Unsere kleine Hansestadt Dorsten

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Unsere kleine Hansestadt Dorsten

Elf unterschiedliche Stadtteile – eine Stadt

Wir, das Team der Lokallust Dorsten, haben das ganze Jahr über Monat für Monat mit der Stadtteilserie Ihre oft genannten Leserwünsche zum Thema Dorsten erfüllt. Nun standen die elf Stadtteile der Reihe nach einmal im Fokus und Sie, liebe Leserin, lieber Leser, konnten sie alle vielleicht etwas besser kennenlernen. Vielleicht haben Sie ja auch, so wie ich, etwas Neues über unsere kleine Hansestadt erfahren. Ich bin nicht in Dorsten geboren, daher war mir vieles, was ich von meinen zahlreichen Gesprächspartnerinnen und -partnern erfahren habe, völlig unbekannt. Es war für mich eine Reise in eine mir unbekannte Vergangenheit und ein Kennenlernen der vielfältigen Gesichter meiner jetzigen Heimatstadt.

Foto oben rechts: Die Schützenparade vor historischer Kulisse auf dem Dorstener Marktplatz

Ich blicke mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf die Serie zurück. Lachend, da es Arbeit war, alle Details und Fakten zusammenzutragen. Richtig viel Arbeit sogar. Aber ich habe zum Glück viele interessante Gesprächspartner getroffen, die allesamt für ihr Hobby, ihren Verein oder ihr Ehrenamt gebrannt haben, sodass ich es wirklich bedauere, sie nicht mehr zu treffen. Mit viel Freude haben sie mir von ihren Engagements oder die jeweilige Geschichte ihres Vereins erzählt. Dabei konnte ich feststellen, dass Dorsten zu Recht zu den Städten zählt, in denen die Bürger sich sehr stark ehrenamtlich engagieren.

Foto oben rechts: Stellvertretend für alle Gesprächspartner bedankt sich Martina Jansen bei Hubert Krampe, Dirk Hartwich und Wilhelm Loick (v.l.) (Archivbild: z.Zt. der Aufnahme bestand noch keine Maskenpflicht)

Um die individuellen Facetten der einzelnen Stadtteile herauszuheben, fuhren mein Kollege Christian Sklenak und ich kreuz und quer durch Dorsten, von Lembeck im Norden ...

Foto rechts: Stets einen Ausflug wert: die Biologische Station Kreis Recklinghausen e. V.

.. nach Altendorf-Ulfkotte im Süden, ...

Foto rechts: Drohnenaufnahme Altendorf-Ulfkotte

... von Wulfen im Osten nach Östrich im Westen. Jeder Stadtteil bot dabei ein anderes Gesicht.

Foto rechts: Amelie und ihr Pferd stehen für Östrich als Reitsport-Eldorado

So ist oder war beispielsweise Hervest vom ehemaligen Bergbau geprägt, die Altstadt vom inhabergeführten Einzelhandel und der Norden eher von Äckern und Wiesen. Überrascht hat mich insbesondere die Tatsache, dass es in Dorsten 99 Baudenkmäler gibt. Die meisten davon befinden sich in der Altstadt, gefolgt von Holsterhausen.

Foto rechts: Sonnenaufgang über dem ehemaligen Zechengelände in Hervest

Auch unser Bürgermeister war angetan davon, dass jedem der elf Stadtteile so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. „Die Stadtteilserie hat deutlich gezeigt, wie vielfältig das Leben in unserer Stadt sein kann. Gerade in Dorsten ist das Ehrenamt stark vertreten und trägt mit dazu bei, dass sich Dorstenerinnen und Dorstener bei uns in allen Stadtteilen wohlfühlen“, zieht Tobias Stockhoff ein Fazit aus der Serie.

