Fritz erklärt die Welt: Warum feiern wir Halloween?

Ich kenn euch doch: Ihr habt doch schon längst auf das Bild gelünkert, auf dem ich als Vampir zu sehen bin.

Da brauch ich euch ja nicht mehr raten lassen, als was ich dieses Jahr zu Halloween gehe. Ich bin sogar zu einer richtigen Halloween-Party eingeladen.

Eine Freundin dekoriert für die Party ihre komplette Wohnung mit gruseligen Sachen. Fies grinsende Kürbisse, die von innen leuchten, oder Würstchen mit Ketchup, die aussehen wie abgeschnittene Finger und überall will sie unechte Spinnweben hinhängen mit unechten Spinnen drin.

Und in diese schrecklich-schön verzierte Wohnung bin ich zu Halloween eingeladen. Es gibt sogar ein kleines Gewinnspiel, bei dem derjenige gewinnt, der das schönste – oder besser gesagt: erschreckendste – Kostüm hat. Was glaubt ihr? Habe ich als Vampir wohl gute Chancen?

Bestimmt kommt einem der anderen Gäste eine noch viel ausgeflipptere Idee. Da gerate ich ein bisschen ins Grübeln.

Als was könnte ich denn noch gehen? Was kommt an Halloween alles in Frage? Und was ist Halloween überhaupt genau? Wir alle feiern es oder haben zumindest schon mal zugesehen, wie die Kinder von Haus zu Haus gehen und nach Süßigkeiten fragen.

Das Wort Halloween kommt aus dem amerikanischen Englisch. Dort hieß es mal „All Hallows Eve“, das bedeutet: „Der Allerheiligen-Abend“. Gemeint ist damit die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, auf den Feiertag Allerheiligen.

Schon vor 2500 Jahren haben die Kelten (das waren die Leute, die damals in Mitteleuropa lebten) zum Jahresende ein Fest gefeiert, das sie „Samhain" nannten. Die Kelten haben ganz fest dran geglaubt, dass zu diesem Fest auch die Toten als Partygäste kommen und ihre noch lebenden Verwandten besuchen.

Später haben dann die Menschen in Irland so was wie „Samhain“ gefeiert. Die Iren dachten nämlich auch, dass zu diesem Anlass die Toten zurückkehren. Allerdings hatten sie Angst vor diesen Geistern und um sie abzuschrecken, haben die Iren schaurige Masken aufgesetzt. Das war die erste Verkleidung!

Im Jahre 837, im tiefsten Mittelalter, hat sich Papst Gregor der Vierte „Allerheiligen“ ausgedacht. Das christliche „Samhain“ also.

Irgendwann haben dann irische Auswanderer das Fest nach Amerika gebracht. Seit ganz ungefähr 1850 wird dort die Halloween-Nacht gefeiert. Für die Amerikaner ist es mittlerweile ein ganz wichtiges, großes Fest. Seit 30 Jahren machen wir in Deutschland den Amerikanern das nach.

Und das macht ja auch richtig Spaß! Ich freue mich schon total, darauf mit meiner Verkleidung die bösen Geister zu verscheuchen. Zur Not beiße ich sie einfach. Ja, doch, ich glaube, der Vampir ist die richtige Verkleidung.

Hoffentlich gewinne ich bei der Halloween-Feier!

Graf Fritzula

Foto: Christian Sklenak