Rhein-Ruhr bewirbt sich beim Bund als HyPerformer-Region
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Rhein-Ruhr bewirbt sich beim Bund als HyPerformer-Region Die
Die Region Rhein-Ruhr bewirbt sich unter Federführung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) als HyPerformer-Region im Rahmen der HyLand-Regionenförderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV).
Ziel ist es, wegweisende Projekte für den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft im Bereich Mobilität zu realisieren. Dafür sind Investitionen von rund 82 Millionen Euro erforderlich. Bei einer erfolgreichen Bewerbung stellt der Bund der Region Rhein-Ruhr Fördermittel von bis zu 15 Millionen Euro bereit. Zudem wurde eine Aufstockung durch das Land Nordrhein-Westfalen in gleicher Höhe bereits in Aussicht gestellt.
„Das Projekt HyPerformer mit seinen über 100 Unterstützern und einer engen Abstimmung aller Akteure zeigt, dass wir beim Wasserstoff groß denken und das alte Kirchturmdenken passé ist,“ erklärt Landrat Bodo Klimpel, Vorsitzender des Präsidiums der WiN Emscher-Lippe GmbH, die die Bewerbung für den Emscher-Lippe-Raum koordiniert hat.
Die Projekte dienen der Vernetzung der H2-Betankungsmöglichkeiten, um die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen klimaneutralen Schwerlastverkehr zu schaffen. Auch der Busverkehr soll davon profitieren. Viele Verkehrsbetriebe in der Region, darunter die Vestischen Straßen-bahnen GmbH, haben schon positive Förderbescheide für die Beschaffung von BZ-Bussen erhal-ten und konkrete Planungen dazu verabschiedet.
Konkret sind u.a. Elektrolyseure bzw. Tankstellen in Düsseldorf, Wuppertal, Essen, Gelsenkirchen und Dorsten an wichtigen Knotenpunkten bzw. Verkehrsadern geplant. Darüber hinaus erlaubt die Lage der Tankstellen zum Teil einen späteren Pipelinezugang, mit dem wachsende Frequen-tierungen bedient werden können. Die bereits bestehenden H2-Tankstellen sind weitgehend auf den PKW-Verkehr ausgerichtet, so dass es dringend erforderlich ist, H2-Tankmöglichkeiten für den Bus- und Schwerlastverkehr zu realisieren.
Mit dem geplanten Bau eines Elektrolyseurs im zweistelligen Megawattbereich und einer Tank-stelle im Klimahafen in Gelsenkirchen sowie einer Tankstelle an der A31 in Dorsten würden drei wichtige Projekte im Rahmen von HyPerformer in der Emscher-Lippe-Region entstehen. Das wäre zugleich ein weiterer Meilenstein für die Umsetzung der Wasserstoffroadmap Emscher-Lippe.
Alle Projekte verfolgen das Ziel die Transformation des Verkehrs zu klimafreundlichen Antrieben voranzutreiben, einen wesentlichen Beitrag zur Minderung der CO2-Emissionen zu leisten und damit zur Erreichung der Klimaziele des Bundes und des Landes NRW beizutragen. Die Umset-zung der Wasserstoff Roadmap NRW und des Handlungskonzepts „Schwerer Straßengüterver-kehr NRW“ wird mit den vorgesehenen Infrastrukturprojekten ebenfalls verfolgt.
Die zur Förderung vorgesehenen investiven Projekte basieren auf den Vorstudien HyExperts Em-scher-Lippe und Stadt Essen sowie auf der Modellregion Wasserstoffmobilität NRW Düs-sel.Rhein.Wupper. Das Bewerberkonsortium tritt daher als Region Rhein-Ruhr an.
Ziel des Fördermittelwettbewerbs „HyPerformer“ ist es, innovative und erfolgversprechende re-gionale Konzepte zu fördern. Ausgelobt wird der Wettbewerb durch den Projektträger Jülich und die NOW GmbH. Die Förderung erfolgt im Rahmen der „Förderrichtlinie für Maßnahmen der Marktaktivierung im Zuge des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoff-zellentechnologie Phase 2“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.
Die entsprechend der Förderrichtlinien erforderliche Geschäftsstelle soll beim Regionalverband Ruhr im Rahmen seiner Initiative Hydrogen Metropole Ruhr eingerichtet werden.
Foto oben rechts: (v. l.) Markus Funk, Geschäftsführer WINDOR; Wolfgang Jung Geschäftsführer Wissenschaftspark Gelsenkirchen; Tobias Stockhoff, Bürgermeister Dorsten; Bodo Klimpel, Landrat Kreis Recklinghausen
Text und Foto: WIN Emscher-Lippe