Tante Gustes Gartencafé

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Der offene Garten mit besonderem Flair

Für die einen Gäste ist „Tante Guste“ ein Kiosk, für die anderen ein idyllisches Gartencafé. Wie auch immer Sie Jutta Kleine-Vorholts kleines Stück vom Paradies nennen, ein Geheimtipp ist es schon lange nicht mehr.

„Das Gartencafé ist mein absoluter Kindheitstraum“, ist Jutta stolz darauf, was sie und ihr Mann Willi (Fitsi) geschaffen haben. „Bereits in meiner Jugend stellten meine damalige Freundin und ich uns vor, wie sie ein Hotel eröffnen und ich dort unsere Gäste bewirten würde.“ Geprägt war dieser Wunsch auch durch den Tante-Emma-Laden, den Juttas Oma Guste im jetzigen Kiosk betrieb. 1973 schloss sie ihr Geschäft, aber der Traum der beiden Freundinnen blieb bestehen. Es sollte aber noch 45 Jahre dauern, bis sich der lang gehegte Wunsch erfüllte: Am 3. Oktober 2018 eröffnete Jutta Kleine-Vorholt ihren offenen Garten, ihr Gartencafé, ihren Kiosk ­– wie immer Sie es auch nennen mögen. Ein passender Name war schnell gefunden, wie könnte es auch anders sein, der von ihrer Oma, allgemein Tante Guste genannt, die den Nutzgarten vorher hegte und pflegte.

Foto oben rechts: Jutta Kleine-Vorholt
Foto: Martina Jansen

Bis dahin war es ein weiter Weg, und Willy kann sicher die Stunden nicht mehr zählen, die er im Garten oder der angrenzenden Werkstatt verbrachte, um alles das aus Holz zu erschaffen, was Jutta sich vorstellte. Er begann mit einer Holzterrasse, danach folgten nach und nach die einzelnen Beete. „Als Kinder durften wir die Wiese nie betreten, wir hätten ja sonst das Kaninchenfutter platt getreten“, erinnert sich die Cafébesitzerin schmunzelnd. „Nun ist der Garten nicht mehr wiederzuerkennen.“

Der Garten wächst und wächst, „aber wirklich fertig wird er nie“, betont die 61-Jährige. „Wenn mir etwas nicht gefällt, dann zögere ich nicht lange, sondern ändere es.“ Überall im Garten pflanzten Jutta und Willi zahlreiche Bäume und Sträucher als Sichtschutz, wobei Jutta ihre genauen Vorstellungen hinsichtlich der Arrangements und Farben hat. „Am liebsten mag ich dunkle rot-lila Töne, ich verwende aber natürlich auch andere Farben, aber Rottöne sind immer schon meine Favoriten gewesen.“
Wer meint, der Garten wäre pflegeleicht, der irrt ebenso gewaltig, so wie er sicher auch die Arbeit für das Gartencafé unterschätzt. „Montags haben wir frei, dienstags und mittwochs steht die Gartenarbeit an und mittwochabends fange ich schon an zu backen. Ab Donnerstag freue ich mich auf meine Gäste und die vielen, vielen Gespräche, die ich bis zu Sonntag hier führen kann. Und Montag habe ich dann wieder meinen freien Tag“, erzählt Jutta.
Wer einmal hier zu Gast war, der kommt sicher wieder und so ist der Garten stets gut besucht. Dass hier im gepflegten Naturgarten sowie im kleinen Café in der alten Schreinerwerkstatt stets alle Gäste Platz finden, mag man auf den ersten Blick gar nicht glauben, denn durch die vielen einzelnen unterschiedlichen Bereiche lässt sich die Größe des Gartens nur erahnen. Jeder einzelne Sitzplatz sieht anders aus und ist liebevoll dekoriert. Alle Artikel, die mit einem Preisschild versehen sind, können natürlich gekauft werden. Aber das Allermeiste dient zur Deko und stammt beispielsweise aus einer alten Apotheke, war ein Geschenk oder stammt aus Juttas eigenem Sammelsurium.

Foto oben rechts: Mein Favorit ist die Eierlikörtorte
Foto: Christian Sklenak

Die zahlreichen Baldachine und Überdachungen schützen die Gäste nicht nur gegen die Sonne, sondern auch bei leichtem Regen. Zusätzliche Feuertonnen machen das Café selbst jetzt im Winter zu einem Anziehungspunkt, sodass Sie zu jeder Jahreszeit hier zur Ruhe kommen können, um für sich alleine in der Natur etwas zu lesen, in großer Runde den stressigen Alltag ausklingen zu lassen oder sich nach einer Radtour eine kleine Erfrischungspause zu gönnen. Ob Sie nun im Winter oder im Sommer einen der leckeren selbst gebackenen Kuchen probieren, mein Favorit ist und bleibt jedenfalls zu jeder Jahreszeit die Eierlikörtorte, wobei Jutta nicht mit der flüssigen gelben Köstlichkeit spart.
„Ich freue mich jedes Mal, wenn meine Gäste mir sagen, dass sie sich wohlgefühlt haben. Und wenn sie dann wiederkommen, dann weiß ich, dass es wirklich so war.“

Tante Guste ist das einzige Café auf Dorstener Gebiet, das am Hohe Mark Steig liegt. Es befindet sich an der Lippramsdorfer Straße 250 neben der Midlicher Mühle, direkt in der Kurve, in der die Straße gegenüber zur Biologischen Station führt.

Foto: stock.adobe.com/ IdeeID

Text: Martina Jansen

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