Tag des offenen Denkmals
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Tag des offenen Denkmals
Stadt Dorsten beteiligt sich erstmals mit einem umfangreichen Programm am „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 10. September.
Seit 30 Jahren gibt es – immer am zweiten Sonntag im September – den Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr unter dem Motto steht „Talent Monument“. Die Stadt Dorsten als untere Denkmalbehörde wird sich in diesem Jahr erstmals beteiligen. Ann-Christin Schlierkamp als zuständige Expertin im Planungs- und Umweltamt hat mit dem Trägerverein Altes Rathaus, dem Verein für Orts- und Heimatkunde, der Stadtagentur und weiteren Akteuren für Sonntag, 10. September, ein spannendes Programm mit Exkursionen und einer zentralen Veranstaltung im Alten Rathaus vorbereitet, das interessante Einblicke verspricht. Die Teilnahme ist kostenlos.
„Ein Denkmal ist ein Kulturgut und soll für die Zukunft, im öffentlichen Interesse, bewahrt werden. Es gibt Zeugnis über vergangene Epochen und ist wichtig für die Stadtgeschichte. Es ist darum unsere Aufgabe, Denkmäler zu schützen und zu pflegen, wissenschaftlich zu erforschen und das Wissen über sie zu verbreiten“, erläutert Ann-Christin Schlierkamp.
Insgesamt gibt es in Dorsten 110 Baudenkmäler. Dabei müssen Denkmäler nicht immer Gebäude sein. Genauso bedeutend sind Bodendenkmäler (Überreste von Befestigungsanlagen oder Römerlagern), Gartendenkmäler (herausragende Schlossgärten), bewegliche Denkmäler (Bilder und Skulpturen) und auch ganze Areale können unter Schutz gestellt werden (ein schönes Beispiel ist die Zechensiedlung in Hervest).
Auf einer Karte im Geodatenportal der Stadt sind alle Baudenkmäler rot markiert, zu den meisten können durch einen Klick auf diese Markierung Infos, Denkmalkarte und Fotos abgerufen werden:
https://geodatenportal.dorsten.de/Dorsten/?layerIds=E-900015,E-621092,E-621093,E-614001&visibility=true,true,true,true&transparency=0,0,0,0¢er=359000.59999999986,5727145.199999998&zoomLevel=5
Am 10. September sollen nun einige Denkmäler öffnen und erlebbar werden. Das Programm gewährt Einblicke, die regulär nicht möglich sind, etwa ein Besuch im Dachgebälk der Agatha-Kirche.
Das Programm am 10. September im Überblick:
9 bis 13 Uhr: Denkmal-Tour durch die Ortsteile von Dorsten:
Auf einer Strecke von rund 30 Kilometern geht es auf Fahrrädern über Hervest, Wulfen, Rhade, Deuten und Holsterhausen zurück zum Ausgangspunkt mit Besichtigung der Denkmäler Tüshaus Mühle, Soggeberghaus und einem Fachwerkhaus im Dorf Hervest. Die Tour – geführt von Dr. Josef Ulfkotte vom Verein für Orts- und Heimatkunde – bietet einen kleinen Überblick über die erhaltenswerten Bauwerke in unserer Stadt, gewährt Einblicke in historische Mühlentechnik und erzählt persönliche Geschichten zur Denkmalinstandsetzung.
Start und Ziel ist am Parkplatz Bürgerbüro am Rathaus Dorsten (Halterner Straße 5).
Anmeldung bis 3. September per Mail an ann-christin.schlierkamp@dorsten.de
15 bis 17 Uhr: Architekturführung durch die Altstadt:
Die Agatha-Kirche, die Werkstatt von Tisa von der Schulenburg im Ursulinen-Kloster und das Pfarrhaus der Gemeinde St. Agatha sind das Ziel einer außergewöhnlichen Architekturführung in der Dorstener Altstadt. Architekt Ralf Badura und Petra Eißing erläutern die Architektur der Gebäude, geben Einblicke in Restaurierungstechniken und in das Leben und Wirken der Ursulinen-Schwester und Künstlerin Tisa von der Schulenburg. Architekt Thomas Boos – seit Schülertagen auch begeisterter Theater-Schauspieler – wird mit kleinen Spielszenen an ausgewählten Orten Impulse und Anregungen geben und neue Sichtweisen auf die Bauwerke eröffnen.
