Achtung ¬– fertig – blühen

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Achtung ¬– fertig – blühen

Ab Mai strahlen die Sommerblumen wieder um die Wette

Vollblutgärtner können es sicher kaum erwarten, bis am 15. Mai die letzte Eisheilige, die „Kalte Sophie“ vorbeigezogen ist und somit keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Balkonkästen und Beete blühen bald wieder in voller Pracht. Auch die Kübelpflanzen können wieder ins Freie, um mit ihrem Duft oder besonderen Wuchs die Terrasse zu verschönern.
Tulpen und Narzissen, Krokusse und Blausterne brachten bereits frische Farbtupfer ins Frühlingsbeet, aber nun kommt die Zeit der üppig blühenden Sommerblumen. Die Stauden sind geteilt und zurückgeschnitten, der Rasen ist vertikutiert, die Blätter am Teichboden sind entfernt und Sträucher neu gepflanzt, Spaten und Heckenschere können Sie zur Seite legen. Ab jetzt werden Sommerblumen direkt ins Beet gesät oder gepflanzt und schon bald strahlen sie in Ihrem grünen Paradies in allen erdenklichen Farben um die Wette.

Die Wirkung der Farben
Die richtige Auswahl an Pflanzen und Farben kann nicht nur den Garten strukturieren, sie kann auch Stimmungen erzeugen. Ton in Ton wirken Beete ausgeglichen, Blumen in den Farbgegensätzen wie beispielsweise Gelb kombiniert mit Blau oder Lila bringen sie noch stärker zum Leuchten. Eine einzelne Farbe im Beet wirkt ruhig, viele gemischte Farben wie Rot, Pink, Blau oder Gelb lassen es fröhlich erscheinen.
Eine weiß-blaue Zusammenstellung schafft Erinnerungen an den weißen Himmel und das Meer und wirkt dadurch kühl, wogegen eine ausschließlich weiße Bepflanzung mit Fleißigen Lieschen, Margeriten, Silberkerzen oder Glockenblumen den Garten elegant erscheinen und dunkle Ecken abends leuchten lässt.
Blaue Farben wie Lungenkraut, Vergissmeinnicht, Hyazinthen, Männertreu und Lerchensporn vergrößern dagegen nicht nur optisch ihr Outdoor-Paradies, sie bewirken auch eine gefühlte Abkühlung in der Sommerhitze. Feuer verstrahlt ihr Garten, wenn sie rote Blumen pflanzen, gelb hingegen ist der Inbegriff des Sommers und die Blüten wirken wie eingefangene Sonnenstrahlen. Zu diesen „Sonnenblühern“ zählen Ranunkeln, Schwarze Susanne und Husarenknöpfchen.

Blickfang Balkon
Die Möglichkeiten, Sträucher, Blumen, Kräuter oder Gemüse selbst auf dem Balkon einzusetzen, sind nahezu unbegrenzt. So sind sie Blickfang oder Sichtschutz, duften betörend, sind perfekt für den kleinen Genuss zwischendurch oder ziehen Insekten an.
In einem Balkonkasten mit einer Länge von einem Meter ist Platz für sechs oder sieben Blumen. Ob sie zu Stauden oder Einjährigen greifen, das ist Geschmacksache. Setzen Sie unabhängig von der Pflanzenauswahl hohe Pflanzen nach hinten und lassen Sie die Hängeblumen nach vorne über den Rand wachsen. Greifen Sie dabei am besten zu guter Qualitätserde und mischen Sie wasserspeicherndes Granulat unter. So speichert die Erde mehr Feuchtigkeit und trocknet nicht so schnell aus.

Insektenmagnete
Pflanzen Sie möglichst viele unterschiedliche Blütenpflanzen, damit viele verschiedene Insektenarten an den begehrten Blütennektar gelangen. Achten Sie dabei auf ungefüllte Arten, nur diese produzieren die nicht nur bei Bienen so beliebten Pollen in genügender Menge. Wählen Sie bei Ihrem Gärtner am besten die Pflanzen aus, die schon dort von zahlreichen Insekten umschwärmt werden, dann können Sie sich auch in Ihrem Garten über deren Besuch freuen.
Insekten lieben die Sonne und besonders Pflanzen, die den Namen „Sonne“ tragen: Sonnenblume, Sonnenhut, Sonnenröschen oder auch Sonnenbraut. Gefüllte Stauden wie Ringelblumen oder Fetthenne locken dagegen die bunten Falter an und auch die Einjährigen, die die Pflanzlücken schnell füllen, bieten ihnen reichlich Nektar. Margeriten, Vergissmeinnicht oder Glockenblumen sind nicht nur bei Schmetterlingen begehrt, auch die nützlichen (Wild-) Bienen besuchen sie gerne. Hummeln fliegen eher auf Löwenmäulchen, Fuchsien und Kapuzinerkresse. Sammelplätze der hungrigen Hummeln sind auch dagegen stets die lilafarbigen Kugeln der Disteln. Aber auch auf Tomaten-, Topinambur-, Kürbis- oder Lauchblüten finden sich immer wieder Hummeln oder Bienen ein.

Naschen und genießen
Sie möchten die fliegenden Insekten nicht so gerne in Ihrer Nähe haben? Wie wäre es dieses Jahr dann einmal mit einem kleinen Naschgarten in Reichweite ihrer Gartenliege oder mit einem Duftbalkon mit Blumen, die besonders abends einen aromatischen Duft verströmen?
Die Auswahl an Beet- und Balkonpflanzen ist riesig. Auf gehts mit neuen Pflanzideen zum Gärtner Ihres Vertrauens, bevor die schönsten Pflanzen vergriffen sind.

Freuen Sie sich auf die kommende schöne Jahreszeit, vergessen Sie aber auch nicht, nach getaner Arbeit oder auch ruhig mal mittendrin Ihren Garten zu genießen. Halten Sie es wie in dem finnischen Sprichwort und ärgern Sie sich nicht über jedes unbeliebte Wildkraut: „Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut.“

Text: Martina Jansen
Fotos: fotolia

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