Fritz erklärt die Welt: Warum haben Popel verschiedene Farben?
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Fritz erklärt die Welt: Warum haben Popel verschiedene Farben
Ihr könnt mir nix erzählen!
Ihr habt alle schon mal gepopelt! Na gut, ich geb’s ja zu: Ich auch. Einfach jeder hat das schon mal gemacht. Auch Eure Schulleiterin oder der Bürgermeister.
Na und? Was ist eigentlich so schlimm daran? Und was sind Popel überhaupt? Warum haben sie verschiedene Farben?
Zu Anfang müssen wir wirklich klären, was Popel denn eigentlich sind. Ganz einfach: Popel sind mal mehr, mal weniger festgetrockneter Nasenschleim. Das Zeug, das Euch bei einer Erkältung aus der Nase läuft, wird über Kurz oder Lang zum Popel, lässt man es nur lange genug in der Nase trocknen. Die Luft, die man durch die Nase ein- und ausatmet, sorgt natürlich auch dafür, dass der Schleim schneller trocknet.
Und jetzt kommt der Witz: Eigentlich MUSS man popeln, sonst sammelt sich der ganze trockene Kram in der Nase und man bekommt keine Luft mehr. Man könnte natürlich auch in ein Taschentuch schnäuzen, aber das macht längst nicht so viel Spaß wie Nasebohren.
Obwohl alle Menschen es schon mal getan haben, gehört es sich nicht, in der Öffentlichkeit seinen Finger in die Nase zu stecken und einen Popel rauszuholen.
Das hat mit den Bakterien zu tun, die in den Popeln enthalten sind. In ihnen sammelt sich alles, was man so einatmet. Schmutz von der Baustelle, Staub von unterm Bett, die stinkige Luft, wenn auf den Feldern gedüngt wird. Wenn man erkältet ist oder gleich eine dicke Grippe hat, tummeln sich dort natürlich auch ansteckende Viren.
Das kommt jetzt schlimmer rüber als es in Wirklichkeit ist. Aber man kann verstehen, wenn jemand es eklig findet, dass Ihr ihm eine Hand reicht, deren Zeigefinger gerade noch in Eurer Nase gesteckt hat.
Ein schlechtes Gewissen muss also niemand haben, der beim Popeln erwischt wird. Ich weiß, welche Frage Ihr Euch auch schon die ganze Zeit stellt. Ihr traut Euch nur nicht. Aber ich nehme mal meinen ganzen Mut zusammen und stelle sie für Euch in aller Öffentlichkeit: Darf man Popel essen?
Die Antwort: Ja. Sie schmecken natürlich nicht besonders gut, aber tot umgefallen ist vom Verzehr eines einfachen Popels noch keiner. Es kann sogar sein, dass Euer Immunsystem durchs Popelessen gestärkt wird. Immunsystem, das ist der Teil Eures Körpers, der Bakterien bekämpft und Euch vor Krankheiten schützt. Durch die Bakterien im Popel lernt dieses Immunsystem nämlich, wie es mit ihnen umgehen muss.
Die verschiedenen Bakterien sind auch der Grund für die verschiedenen Farben von Popeln.
Unterm Mikroskop kann man erkennen, dass zum Beispiel Grippebakterien grün sind und sich damit von den gelben Bakterien einer Nasennebenhöhlenentzündung unterscheiden. Bei einem Schnupfen wird die Nase einfach nur gut mit Schleim durchgespült. Dann sind kaum Bakterien im Schleim vorhanden und er ist durchsichtig. Nach einiger Trockenzeit wird er zu einem weißen Popel. Die Farbe hat aber nicht nur mit den Bakterien zu tun. Der dunkle Rauch eines Lagerfeuers, der Staub von roten Ziegelsteinen oder von weißem Weizenmehl – einfach alles, was Ihr durch die Nase einatmet kann Eure Popel einfärben.
Jetzt wisst Ihr Bescheid und könnt ganz offen mit allen darüber sprechen. Ist auch ein super Thema am Essenstisch (kleiner Scherz).
Guten Appetit!
Fritz