Fritz erklärt die Welt: Warum haben wir Nachnamen?
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Fritz erklärt die Welt: Warum haben wir Nachnamen?
Wenn ihr in der Schule zu irgendetwas aufgerufen werdet, dann ja oft nach Nachnamen.
Alphabetisch. Ich hab mich dabei immer ein bisschen benachteiligt gefühlt, weil ich „Schaefer“ mit Nachnamen heiße – und das „S“ kommt eben erst sehr spät im Alphabet.
Leute, die „Aal“ mit Nachnamen heißen, kommen immer zuerst dran. Aber dann heißen sie immer noch „Aal“ mit Nachnamen und das will man ja auch nicht.
Aber wie kommt’s überhaupt, dass wir Nachnamen haben? Die Überschrift verrät euch: Ich erklär’s jetzt. Die Überschrift sagt euch aber auch: Ein Vorname wie Fritz reicht und ihr wisst, wer gemeint ist. Die nächste Frage ist dann also direkt: Wozu brauchen wir Nachnamen?
Ich glaube, ich schaffe es, beide Fragen mit nur einer (sehr langen) Antwort zu klären. Hier kommt sie:
Es gab wirklich mal eine Zeit, in der alle nur Vornamen hatten. Die ging bis ins 12. Jahrhundert. Da reichte es eben, wenn man den Fritz einfach nur Fritz nannte.
Und wenn es mehrere Fritze gab, dann sagte man eben: Der eine Fritz, der immer in der Lokallust steht und der andere Fritz, der immer auf der Limo steht.
So konnte man Leute auseinanderhalten und es gab keine Verwechslungen. Manchmal hat man die Vornamen der Leute auch mit ihren Wohnorten zusammengepackt, damit klar wurde, wer gemeint ist. Fritz aus Dorsten oder Fritz aus Hamburg. Auch Beruf und Aussehen wurden dafür benutzt: Fritz, der Schuster – oder Fritz mit der schiefen Nase.
Und so bildeten sich über die Zeit Nachnamen aus diesen Vornamens-Zusätzen. Fritz, der Dorstener wurde dann Fritz Dorstener. Fritz, der Schuster wurde Fritz Schuster. Fritz mit der schiefen Nase wurde Fritz Schiefnas.
Natürlich verändern sich diese Nachnamen dann, je länger es sie gibt. Dann werden sie so umgeändert, dass sie sich besser und schneller aussprechen lassen.
Oder, wenn jemand in einem Teil Deutschlands lebte, in dem ein starker Dialekt, also ein anders klingendes Deutsch gesprochen wurde, dann kann es sein, dass der Nachname sich auch in diese Richtung verändert.
Fritz Dorstener wurde dann womöglich irgendwann Fritz Dorsner, weil das einfacher auszusprechen ist und Dorsten in einer Gegend liegt, in der man aus Gemütlichkeit gerne mal Teile von Wörtern weglässt.
Jetzt leben wir nicht mehr im 12. Jahrhundert, zum Glück, kann man da nur sagen. Heutzutage kennen wir mehr Menschen als nur den Schuster aus unserem Dorf oder den Mann mit der schiefen Nase aus unserer Siedlung.
Also sind Nachnamen unerlässlich, um uns Menschen ein bisschen besser auseinanderhalten zu können. Vielleicht sollte man bald auch Nachnamen für Tiere einführen, was haltet ihr davon?
Na ja. Es gibt trotzdem immer noch Verwechslungsgefahr durch einige Typen auf der Welt, die auch Fritz Schaefer heißen. Aber keiner hat eine so schön schiefe Nase wie ich. Hihihi!
Fritz