Sauberes Wasser rettet Leben

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Sauberes Wasser rettet Leben

Ein Wasserwerk aus Schermbeck in Ponugodu

Was für uns hier selbstverständlich ist, muss in vielen Regionen der Welt hart erarbeitet werden: Der Genuss von sauberem Wasser! Kein Wunder also, dass sich Xavier Muppala, Pastor der Schermbecker Ludgerus-Gemeinde, für seinen Heimatort stark macht. Seit einigen Jahren bereits hat er in Schermbecker Bürgerinnen und Bürgern viele Mitstreiter gefunden, die helfen.

Nach dem Bau einer Kirche und eines Nähzentrums konnte im vergangenen Jahr ein Gebäude fertig gestellt werden, in dem das mit Fluorid verunreinigte Grundwasser zu sauberem Mineralwasser aufbereitet wird. Der Schermbecker Unternehmer Stephan Stender und Xavier Muppala erwarben ein Grundstück in dem Dorf, um dort den „Stender Mineral Water Plant“ zu errichten. Hier wurde seit April 2019 ein 25 Meter langes und zehn Meter breites Gebäude zur Wasseraufbereitung errichtet. Insgesamt 70.000 Euro an Spendengelder von Stephan Stender und einigen seiner Freunde wurden zur Verfügung gestellt.

Durch Corona verzögerte sich die Inbetriebnahme des Wasserwerks. Mittlerweile jedoch läuft auch die Produktion im Wasserwerk und die ersten Liter sauberes Trinkwasser konnten produziert werden. Sehr zur Freude der Bevölkerung, denn in Ponugodu trinkt die ärmliche Bevölkerung meist hochinfiziertes Wasser. „Manchen ist nicht einmal bewusst, dass das Wasser Ursache für Krankheit und Tod ist. Es gibt keinen Zugang zu sauberem Wasser zu einem erschwinglichen Preis – und es werden auch keine öffentlichen Anstrengungen unternommen, dass Problem anzugehen“, erklärt Xavier Muppala. Kommerziell angebotenes Wasser kostet 400 RUP (circa 5 Euro) für 20 Liter. Durchschnittlich verdient eine Familie gerade mal 340 RUP (3 Euro) am Tag. Das „neue“ Stender-Mineralwasser kostet gerade mal umgerechnet 25 Cent pro 20 Liter.

Sechs Arbeitsplätze wurden durch das Wasserwerk geschaffen. Rund 1.000 Liter Wasser werden hier täglich gereinigt. Das Werk trägt sich finanziell selbst. „Die Einnahmen werden für die Instandhaltung und die laufenden Kosten, Reinigung, die benötigten Chemikalien, Autokosten und den Lohn der Mitarbeiter benötigt. „Gewinn müssen wir ja nicht machen“, erklärt Stephan Stender.

Die Einwohner nehmen diese Möglichkeit dankend an – die Nachfrage ist groß. „Mir wurde schon berichtet, dass bei vielen Menschen die Knochenschmerzen weggegangen sind“, erzählt Xavier Muppala.

Foto oben rechts: Stephan Stender hat mit einigen seiner Freunde 70.000 Euro an Spendengeldern zur Verfügung gestellt

Text: Gundis Jansen-Garz
Fotos: privat

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