Heute treffe ich Michaela Höhse
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Heute treffe ich Michaela Höhse
Die Verwaltungsangestellte schenkt jedem Besucher ein Lächeln
Wer auch immer im Gemeinschaftshaus Wulfen Kurse bucht, eine Vorstellung besucht oder sich einen Flohmarkttisch bestellen möchte, kommt an Michaela Höhse nicht vorbei. Geduldig und immer lächelnd – so kennen sie die Besucher und auch so habe auch ich Michaela Höhse immer angetroffen.
„Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt“, erwähnt meine bescheidene Gesprächspartnerin und das nehme ich ihr gerne ab. „Ich helfe, wo immer ich kann, aber ich mache da kein Aufheben drum.“
Die gelernte Bürogehilfin ist ein echtes „AWO-Gewächs“. 1990 begann sie ihre Ausbildung beim Stadtverband Marl und schnupperte dort in alle Bereiche der AWO hinein und wurde anschließend als Verwaltungsangestellte in die Geschäftsstelle übernommen. Es folgten zwei Elternzeiten, die Verwaltungsarbeit in der Schulbetreuung und ein vierjähriger Abstecher in die Zentrale Abrechnungsstelle in Herten. Seit 2013 ist sie nun im Gemeinschaftshaus Wulfen und wurde im September 2018 für 25-jährige AWO-Zugehörigkeit geehrt.
„Hier fühle ich mich wohl und hier möchte ich auch bleiben“, erklärt Michaele Höhse. „Ich mag meine Arbeitskollegen, die Kursteilnehmer und auch die Kursleiter.“ Mittlerweile erkennt sie Anrufer bereits an der Stimme, weiß, wer beim Flohmarkt gerne welchen Tisch reserviert und wer an welchem Kurs teilnehmen möchte. Sie fährt fort: „Aufgrund der breit gefächerten Angebote wie Kultur, Kurse und Raumvermietung, wird es hier nie langweilig. Jeder Tag ist anders, ich weiß nie, was mich erwartet.“
Foto oben rechts: Michaela Höhse, die gute Seele im Gemeinschaftshaus Wulfen
Anders war auch der Tag, an dem die Reptilienshow Halt im Gemeinschaftshaus machte. Michaela nahm all ihren Mut zusammen und eine Vogelspinne in ihre Hand. „Ich kann kaum glauben, dass ich es wirklich getan habe“, wundert sich die frühere Spinnenphobikerin über ihr damals ruhiges Händchen.
Dass sie dagegen ein Händchen für die Verwaltung der Veranstaltungen hat, beweist sie täglich aufs Neue. Nur Montag am Tag der Vergabe der Flohmarkttische kommt etwas Stress auf, dennoch bleibt die 45-Jährige stets ruhig und behält den Überblick.
Nach dem Motto „Wir sitzen alle in einem Boot und rudern in dieselbe Richtung“ springt die Marlerin ein, wo sie gebraucht wird. So kümmert sie sich um die Einträge in den sozialen Netzwerken und kommt auch vorbei, um die Abendkasse bei Veranstaltungen zu besetzen. Nur für die Künstlerbetreuung ist Michaela Höhse nicht zuständig.
Einen ihrer zwei Wunschkandidaten hat sie dennoch während ihrer Arbeit bereits kennengelernt: Matthias Rauch. Von ihm ist sie total begeistert und spontan stimme ich ihr zu. Ein weiterer Wunschkünstler wäre Bauchredner Sascha Grammel, aber ich denke nicht, dass seine Handpuppe, die Schildkröte Josie, den weiten Weg auf sich nimmt. Obwohl die Schildkrötenauffangstation von Barbara Klobusch zur Erholung ja nicht weit entfernt wäre.
Foto oben rechts: „Die Vogelspinne saß brav auf meiner Hand und hat sich ganz weich angefühlt.“ (Michaela Höhse)
Erst kürzlich wurde der Vertrag zwischen der Stadt und der AWO um weitere zehn Jahre verlängert und so freut sich die Teamplayerin, auch weiterhin hier in Wulfen bleiben zu können.
Die gebürtige Polsumerin hat nicht nur in ihrem Job gerne Menschen um sich, auch privat hat sie einen festen Bekanntenkreis, mit dem sie sich regelmäßig trifft. Sei es beim Autogenen Training, in der Hundeschule mit Mischlings-Hündin Maly oder beim Paartanz mit ihrem Mann. „Ich finde es wichtig, auch mal etwas zusammen und ohne die Kinder zu machen“, sagt Michaela Höhse und scheint damit das Rezept für ihre glückliche Ehe gefunden zu haben.
Auf den Straßen fährt sie das „Mama-Taxi“ für ihre beiden Jungs Marcel und Mick, auf dem Wasser hat jedoch ihr Partner das Sagen und Michaela genießt dann die Fahrt auf den Wellen. Mit dem eigenen Boot sind sie regelmäßig auf dem Kanal oder in Holland unterwegs. Auch hier bildet sie mit ihrem Marc ein eingespieltes Team.
Ein weiteres Hobby meiner sympathischen Gesprächspartnerin ist die Herstellung von Torten. Michaela kocht ungerne, hat dafür jedoch beim Backen ebenso ein Händchen, wie für den eigenen Garten mit dem kleinen Hochteich. Langeweile kommt in ihrem Leben offensichtlich nicht auf – weder privat noch beruflich.
Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak und privat