Foto rechts: Die Schildkröten-Auffangstation auf der Hardt steht stellvertretend für das vielfältige Ehrenamt in Dorsten

Ein paar Fakten zu Dorsten
Bereits 700 Jahre v. Chr. entstand die Siedlung „Durstinon“, auch „Durstina“ genannt. Daraus entwickelte sich unsere heutige Stadt, die 1251 die Stadtrechte erhielt. Die Bevölkerung wuchs, der Handel mit Holz und dem Schiffbau blühte.
Heute ist Dorsten als flächenmäßig größte Stadt der zehn Kreisstädte Recklinghausens die Brücke vom Ruhrgebiet zum Münsterland.

Foto rechts: Die mehr als vier Meter hohe Steele am Kanalufer erinnert an den Kohleweg

76.401 Einwohner sind mit Stand 28. Februar 2021 in Dorsten gemeldet, wobei Deuten mit 1.666 Einwohnern, gefolgt von Altendorf-Ulfkotte mit 1.887 Einwohnern am Dünsten besiedelt ist. Der Stadtteil mit den meisten Einwohnern ist Holsterhausen mit 13.757 Bewohnern, danach kommt mit 351 Bewohnern weniger der Ortsteil Wulfen. Hervest liegt mit 5,92 Prozent bei Kindern unter fünf Jahren knapp über dem städtischen Durchschnitt, die Anzahl der Senioren über 76 Jahre ist dagegen in der Altstadt fast doppelt so hoch wie dieser Anteil durchschnittlich in ganz Dorsten ist.

Foto oben rechts: Die Urpfarre von St. Matthäus ist eine der ältesten Kirchen im Bistum Münster

Dorstens geografischer Mittelpunkt liegt auf einem Acker in Deuten. Die höchste Erhebung ist der Galgenberg nordöstlich von Barkenberg mit 122 Meter über Normalnull, der niedrigste Punkt befindet sich mit 27 Meter über Normalnull an der Lippe nahe der Grenze zu Schermbeck.

Foto rechts: Technisches Kulturdenkmal Tueshaus-Mühle in Deuten

Auf die Gesamtfläche von 171.146.026 Quadratmetern bei einer Ausdehnung von elf Kilometern von Osten nach Westen und 19,5 Kilometern in nord-südlicher Richtung entfallen 50 Prozent auf Acker- und 27 Prozent auf Waldflächen. Hinzukommen Kanal und Lippe, der Blaue See sowie Naturschutzgebiete wie beispielsweise die Lippeauen oder die Rhader Wiesen, die einen Anteil von fünf Prozent an der Größe des Stadtgebietes betragen – Möglichkeiten genug für alle Einwohner, um sich zu entspannen und die Natur zu genießen.

Foto rechts: Der große Brachvogel brütet regelmäßig in Rhade

Das Leben in Dorsten
Kultur, Unterhaltung und Vereinswesen wird hier großgeschrieben. In mehr als 150 Vereinen treiben die Dorstener Sport, engagieren sich für eine liebens- und lebenswerte Umgebung oder den Tierschutz, tragen zur Unterhaltung der Bevölkerung bei oder halten die Geschichte Dorstens lebendig. Auch außerhalb unserer Stadtgrenzen ist der freundschaftliche Kontakt zu mehreren Partnerstädten wie beispielsweise Dormans und Ernée in Frankreich, Crawley in England oder Waslala in Nicaragua sehr lebendig.

Foto rechts: Die Theatergruppe „Kleine Bühne 74“ begeistert seit über 40 Jahren

So vielfältig das Vereinsleben ist, so abwechslungsreich ist auch der gastronomische Bereich. Für jeden Gaumen und für jeden Geldbeutel wird etwas angeboten: auf die Hand oder zum Mitnehmen, zum Mittag auf die Schnelle an Stehtischen oder in gehobener gepflegter Atmosphäre auf Sterneniveau.

Foto rechts: Das Blasorchester St. Antonius im Pararadies

Mein Fazit: In Dorsten lässt es sich gut leben. Man kennt sich! Man hilft sich! Man schätzt sich!

Foto rechts: Das amtierende Feldmärker Königspaar Tobias I. Nordmann (2.v.r.) und Ramona I. Nitsch (2.v.l.)

Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak, Guido Bludau, Marc Gruber, Roland Winkler und privat

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