Heute treffe ich Ludger Böhne
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Heute treffe ich Ludger Böhne
Pressesprecher – Comicsammler – Hobbykoch - Chorsänger
Nun kenne ich auch einen der Wege, die Hundebesitzer in Deuten nehmen. Der Pressesprecher der Stadt Dorsten, eigentlich ein Katzenfan, wurde bei der damaligen Wahl des Haustieres von seiner Frau Anna und von Tochter Greta überstimmt. „Nun gehört Jule zur Familie und ich kann mir unser Familienleben ohne sie nicht mehr vorstellen“, bemerkt Ludger Böhne mit einem Blick auf seinen treuen Vierbeiner während unserer „Gassirunde“.
Ich habe selten so einen entspannten Menschen getroffen wie Ludger Böhne und seine Besonnenheit überträgt sich schnell auf mich. Viele Dorstener Bürger haben sicherlich seinen Namen im Zusammenhang mit Pressemeldungen der Stadt Dorsten gelesen, aber wer ist Ludger Böhne?
Sein beruflicher Werdegang verlief ziemlich geradlinig. Dabei waren und sind Buchstaben in jeder Form schon immer ein großer Bestandteil seines Lebens: als Kind begeisterter Comicleser, bis heute Fan und Sammler der bunten Hefte mit dem kurzzeitigen Wunsch, Comiczeichner zu werden, über Redaktionsarbeit bei der Schülerzeitung am Petrinum und der parallelen journalistischen Arbeit für die WAZ. Von dem Taschengeld, das er mit Berichten über Abendtermine verdiente, kaufte er neue Comichefte, womit sich der Kreis wieder schließt. Noch heute schaut Ludger Böhne regelmäßig in bestimmte Ausgaben, insbesondere in die Geschichten von „Asterix“ und „Tim & Struppi“.
Anfang der 1990er Jahre war der gebürtige Alt-Wulfener als freier Mitarbeiter bei der WAZ für die Berichterstattung im Raum Schermbeck zuständig, absolvierte dann in dem Essener Medienunternehmen ein Volontariat und wurde schließlich 1994 in Haltern als Redakteur eingestellt. 1998 wechselte er in seine „Heimatredaktion“ Dorsten, wo er bis zur Schließung der Ausgabe 2013 zuletzt als stellvertretender Redaktionsleiter tätig war.
„Ich wechselte in die WAZ-Redaktionen in Bochum, Mühlheim und Duisburg. Ich bin ein bekennendes Landkind und ‚Zeitung machen‘war für mich immer ‚Zeitung machen in Dorsten‘. Ich gehöre nicht in die Großstadt und wollte auch beruflich zurück in meine Heimat“, verrät mir Ludger Böhne. Er ergriff darum die Möglichkeit, Anfang 2015 von der WAZ in die Pressestelle der Stadt zu wechseln.
„In Dorsten habe ich mich immer wohlgefühlt. Mein gesamtes Leben spielte sich in Dorsten ab: Ich bin hier aufgewachsen, ging hier zu Schule, hatte in der Innenstadt meine erste Junggesellenwohnung und führe jetzt mit meiner wunderbaren Familie ein glückliches Leben in Deuten.“ Er fährt fort: „Dorsten ist mein Zuhause. Die Stadt verbindet klassisches Dorfleben und urbane Bereiche. Ich kenne die Geschichte Dorstens und die vieler Menschen hier.“
Auf meine Frage, worin er den Unterschied zwischen seiner früheren Redaktionsarbeit und der Pressearbeit sieht, antwortet mir Ludger Böhne: „Der Redakteur beobachtet, hört zu, beurteilt und gibt es in seinen Worten wieder. Der Pressesprecher erklärt städtisches Handeln auf einer sachlichen Ebene. Das Handwerk ist dasselbe, der Blick aber ein anderer. Viel gelernt habe ich dabei von meiner Vorgängerin Lisa Bauckhorn.“
Nicht nur im Büro liest und schreibt der Deutener viel, auch Zuhause nimmt er gerne ein Buch zur Hand. Historische Romane oder Belletristik sind dabei, aber auch durchaus das eine oder andere Kochbuch. Der Hobbykoch ist am Wochenende für das Essen seiner Familie zuständig und geht seiner Aufgabe mit breit gefächertem Kochrepertoire gerne nach.
Seit einiger Zeit singt Ludger Böhne im gemischten Chor des Musik- und Gesangvereins Deuten. „Dort mache ich fehlendes Talent mit Fleiß wieder wett. Außerdem weiß ich, wann ich besser nur so tue, als ob ich singe“, schmunzelt der Sänger, der sich selbst als nicht besonders musikalisch bezeichnet.
Entspannung findet der 49-Jährige auch in der Gartenarbeit und in der „Grundausbildung Hausbesitzer“, die er bereits seit zehn Jahren, seit dem Kauf eines fast 100 Jahre alten Häuschens in Deuten, bei seinem Schwiegervater durchläuft, der ihm auch nach Jahren noch Neues beibringt. Und da bei Eigentum immer wieder andere Arbeiten anfallen, wird es wohl noch etwas dauern, bis Ludger Böhne auch in diesem Metier seinen „Gesellenbrief“ in den Händen halten kann.
Foto oben rechts: Der Comicfan blättert immer wieder gerne in seinen gesammelten Heften
Text: Martina Jansen
Foros. Christian Sklenak