Video-Workshop zur Zukunft Rhades

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Video-Workshop zur Zukunft Rhades

Digitale Zusammenkunft im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses für Rhade und Lembeck

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Dies gilt auch für die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses für die beiden nördlichsten Stadtteile Dorstens. Aus diesem Grund werden die ursprünglich in den lokalen Sporthallen vor Ort geplanten Bürgerwerkstätten nun als Videokonferenzen durchgeführt.

Am Donnerstag, 19. November, kamen daher in einem ersten Video-Workshop etwa 25 Personen online zusammen, um sich über die Zukunft Rhades auszutauschen. Neben zahlreichen engagierten Akteuren aus dem Dorf – u.a. aus dem Arbeitskreis Rahmenplan des Bürgerforums Rhade – waren auch Bürgermeister Stockhoff, Vertreterinnen und Vertreter des Planungs- und Umweltamtes sowie des Büros für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport und die Regionalmanagerin der Region Hohe Mark dabei. Unter Moderation von Elke Frauns vom beauftragten büro frauns kommunikation | planung | marketing aus Münster wurde ein detaillierter Einblick in die Erkenntnisse der bisherigen Beteiligungsschritte gegeben. So haben sich an der ersten Online-Befragung im Oktober 154 Rhader Bürgerinnen und Bürger mit großem Interesse und hohem Engagement beteiligt.

Mit Blick auf die Frage „Was soll in Rhade so bleiben wie es ist?“ zeichnete sich in der Online-Beteiligung ab, dass sich die Menschen im ihrem Dorf Rhade sehr wohl fühlen, denn die engagierte Vereinsarbeit, der starke soziale Zusammenhalt sowie die gelebte, familiäre Nachbarschaft wurden als charakteristisch für das Rhader Zusammenleben herausgestellt. Deutlich wurde auch, dass die heute noch guten Möglichkeiten zur Nahversorgung in Rhade wertgeschätzt werden. Große Aufmerksamkeit fanden in der Online-Befragung zudem die vielfältigen Angebote und Einrichtungen für Sport, Musik und Kultur, die naturnahe Umgebung und das attraktive Landschaftsbild. Als besonders wichtig für eine zukunftsorientierte Entwicklung ihres Dorfes sehen die Teilnehmenden der Befragung aber auch die gute regionale und überregionale Anbindung an das Straßen- und Autobahnnetz sowie den Bahnhof, der Rhade an die näheren und weiteren Regionen anschließt.

Die zweite Frage der Online-Beteiligung lautete „Was soll sich in Rhade verändern?“. Die fast 1000 eingegangenen Einzelhinweise zeugen davon, dass vielfältige Denkrichtungen und zahlreiche Ideen für eine zukunftsfähige Dorfentwicklung bei den Rhader Bürgerinnen und Bürgern vorhanden sind. Als Schwerpunktthemen kristallisierten sich eine mögliche Erweiterung des Nahversorgungsangebotes sowie eine Neu- bzw. Umgestaltung des Dorfkerns heraus. Im Bereich der Mobilität wurden vor allem die Sanierung einiger konkret benannter Straßen und der Ausbau des Radwegenetzes angeführt. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr zudem das Thema der Freizeitgestaltung: Neue Spiel- und Sportstätten standen hierbei genauso im Fokus wie attraktive und naturnahe Aufenthaltsorte – immer verbunden mit dem wichtigen Hinweis auf eine anzustrebende generationenübergreifende Ausgestaltung. Handlungsbedarf wird zudem im Bereich der Baulandentwicklung gesehen, um insbesondere dem Wegzug junger Bevölkerungsgruppen aktiv entgegenzusteuern.

In dem sich an die Vorstellung der Befragungsergebnisse anschließenden Gespräch unter den Teilnehmenden des Video-Workshops wurde deutlich, dass für die weitere Entwicklung Rhades stets ein Ausgleich zwischen den Ansprüchen vor Ort sowie den übergeordneten Rahmenbedingungen zu suchen ist. Eine zentrale Erkenntnis lautete, dass die formulierten Wünsche mit einer realistischen, zugleich aber durchaus auch ambitionierten Betrachtung zu koppeln sind. Als wichtige Fragestellungen wurden daher festgehalten: „Was können wir selbst beeinflussen und in die Hand nehmen?“ „Und welche (neuen) Wege zur Realisierung unserer Ideen können wir gehen?“

Unter der Überschrift „Rhader Identität und Vision“ wurde in diesem Zusammenhang zudem diskutiert: „Wie viel Dorf und wie viel Stadt wollen wir eigentlich sein?“. Trotz einiger unterschiedlicher Ansichten im Detail, der auf den Punkt gebrachten Aussage eines Teilnehmers konnten schließlich alle zustimmen: „Maßgabe muss sein, dass Rhade ein lebenswerter Ort bleibt!“

Am kommenden Montag, 23. November, findet der nächste Video-Workshop statt, dann zur Zukunft Lembecks. Diese Videokonferenz ist ausgebucht. Anmeldungen sind nicht mehr möglich.

Im Anschluss wird zum 01.12.2020 eine zweite Online-Befragung freigeschaltet, bei der konkrete Zukunftsideen und -projekte gesammelt werden. Alle Rhader Bürgerinnen und Bürger sind erneut herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Hierzu werden noch gesondert Informationen veröffentlicht.

Hintergrund:
Die weitere Entwicklung von Lembeck und Rhade aktiv in die Hand nehmen: So lautet die Maßgabe, unter der aktuell und in den nächsten Monaten in einem parallellaufenden Prozess Dorfentwicklungs­konzepte für die beiden nördlichen Stadtteile erarbeitet werden. Im Ergebnis werden Zielperspektiven für die weitere Entwicklung der Dörfer formuliert, Prioritäten gesetzt und vor allem auch praktische Projekte beschrieben. Mit diesem Zukunftsprogramm wird ein gutes Fundament für den Einsatz von Fördermitteln von Bund und Land zur Umsetzung konkreter Maßnahmen gelegt.

Der Prozess der Dorfentwicklung in Lembeck und Rhade erfolgt unter finanzieller Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ und der LAG Region Hohe Mark – Leben im Naturpark e. V.

Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger ist Joachim Thiehoff im Büro für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport der Stadt Dorsten, Rufnummer 02362 / 66 33 34, joachim.thiehoff@dorsten.de

Text: Stadt Dorsten

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