„Wir halten VEST zusammen!“
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
„Wir halten VEST zusammen!“
Registrierungstermine für Stammzellspende in allen zehn Städten
"Alle 27 Sekunden erhält jemand auf der Welt die Diagnose Blutkrebs", heißt es auf der Homepage der Deutschen Knochenmarkspenderdatei, kurz DKMS. Auch bei uns im Kreis Recklinghausen erkranken Menschen, darunter Kinder wie der sechsjährige Max aus Gladbeck, an Blutkrebs. Ihre einzige Chance ist in vielen Fällen eine Stammzellspende. Doch den genetischen Zwilling zu finden, ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Was jeder von uns tun kann, ist sich bei einer Knochenmarkspenderdatei wie der DKMS zu registrieren. Das geht am einfachsten bei Registrierungsaktionen, wie sie im Kreisgebiet in den nächsten Wochen in allen zehn Städten angeboten werden.
"Wir halten VEST zusammen!" ist das Motto der gemeinsamen Aktion des Kreises Recklinghausen mit allen zehn Städten, die am 31. März in Herten startet. Weiter geht es schon am 1. April in Castrop-Rauxel. Eine Übersicht aller Termine und Orte gibt es auf der Internetseite des Kreises unter www.kreis-re.de/spenderwerden. Am jeweiligen Tag wird ein Bus, den die Vestische zur Verfügung stellt, an einem prominenten Platz in der Stadt stehen, an dem sich alle Interessierten registrieren lassen können. Das passiert über einen Datenbogen und eine Probenentnahme per Wangenabstrich.
Der Arbeiter-Samariter-Bund Vest Recklinghausen (ASB) hatte den Kontakt zur Stadt Dorsten gesucht, um kurzfristig in Kooperation mit der DKMS eine Registrierungsaktion durchzuführen. Schnell wurden Landrat Bodo Klimpel und die Stadtoberhäupter der zehn Kreisstädte gefragt, ob sie sich eine gemeinsame Aktion vorstellen können. Es verging keine Stunde, bis alle ihre Zusage gegeben hatten. "Ich freue mich sehr, dass wir die Termine so kurzfristig organisieren konnten und dabei so viel Unterstützung bekommen. Nun besteht wirklich in allen Städten unseres Kreises an Freitagen oder Samstagen die Möglichkeit, sich spontan und unkompliziert registrieren zu lassen", sagt Landrat Bodo Klimpel.
Dankbar ist Landrat Klimpel für das erneute Engagement der Hilfsorganisationen - allen voran dem ASB, der den Bürgerinnen und Bürgern in neun von zehn Städten bei der Durchführung der Probenentnahme behilflich sein wird. Die Stadt Gladbeck hat bereits mehrere Aktionen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Gladbeck umgesetzt und wird auch dieses Mal die bewährte Zusammenarbeit fortführen. Zudem unterstützt die Vestische, indem sie einen Bus sowie das Personal stellt, um den Aktionsbus auf die jeweiligen städtischen Plätze zu bringen, und das Team von Radio Vest, das auf die Aktionen fortlaufend in ihrem Programm aufmerksam macht.
Wer kann Spender werden?
Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch im Alter zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Stammzellenspender registrieren. 17-Jährige dürfen zwar noch keine Stammzellen spenden, werden aber ab dem 18. Geburtstag bei der Suche nach Spendern berücksichtigt. Die Registrierung als Stammzellenspender bei der DKMS ist ausschließlich für Personen mit festem Wohnsitz in Deutschland möglich.
Wer unter einer Erkrankung leidet, gelitten hat oder regelmäßig Medikamente einnehmen muss, kann eventuell dennoch Spender werden. Nähere Informationen dazu gibt es unter www.dkms.de/faq.
Wie läuft die Typisierung ab?
Um sich als Spender zu registrieren, braucht es nur einen Abstrich der Wangenschleimhaut. Dieser wird mit einem Wattestäbchen über kurzes Reiben an der Wangeninnenseite entnommen. Die Probe geht dann an ein Labor, das die Gewebemerkmale analysiert und anschließend das Ergebnis der Probe pseudonymisiert für den weltweiten Patientensuchlauf zur Verfügung stellt.
Wie funktioniert die Spende?
Sollte der genetische Zwilling gefunden und auf eine Spende angewiesen sein, meldet sich die DKMS. Für die Spende selbst gibt es zwei verschiedene Methoden: die periphere Stammzellentnahme und die Knochenmarkentnahme.
Die periphere Stammzellentnahme kommt derzeit mit circa 90 Prozent am häufigsten zum Einsatz. Bei dieser Methode werden die Stammzellen aus dem Blut gefiltert. Das dauert in der Regel drei bis fünf Stunden, normalerweise kann der Spender am gleichen Tag wieder nach Hause. Bei etwa zehn Prozent der Fälle werden die Stammzellen durch eine Knochenmarkentnahme gewonnen. Dies geschieht unter Vollnarkose.
Foto oben rechts: Im Kampf gegen Blutkrebs hält das Vest zusammen
Text und Foto: Kreis Recklinghausen