Heute treffe ich Ingo Hinzmann
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Heute treffe ich Ingo Hinzmann
Der Vorstand der Vereinten Volksbank Dorsten Kirchhellen Bottrop sagt über sich: „Ich bin kein Nadelstreifen-Banker.“
Sein Händedruck ist fest, sein Lächeln offen und herzlich. Bereits bei der Begrüßung durch Ingo Hinzmann kommt seine Menschlichkeit rüber. Er strahlt sehr viel Ruhe aus und ich bin mir sicher, dass es ein angenehmes Gespräch wird.
Ingo Hinzmann ist sehr eloquent, tut sich aber sichtlich schwer damit, sich selbst in den Mittelpunkt zu setzen und über sich zu reden. Ich frage daher später bei seiner Chefsekretärin Imke Timphus und dem Marketingleiter Manfred Hürland nach.
In den Adern des Bankers fließt blauweißes Blut. Aber er ist nicht nur in der Veltins-Arena anzutreffen, auch die Heimspiele Dorstener Mannschaften sieht er sich gerne an. Hemdsärmlig, beim Bier ist er greifbar, dann ist er ein Fußballfan, wie all die anderen auch. Dass er auch die Dorstener Fussballjugend fördert, das erwähnt Ingo Hinzmann natürlich nicht.
Seine große Leidenschaft neben seiner Familie („Ich bin ein absoluter Familienmensch“) ist die Musik, genauergesagt die Posaune. Seit 41 Jahren spielt er sie in der „Schützenkapelle Rhade“. „Ich bin froh, dass meine Frau all die Jahre Verständnis dafür aufgebracht hat, denn ich investiere schon viel Freizeit für dieses Hobby“, blickt der Musiker zurück.
Die Musikkapelle Rhade spielt auf hohem Niveau und legt dabei großen Wert auf die Förderung des Nachwuchses. Lange Zeit war Ingo Hinzmann dort im Vorstand und die treibende Kraft für die Errichtung des Musikhauses – auch körperlich in Eigenleistung. Aber das erfahre ich erst später von Manfred Hürland.
Als Ingo Hinzmann sein Amt im Verein niederlegte, machte er nicht viel Aufhebens um seine Person. Bei Frank Sinatras „My Way“ als Solo auf der Posaune wusste zu diesem Zeitpunkt niemand der anwesenden Zuhörer, dass der langjährige Vereinskollege aus dem Vereinsvorstand ausgeschieden ist.
Heimatverbundenheit und Beständigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben des 50-Jährigen: in Rhade geboren, in Rhade aufgewachsen, in Rhade geblieben, geheiratet, eine Familie gegründet, ein Haus gebaut. Und fast sein gesamtes Leben ist er der Musik ebenso treu geblieben, wie der Volksbank Dorsten. Nach seiner Schulzeit in Maria Veen begann er dort eine Ausbildung, schulte sich weiter, bekam Prokura und führt nun die Geschäfte der Vereinten Volksbank Dorsten Kirchhellen Bottrop zusammen mit Johannes Becker, Eberhard Kreck und Martin Wissing.
Foto oben rechts: Ingo Hinzmann, bodenständiger Banker aus Dorsten
Auf seinen Arbeitstag stimmt sich der Banker morgens spätestens um halb acht in seinem Büro mit Musik ein, wobei außer Heavy Metal alles dabei sein kann. Es folgen E-Mails, die beantwortet werden müssen, Gespräche, repräsentative Aufgaben und strategische Überlegungen. „Ich bin aber kein Nadelstreifen-Banker“, so Ingo Hinzmann. Er erklärt mir auch, was er damit meint: „Ich bin bodenständig geblieben. Ich kenne alle unsere 280 Mitarbeiter und schließe mich hier oben im zweiten Stock nicht ein. Mein Büro ist für jeden offen.“
Ingo Hinzmann ist nicht der „Ich-hier-oben-ihr-da-unten–Denker“ und spricht absolut positiv über seine Mitarbeiter. „Jeder hat seine Aufgaben, aber wir definieren unser Ansehen nicht darüber. Wir sind ein Team und können nur zusammen erfolgreich sein. Daher ist bei uns im Hause zunächst einmal jeder zuständig. Wer dem Kunden dann letztendlich weiterhelfen kann, das stellt sich dann heraus.“ Und so sucht Ingo Hinzmann nicht nur den Kontakt zu seinen Mitarbeitern, sondern führt auch noch Kundengespräche, um den Blick für die Kundschaft offenzuhalten.
Um sich untereinander nach der Fusion besser kennenzulernen, bat Ingo Hinzmann jeden Angestellten jeweils um (s)ein Lieblingsrezept. Das daraus entstandene Buch wurde anschließend an alle Mitarbeiter verschenkt. Eine ebenso einfache, wie wirkungsvolle Idee, um miteinander ins Gespräch zu kommen und auch zu bleiben.
„Die Idee mit dem Kochbuch ist typisch für Ingo Hinzmann“, verrät mir Manfred Hürland. „Er ist sehr aufmerksam und macht sich Gedanken um die Mitarbeiter und versucht natürlich auch eventuelle Probleme zu lösen. Dabei benutzt er keine Floskeln, sondern ist persönlich und einfühlsam.“ Den sozialen Umgang den Mitarbeitern gegenüber bestätigt mir auch Imke Timphus, die als Chefsekretärin eng mit dem Vorstand zusammenarbeitet.
Und so verabschiede ich mich dann von Ingo Hinzmann, dem Ehemann, dem Vater, dem Vereinskollegen, dem Musiker, dem Nachbarn, dem äußerst angenehmen Gesprächspartner und dem Banker, der zum Glück keine Nadelstreifen trägt.
Foto oben rechts: Das "Kennenlern-Kochbuch" der Volksbank Mitarbeiter
Text: Martina Jansen
Foto: Christian Sklenak