Start und Ziel: Altes Rathaus am Markt.
Anmeldung bis 3. September per Mail an ann-christin.schlierkamp@dorsten.de
15 bis 17.30 Uhr: Denkmal-Tour der neuzeitlichen Kirchen in Dorsten:
Denkmäler müssen nicht unbedingt sehr alt sein, um Bedeutung als Kulturgut zu erlangen. Das wird Barbara Seppi von der Stadtagentur bei einer etwa 15 Kilometer langen Radexkursion zu den neuzeitlichen Kirchen in Dorsten erläutern. Besucht werden die katholischen Kirchen St. Antonius Holsterhausen, Herz-Jesu Deuten, St. Barbara Barkenberg und das evangelische Gemeindezentrum Barkenberg. Die Tour bietet spannende Ansichten der außerordentlichen Architektur der „neueren Denkmäler“. Gerade diese besitzen versteckte Qualitäten, die es zu entdecken lohnt.
Start: Altes Rathaus am Markt, Ziel: Ev. Gemeindezentrum Barkenberg, Talaue 68.
Anmeldung bis 3. September per E-Mail an ann-christin.schlierkamp@dorsten.de
Das Programm im Alten Rathaus am Markt:
11 bis 17 Uhr: Das alte Rathaus, auch bekannt als Stadtwaage, ist für Besucher geöffnet. Die untere Denkmalbehörde der Stadt Dorsten steht für alle Fragen rund um den Denkmalschutz zur Verfügung.
14 bis 14.20 Uhr: Kurzvortrag zum Denkmalschutz in der Stadt Dorsten: Welche Denkmäler gibt es bei uns, was bedeutet das für die Eigentümer, warum ist es wichtig, dieses Kulturgut zu bewahren? Diese und andere Fragen beantworten Ann-Christin Schlierkamp und ihre Vorgängerin Angela von Hall.
14.30 bis 15 Uhr: Das alte Rathaus ist schon lange als Denkmal geschützt – trägt bislang aber noch nicht die markante Denkmalplakette in den Farben des Landes Nordrhein-Westfalen. Diese „Lücke“ wird heute geschlossen: Bürgermeister Tobias Stockhoff wird die Plakette an den Trägerverein Altes Rathaus übergeben.
15.30 bis 17 Uhr: Chanson-Nachmittag mit Sanna Städtler und Bastian Kopp
Der Trägervereins Altes Rathaus Dorsten und Melange e. V. laden bei Kaffee und Kuchen ein zu einem Chanson-Nachmittag mit Sanna Städtler (Gesang) und Bastian Kopp (Klavier, Gesang). Das Duo aus Düsseldorf präsentiert deutsche Chansons von Friedrich Hollaender, Georg Kreisler, Hugo Wiener, Zarah Leander, Hildegard Knef oder Marlene Dietrich und verspricht ein Wiederhören mit vielen bekannten Klassikern des Genres. Das Verhältnis zwischen Frau und Mann wird mal satirisch, mal nachdenklich-melancholisch, mal grotesk dargestellt. Beziehungsprobleme und Selbstfindungs-Trips enden nicht selten als Kriminalfall. Beziehungsfreude und Liebesgeflüster dagegen versprechen eine unendliche Leidenschaft.
Sanna Städler steht seit 30 Jahren als Sängerin mit Bastian Kopp auf der Bühne. Nach Instrumentalunterricht und Gesangsstudium folgten Auftritte mit diversen Big Bands, Jazz-Formationen und Rock-Bands. Bastian Kopp arbeitet seit Jahren als Pianist, Liedbegleiter, Komponist und Sänger. Vor allem als Georg-Kreisler-Interpret hat er sich einen Namen gemacht.
Foto oben rechts: (v. l.) Bastian Kopp und Sanna Städtler
Text und Foto: Stadt Dorsten