Skifreizeit St. Nikolaus
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Mit Stefan Stets und Michael Borr ab in den Schnee
Dass die beiden Skilehrer auch nach 17 Jahren immer noch begeistert die Skifreizeit St. Nikolaus leiten, höre ich ganz deutlich aus den Erzählungen der beiden heraus. „Solange es so gut läuft, bleiben wir auch dabei“, sind sie sich einig.
Die Skifreizeit wird im nächsten Jahr bereits zum 26. Mal stattfinden. Hermann Wienhues und Wouter van der Werff riefen im April 1995 die Skifreizeit ins Leben. „Für Jugendliche wurde und wird freizeitmäßig generell wenig angeboten, daher kamen die beiden auf die Idee, eine Skifreizeit speziell für die Altersgruppe 13 bis 18 anzubieten“, erzählt Stefan Stets, der seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich in St. Nikolaus tätig ist. Drei Jahre später stieg der studierte Kirchenmusiker, der zugleich auch passionierter Skifahrer ist, als Betreuer in die Skifreizeit ein. Nachdem Hermann Wienhues nach 14 Jahren in den Ruhestand gegangen war, übernahmen Stefan Stets und Michael Borr schließlich die Leitung der Skifreizeit.
Seit 17 Jahren ist damit ein weiterer Könner auf den Brettern dabei: Michael Borr, Chemie- und Sportlehrer am St. Ursula Gymnasium, ebenso wie Stefan Stets im Besitz des Skilehrerscheins. „Wir unterrichten die Anfänger nach der Methode ‚Die Piste dreht den Ski‘ und nach drei Tagen können unsere blutigen Anfänger bereits entspannt einfache Hänge herunterfahren“, ist der 53-Jährige zu Recht überzeugt von dieser Technik.
Foto oben rechts: Mit Stefan Stets und Michael Borr ist in der Skifreizeit Spaß garantiert
Für ihr Ehrenamt opfern die beiden Skilehrer gerne jeweils einen Teil ihres Urlaubs, obwohl es beide nicht als Opfer ansehen. „Spätestens am vierten Tag fahren die Jugendlichen mindestens zu dritt in einer der vier Leistungsgruppen oder schließen sich uns sechs Betreuern an, wenn sie es möchten. So können wir selbst auch schon mal schwierigere Touren fahren und auch unser Spaß kommt nicht zu kurz“, betont Stefan Stets. „Wir vertrauen dabei unseren Jugendlichen und sind sicher, dass sie beim Skifahren nicht über die Stränge schlagen. Wichtig ist uns allerdings, dass sie wissen, was bei einem Unfall zu tun ist. So holt einer Hilfe, während ein anderer immer beim Verletzten bleibt. Daher auch die Dreiergruppen“, fährt der 52-Jährige fort.
„Es gilt ‚Kein Alkohol auf Skiern‘ und darauf können wir uns auch verlassen“, ergänzt Michael Borr. „Später beim Après-Ski darf auch schon mal das eine oder andere Bier bei den Älteren auf den Tisch kommen“, schmunzeln sie.
2020 und 2021 fanden coronabedingt leider keine Fahrten statt, aber die beiden Skilehrer hoffen, dass es Ostern 2022 endlich wieder losgeht. Dann würden sie bereits zum sechsten Mal nach Obertauern reisen und sich dort mit 41 Jugendlichen und sechs Betreuern wieder in einer eigenen Etage ihrer Unterkunft einmieten.
Foto oben rechts: Einfahrt ins Skigebiet
„Ich freue mich schon auf viele bekannte Gesichter“, bemerkt Stefan Stets „und bin gespannt, wie sie sich entwickelt haben, denn gerade Jugendliche verändern sich in zwei Jahren ja enorm.“ Einige Jugendliche fahren jedes Jahr mit und die Betreuer sind erstaunt, wie viele Fortschritte sie dabei von Mal zu Mal machen. Einer von ihnen ist Lukas Niehaus. Als Jugendlicher ist er jedes Jahr mitgefahren, nun begleitet der junge Lehrer seit vier Jahren die Gruppe als Betreuer.
“Ein High Light für alle ist immer das Bergfest, sprich die Après-Ski-Party in der Mitte unseres Aufenthaltes“, erklären beide Gruppenleiter unisono, aber halten sich mit weiteren Details lieber schmunzelnd zurück. Natürlich feiert die Truppe nicht nur. „Abends sitzen wir zusammen und spielen ganz Old School Karten, Tischtennis oder reden einfach miteinander und das ganz ohne Hilfe der sozialen Medien“, erwähnt der Gymnasiallehrer und verrät, dass er seine Schüler, die mitfahren, von einer ganz anderen Seite kennenlernt. „Sie mich aber auch“, lacht er. „Wenn meine Schüler mich vor Ort duzen, dann ist das in Ordnung für mich, aber in der Schule bin und bleibe ich Herr Borr.“
Beide Skilehrer kommen aus der kirchlichen Jugendfreizeit und haben immer noch großen Spaß, mit Jugendlichen zusammen einen Teil ihrer Freizeit zu gestalten. „Das liegt aber nicht nur an den Jugendlichen, die mitfahren. Das Betreuerteam ist einfach spitze“, betonen beide und wünschen sich zum Schluss unseres Gespräches für die Reise zu Ostern reichlich Sonnenschein, gute Pisten, tolle Jugendliche und einen unbeschwerten, coronafreien Aufenthalt.
Foto oben rechts: Michael Boor (links) und Stefan Stets leiten bereits seit 17 Jahren gemeinsam die Skifreizeit St. Nikolaus
Text: Martina Jansen
Fotos: privat