Spielplatzpatenschaft
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Spielplatzpatenschaft
Ein Ehrenamt, das nicht nur Andreas Türpe Freude bereitet
Schön ist der Spielplatz am Gecksbach ja nicht gerade, aber er sieht gepflegt aus. Dies ist seit langer Zeit der Verdienst von Andreas Türpe und seinen beiden Töchtern Laura und Julia.
„Alleine in den letzten Tagen habe ich etwa 30 Stunden hier auf dem Spielplatz verbracht und die Steine mit Hochdruck gereinigt, Hecken geschnitten, den Sand von Wurzeln befreit und notwendige Anstriche vorgenommen“, schätzt Andreas. „Dabei hatte ich sehr gute Unterstützung“, fährt er fort und lacht seine beiden Mädchen an. „Wir haben Papa dabei geholfen, die kleinen Mauern zu streichen, aber danach tat mir dann auch mein Arm weh“, bemerkt die neunjährige Laura.
Foto oben rechts: Laura (l.) und Julia halfen ihrem Vater fleissig beim Streichen
Ich schaue mir die Sockel an, die den Spielplatz umschließen. Sie sind schlicht weiß, „aber immer noch besser als die graue Betonwand, auf die wir immer gesehen haben“, erwähnt Andreas schmunzelnd, als er meinen Blick bemerkt. „Bunt wäre sicher keine schlechte Idee“, werfe ich ein und Laura ist sofort begeistert. „Oh ja, Papa, lass uns die Wände mit Keith Haring-Figuren verschönern.“ Sie ist voll motiviert und sieht sich im Geiste sicherlich schon mit Farbe in der Hand. Aber ihr Vater bremst sie erst einmal. „Erst feiern wir das Spielplatzfest, danach machen wir uns Gedanken über die Mauer“, holt er Laura aus ihren gedanklichen Vorbereitungen zurück. Keith Haring scheint erst einmal vergessen zu sein, nun sucht sie mit ihrer Freundin Carla in der Wetter-App nach sonnigen Tagen und hat auch schon den übernächsten Tag für das Fest im Blick. Und wieder muss Andreas die Euphorie seiner Tochter etwas bremsen.
Foto oben rechts: Spielplatzpate Andreas Türpe
„Papa hat auch die Fliesen sauber gemacht“, erzählt Julia und die Siebenjährige fährt stolz fort: „Jetzt kann hier ich endlich wieder Inliner fahren und auf ihnen sogar einen Überschlag machen.“ Geschlagene fünf Stunden kam der Hochdruckreiniger dazu am Wochenende mit Andreas abschließend zum Einsatz.
Foto rechts: Julia ist auch beim Fegen sportlich unterwegs
Mit der ehrenamtlichen Tätigkeit auf dem Spielplatz begann Andreas im Jahre 2016. Dem Barkenberger missfiel der Zustand des Spielplatzes, denn der Sand war völlig durchwurzelt, die Bodenpflaster waren rutschig und die Äste der Büsche ringsherum ragten weit aufs Gelände. Spielwert gleich null. Also überlegte der Familienvater nicht lange, schnitt die Äste zurück und trug auf die Bänke etwas Farbe auf.Auch hierbei unterstütze ihn seine Tochter Laura.
Foto oben rechts: Immer, wenn Laura Zeit hatte, nahm sie den Besen zur Hand, um ihrem Vater zu helfen
Nachdem Andreas Förmchen und Eimer gekauft hatte und auch die Nachbarn Spielzeug dazugegeben hatten, sah der Platz gleich einladender aus.
Einmal angefangen machte Andreas natürlich weiter, immer mehr Arbeiten kamen hinzu, die er alleine jedoch nicht mehr bewältigen konnte.
Foto oben rechts: Der Spielplatz am Gecksbach
Nach der Kontaktaufnahme mit Bürgermeister Tobias Stockhoff erfuhr er von dem Projekt „Spielplatzpate“. Mehr als sechs Jahre lang ist er jetzt bereits Pate des städtischen Spielplatzes und genießt damit für seine Tätigkeiten Versicherungsschutz. „Ich könnte zwar für meine Arbeiten nach einer finanziellen Unterstützung fragen, aber die geringen Beträge für Farbe oder Wasser und Strom zahle ich selbstverständlich aus meiner Tasche. Ich bin jedoch froh, dass das Grünflächenamt das Grünzeug abholt oder hin und wieder den Sand im Sandkasten durchharkt und 2017 den Sand und auch das alte Spielhaus ersetzt hat.“
Foto oben rechts: Andreas Türpe
Text: Martina Jansen
Fotos: privat