Ambulante Assistenz
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Eine lebenslange Unterstützung durch die Lebenshilfe ist möglich
„Unsere Klienten sollten es einfacher haben, sich ein passendes Angebot zur Unterstützung herauszusuchen“, erklärt Antonius von Hebel, Geschäftsführer der Lebenshilfe Dorsten e. V. Dazu strukturierte die Lebenshilfe Dorsten e. V. in ihren eigenen Reihen um und ordnete sich neu.
„Die vier Säulen der Ambulanten Assistenz wurden nun nach drei Altersgruppen gegliedert, sodass schnell ein passender Ansprechpartner gefunden werden kann und Hilfen wie aus einer Hand angeboten werden können“, fährt Tobias Wessel, der Leiter des Lebenshilfe Centers fort. Diese vier Pfeiler sind der Ambulante Pflegedienst, die Schulbegleitung, der „Familien Unterstützende Dienst“ sowie das „Ambulante Unterstützte Wohnen“.
Innerhalb dieser vier Angebote kann sich jede und jeder Interessierte, ob mit oder ohne Pflegegrad, wahlweise seine passenden Assistenzangebote aussuchen. Dabei können die gewählten Unterstützungen aus verschiedenen Bereichen der Ambulanten Assistenz bestehen. Die Abrechnung erfolgt zum Beispiel über die Pflegekassen, das Jugendamt oder einen Träger der Eingliederungshilfe. Gerne bietet die Lebenshilfe Dorsten diese Angebote auch Personen an, die keinen Pflegegrad besitzen und rechnen dann privat mit ihnen ab. „Viele Menschen haben Anspruch, von denen sie nichts wissen, daher beraten wir sie gerne und unverbindlich und helfen natürlich auch bei der Antragstellung“, betont Julia Wessel, die Leiterin des Ambulanten Pflegedienstes.
Kusiv
Foto oben rechts: (v. l.) Oliver Gellenbeck, Katharina Komisarczyk, Dominik Schütter, Julia Wessel und Antonius von Hebel
Ambulanter Pflegedienst
Julia Wessel und ihr Team sind spezialisiert auf pflegebedürftige Menschen mit Behinderungen, aber ihre Hilfe steht allen Menschen mit Unterstützungsbedarf offen. Dazu gehören zum Beispiel Entlastungsleistungen mit vielfältigen Aufgaben in häuslicher Umgebung oder hauswirtschaftliche Unterstützung beim Kochen oder Einkaufen. „Unsere Fachkräfte vertreten darüber hinaus auch pflegende Angehörige bei der Verhinderungspflege“, erklärt sie. Die obligatorische pflegerische Unterstützung wird natürlich ebenso angeboten. „Damit möchten wir unseren Klienten ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten Umgebung ermöglichen“, bringt es Julia Wessel auf den Punkt.
Schulbegleitung
Für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren, bei Besuch einer weiterführenden Bildungseinrichtung auch darüber hinaus, ist die Schulbegleitung gedacht. „Zurzeit haben wir 25 geschulte Schulbegleiter, die Kinder und Jugendliche mit hohem Betreuungsaufwand oder sonderpädagogischem Förderbedarf individuell zur Seite stehen“, erklärt die Koordinatorin für die Schulbegleitung, Katharina Komisarczyk. Diese individuelle Begleitung kann bereits auf dem Weg zur Schule beginnen und wird für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen angeboten und setzt sich beispielsweise bei der Unterstützung der Körperhygiene oder der Unterstützung bei der Teilhabe am Unterricht fort.
„Wir möchten, dass die jungen Leute wieder Positives erleben und nicht nur erfahren, was nicht klappt. Unser Ziel ist es, irgendwann im Leben dieser Schülerinnen und Schüler überflüssig zu sein“, fährt die Koordinatorin fort.
Familien Unterstützender Dienst (FUD)
Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen oder körperlichen Behinderungen werden bei diesem niedrigschwelligen Angebot der Lebenshilfe zeitlich flexibel betreut. „Geschulte Fachkräfte, aber auch ehrenamtliche Helfer verbringen Zeit mit ihnen und bieten reichlich Abwechslung bei Tagesaktionen, Stadtranderholungen oder Ferienfreizeiten“, erklärt Dominik Schütter. „Während dieser Zeit können die pflegenden Familien eine Auszeit nehmen und auftanken“, so der Leiter des „Familien Unterstützender Dienstes“ weiter. Auch hier ist natürlich beispielsweise eine Kombination aus Schulassistenz, Pflegedienst und FUD möglich. Finanziert werden kann dies aus Mitteln der Pflegeversicherung, der Eingliederungshilfe oder auch des Jugendamtes. „Durch diese Kombinationen könnten wir das komplette Leben einer Person mit Unterstützungsbedarf begleiten“, fasst er die Unterstützungsmöglichkeiten noch einmal zusammen.
Ambulant Unterstütztes Wohnen (AUW)
„Hilf mir es selbst zu machen“, lautet die Devise der Begleiter des AUW. Leiter Oliver Gellenbeck und sein Team unterstützen Menschen mit psychischen oder geistigen Einschränkungen in ein möglichst selbstständiges Leben in eigener Wohnung. „Wir trainieren mit unseren Klienten so viel Selbstständigkeit wie möglich und bieten dazu so viel Hilfe wie nötig“, erklärt er. Die Mitarbeiter planen mit ihnen den Einzug in die eigene Wohnung und begleiten sie darüber hinaus zu diversen Terminen oder bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. „Wir unterstützen unsere Klienten im Alltags- oder Arbeitsleben sowie in hauswirtschaftlichen Angelegenheiten. Wir sind also da, wann immer sie etwas Hilfestellung benötigen“, weist Oliver Gellenbeck auf die möglichen Unterstützungen hin.
Lebenshilfe Center
Suitbertusstraße 14
46282 Dorsten
Telefon: 02362 2010-45
www.lebenshilfe-dorsten.de
INFO
Alle vier Teams freuen sich über ehrenamtliche Unterstützung in den verschiedenen Bereichen. Voraussetzungen neben Freude an Arbeit mit Menschen sind Volljährigkeit sowie ein einwandfreies Führungszeugnis.
Foto oben rechts: Tobias Wessel, Leiter des Lebenshilfe Centers
Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak