Burgreigen im Seniorenzentrum Südwall

„Dieses Jahr hat das Fest alle Vorstellungen gesprengt!“

Gabriele Janzen ist begeistert. „Wir feiern mit unseren Bewohnern jedes Jahr seit 16 Jahren ein Herbstfest, jeweils mit einem anderen Motto“, erzählt die Leitung des Seniorenzentrums Südwall weiter, „aber so ein tolles Fest hatten wir noch nie. Ich bin mächtig stolz auf meine Mitarbeiter.“ Das Herbstfest war nicht nur der jährliche Höhepunkt für die Bewohner. Es war auch ein Fest zum Abschied aus dem Berufsalltag Gabriele Janzens. Sie wird Ende Oktober in den wohlverdienten Ruhestand gehen und die Leitung an ihre stellvertretende Leitung Sandra Drost übergeben.

Foto oben rechts: Mottogerecht als Ritter, Burgfräulein oder Knechte verkleidet sorgten natürlich auch beim Fest die Pflegekräfte dafür, dass die Bewohner ebenso gut versorgt wurden, wie auf den Stationen

Seit Mai waren Mitarbeiter des Seniorenzentrums Südwall mit den Vorbereitungen des Festes beschäftigt und die monatelange Arbeit hat sich gelohnt: Die liebevoll dekorierte Tiefgarage am Seniorenzentrum war als solche nicht mehr wiederzuerkennen. Abgesehen von den roten Samtstoffen, die die Wände und Rohre in der Garage verhüllten, wurde kein weiteres Material für die Kulissen gekauft. Die komplette Dekoration stellen die Mitarbeiter aus Pappkartons her, in denen die täglichen Bestellungen angeliefert wurden. Ob das große Eingangstor an der Zufahrt der Tiefgarage, die Burgwände, Schwerter, Rüstungen oder Ritter und Rittersfrau, die die Gäste am Eingang begrüßten – alles recycelt und handgemacht.

Bereits früh im Jahr begann die Suche nach Ideen und Sponsoren. Der Vorschlag der Verwaltungsangestellten Natascha Heier fand dabei hundertprozentige Zustimmung. Neben den fünf hauptamtlichen Mitarbeitern, die für die kreative Beschäftigung der Bewohner angestellt sind, halfen die Pflegekräfte der Stationen nach ihrem Feierabend ebenfalls mit. Aber auch die 13 Auszubildenden und die Bewohner/Innen, die dazu in der Lage waren, bastelten und malten fleißig mit an der Dekoration ihres Festes. Die nicht enden wollenden Näharbeiten übernahm gerne Lucie Krieß, die Leiterin der Waschküche.

Foto oben rechts: Gabriele Janzen begrüßte die Gäste am Eingang der fantasievoll gestalteten Tiefgarage

Und dann kam er endlich: Der ersehnte Tag der großen Feier mit einem Programm, das sich sehen lassen konnte. Mottogerecht als Ritter, Burgfräulein oder Knechte verkleidet, garantierten die Pflegekräfte auch während des Festes eine optimale medizinische Versorgung und Betreuung aller Bewohner, die bei Kaffee und Kuchen den besten Blick auf die Bühne hatten. Dort jagte ein Programmpunkt den nächsten.
Zu Beginn tanzten sich die  „Mini Stars“ der Tanz-Show-Garde Dorsten unter Leitung von Angela Steinbach direkt in die Herzen aller Zuschauer.

Es folgte Zauberer und Ballonkünstler Clown August, der im Anschluss an die offizielle Eröffnung durch den stellvertretenden Bürgermeister Jan Kolloczek, nicht nur die Kleinen begeisterte. Dass es dafür reichlich Applaus gab, versteht sich von selbst. Nicht nur von Bewohnern und deren Angehörigen, auch von den zahlreichen Dorstenern, die jedes Jahr die vom Seniorenzentrum veranstalteten Feste besuchen.

Foto oben rechts: Sie sorgten mit ihrem Team und den passenden Dekorationen dafür, dass die Tiefgarage zur Burg wurde: Gabriele Janzen (l.) und Sandra Drost (3.v.r.)

Zwischendurch brachte DJ Peter Suttrop, der für die musikalische Untermalung sorgte, die Senioren und ihre Gäste immer wieder zum Schunkeln und Mitsingen, bevor er am späten Nachmittag den mittelalterlichen Tanz der Mitarbeiter ankündigte.

„Unsere Bewohner finden bei uns ihr Zuhause. Sie sollen sich stets bei uns wohl fühlen. Aber an diesem besonderen Tag, sind unsere Bewohner unsere Gäste, denen wir den Tag so schön wie möglich gestalten möchten“, so Sandra Drost. Damit auch alles reibungslos klappt und zeitig fertig wurde, packten beim Aufbau am Freitag vorher alle mit an. Auch die Hausmeister sind freiwillig und gerne dabei. „Das ist für alle eine Selbstverständlichkeit“, erwähnt Gabriele Janzen und erzählt weiter: “Leider kommt es immer wieder vor, so auch in diesem Jahr, dass uneinsichtige Parkplatzsucher gerade an diesem Tag das Parkhaus nutzen wollen. Und das, obwohl Kinder durchs Parkhaus laufen.“ So sind die Mitarbeiter gezwungen, während des Festes umzuräumen. Hier wäre ein bisschen Verständnis sicherlich angebracht. „Aber das haben die meisten Autofahrer – auch die Dauerparker – ja zum Glück“, freut sich Gabriele Janzen.

Foto oben rechts: Anja Spörlein bei der Erstellung der Wanddekoration

Innen in der „Burg“ brach die Theke in der „Folterkammer“ unter der Last der vielen Kuchen und Salate fast zusammen - draußen am Grill sorgten Altenpfleger „Balkan“ und Hausmeister Manni, wie beide von ihren Kollegen freundschaftlich genannt werden, für gute Stimmung.

„Wir organisieren für unsere 82 Bewohner nicht nur verschiedene Feste, sondern veranstalten regelmäßig Ausflüge oder bieten ihnen ein Unterhaltungsprogramm mit Auftritten verschiedener Künstler. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Unterstützt werden wir dabei von Schülern des Berufskollegs, unseren Sponsoren und den ehrenamtlichen Helfern“, so Sandra Drost, die sich auf diesem Wege auch für die zahlreichen hochwertigen Spenden  bedankt.

Foto oben rechts: Altenpfleger „Balkan“ (3.v.l.) inmitten seiner Kolleginnen und Kollegen

Text und Fotos: Martina Jansen