehen.

Finanziell unterstützt wird die Schülerin der Erich-Klausener-Realschule von Bedachungen Blumenthal & Gustafson, die den Erfolg ihres Schützlings stets interessiert verfolgen. Aber die Hilfe reicht dennoch nicht für Paulas großen Traum von der Weltmeisterschaft in Amerika. Für die Trainingswochenenden in Deutschland, den Flug nach Orlando, Unterkunft und allem, was dazugehört, kommen auf Paulas Eltern und ihren Verein Kosten in Höhe von etwa 3500 Euro zu, die von der Deutschen Sporthilfe nicht gedeckt werden. Auch die Stadt Dorsten sieht keine Möglichkeit, sich finanziell an der Reise zu beteiligen.

Foto oben rechts: Paula Kurby ist stolz auf ihre Pokale

Damit sich Paula ihren Traum dennoch erfüllen kann, ist die junge Sportlerin auf weitere Unterstützung angewiesen. Über eine finanzielle Unterstützung würde sich Paula daher sehr freuen.

Gold Flames Cheerleader
Verwendungszweck: Paula Kurby
Postbank Dortmund
IBAN: DE44 4401 0046 0060 5344 61
BIC: PBNKDEFF
Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt, die Ausstellung einer Spendenquittung darum möglich. Fragen zu der Spendenaktion beantwortet Paulas Verein per Mail an info@gold-flames.de.

Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak und privat

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