Carina Maiwald – Pferdefotografin aus Dorsten

International anerkannte und preisgekrönte Fotografin hält Vortrag über ihre Arbeit im Fototreff

Sie ist erst 25 Jahre jung und bereits in Fachkreisen be- und vor allem anerkannt: Carina Maiwald, bereits im vierten Jahr als selbständige Pferdefotografin unterwegs.

„Mit sieben oder acht Jahren hat mich das ‚Pferdevirus‘ gepackt“, erzählt die junge Dorstenerin, „und mir war klar, dass ich später beruflich auf alle Fälle etwas mit Tieren machen wollte.“ Ab der 9. Klasse probierte sie allerlei verschiedene Berufe mit Tieren aus. Von der Arbeit in einer Zoohandlung über die Arbeit als Pferdewirtin auf dem Landgestüt in Sachsen-Anhalt bis zum therapeutischen Reiten auf dem Feuler Hof. Aber das alles war nicht das, was Carina Maiwald sich vorstellte. Durch Zufall fand sie jedoch zum kreativen Malen – und wie könnte es anders sein? Ihre Motive waren natürlich Pferde.

Foto oben rechts: Behind the Scenes

Carina Maiwald machte anschließend ihr Fachabitur im Bereich Gestaltung und startete eine Ausbildung als Mediengestalterin bei der WAZ in Essen. Die Kenntnisse der Farbenlehre, Kontraste und der Kundenumgang während ihrer Ausbildung halfen ihr enorm auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. So sehr ihr das Arbeitsklima auch gefiel, der einseitigeUmgang mit dem PCund die konventionelle Büroanstellung war jedoch nichts auf Dauer für die Hervesterin. Ihre Arbeit ermöglichte ihr aber, sich ein erstes eigenes Pferd leisten zu können. Anfangs fotografierte Carina Menschen, danach Hunde und Katzen, landete letztendlich aber bei der Pferdefotografie. Und das sehr erfolgreich.
Ihr Pferd musste für alle möglichen Fotoversuche herhalten, kurz darauf fotografierte sie auch Pferde von Freunden und bekam im Anschluss daran schnell die ersten Kundenaufträge. 

Foto oben rechts: Morning Breeze

„Ganz oder gar nicht“, das war und ist die Devise der jungen Fotografin. So stand sie nach der Ausbildung vor der Frage: Sicherheit oder Traumerfüllung? Zwei Jahre lang dauerte es noch, dann hörte sie auf ihr Herz und arbeitete zweigleisig: Halbtags als Mediengestalterin, die restliche Zeit widmete sie sich der Fotografie. „Ich musste sehr viel lernen: Kalkulation, Mathe, Bildgestaltung, Fotografie, um nur einige Punkte zu nennen. Es war ein Riesenberg, der sich vor mir auftürmte, aber ich stellte mir immer wieder vor, wie einmalig die Aussicht von oben wäre.“
Und so zog sie es durch und investierte Stunde um Stunde, Woche um Woche, um Fotos zu analysieren. Was gefällt mir an dem Foto, was nicht? Wie ist der Aufbau? Wie wirken die Farben? 

Foto oben rechts: Carina Maiwald

Gleichzeitig knüpfte Carina Maiwald zahlreiche Kontakte in den sozialen Medien. Dort postete sie allerdings nicht nur ihre Fotos, sondern erzählte die Geschichten, die sich dahinter verbargen. Sie gab dort auch offen zu, dass das Leben als Selbstständige auch Schattenseiten hat und altbekannte Fotografen ihren Aufstieg in den Netzwerken verhindern wollten. Aber sie ließ sich davon nicht abschrecken und ging zielstrebig ihren Weg weiter. Mittlerweile hat sie 100.000 Follower bei Facebook und Instagram und besitzt somit den zweitgrößten Pferdeaccount der Welt in den sozialen Netzwerken. Da blieb es natürlich nicht aus, dass renommierte Zeitschriften auf die Dorstener Fotografin aufmerksam wurden und so zieren ihre Fotos die Cover diverser Print- und Onlinemedien sowie Kalender und Werbeprodukte. National Geographic Polen, Digital Camera Magazine, Greenpeace International und Adobe Lightroom – um nur einige zu nennen.

Neben dem CNN International wurde auch der WDR auf die Pferdefotografin aufmerksam und zeigte in einer Dokumentation die Entwicklung der sympathischen jungen Frau aus Dorsten.

Foto oben rechts: Father and Son

Mittlerweile zählt sie zu den vielversprechendsten Nachwuchsfotografen in dem Bereich der Pferdefotografie und wird international von den verschiedensten Kunden gebucht. Zusätzlich wurde sie im Jahr 2016 zwei Mal unter die „Top 10 Pferdefotografen weltweit“ gewählt.
Eine Kariere wie aus dem Bilderbuch!

Seit drei Jahren gibt Carina Maiwald Kurse und Coachings, wenn sie mal nicht mit der Kamera unterwegs ist und neue Herausforderungen sucht, wie zuletzt bei den Wildpferden in Bosnien. „Das war ein besonderes Erlebnis für mich. Wer sich auf Pferde einlässt, kann sehr viel von ihnen lernen“, ist Carina überzeugt. „Die Wildpferde in Bosnien sind uns Menschen sehr ähnlich: Sie können sehr herzlich, aber auch sehr grausam sein. Aber so eine tiefe Liebe zwischen der Mutter und ihrem neugeborenen Fohlen habe ich sonst noch nie gesehen.“
Ihre nächste Reise steht schon wieder an. Noch dieses Jahr geht es in die Wüste nach Namibia, um dort verwilderte deutsche Pferde vor die Linse zu bekommen.

Fotos rechts oben und unten: Wildpferde in Bosnien

Besuch von einer so talentierten „Fachfrau“ erhält der Fototreff natürlich nicht alle Tage und so war der Saal auch gut gefüllt, als Carina Maiwald auf Anfrage von Christian Pohl die Zusage gab, dort einen Vortrag zu halten. Abgesehen von einmaligen Pferdeaufnahmen, zeigte sie den Fotofreunden, wie sie mit einem Fotobearbeitungsprogramm das Originalfoto am PC bearbeitet, damit es den typischen „Maiwald“-Stil bekommt. Das Pferd wird dabei hervorgehoben, der Hintergrund abgedunkelt und der Ausschnitt wird angepasst. Obwohl sich ausschließlich Fotografen im Saal befanden, die selber auf reichlich Erfahrungen zurück blicken konnten, nahmen alle viele neue Eindrücke und Tipps dankend mit nach Hause.

Foto oben rechts: Carina Maiwald (rechts) inmitten der Mitglieder des "Fototreffs Dorsten"

Auf ihrer Homepage gibt Carina in ihrem Blog Tipps zur Fotografie. Ein Besuch dort lohnt sich!

www.fotografie-maiwald.com

„Durch ein internationales Publikum erhalte ich die Möglichkeit, Firmen und Hilfsorganisationen neben meiner fotografischen Leistung mit authentischem Content zusätzlich zu unterstützen.“
(Carina Maiwald)

Foto rechts: Dancing Soul

Text: Martina Jansen
Fotos: Martina Jansen, Carina Maiwald