„RESPEKT“-Kunstwerk im Stadtsfeld

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

„RESPEKT“-Kunstwerk im Stadtsfeld

Die Künstlerin Brigitte Stüwe nimmt die Arbeit wieder auf

Im letzten Jahr ist das „RESPEKT“-Kunstwerk im Stadtsfeld immer wieder Ziel von Sprayattacken mit eindeutig politischen, teils rechtsradikalen Inhalten geworden. Dank der Dorstener Arbeit sind diese immer zeitnah entfernt worden. Irgendwann aber war der Schaden so groß, dass die Fadenspannung entfernt werden musste. Das war schmerzhaft zu sehen, denn sie ist das Kernstück der Arbeit. Sie steht für all die respektvollen Beziehungen und Netzwerke, die eine demokratischen Gesellschaft ausmachen müssen. Die Fadenspannung lässt sich nicht im Handumdrehen wieder herstellen, denn sie besteht aus hunderten Meter Schnur, die überlegt gespannt werden müssen, damit ein gleichmäßiges Bild entsteht.

Obwohl die Gefahr besteht, dass die Zerstörung des Werkes wieder erfolgt, wird Brigitte Stüwe diese Arbeit noch einmal machen. Der zerstörerischen Energie der Täter zu weichen, ist keine Option. Brigitte Stüwe: „Es geht auch darum, Haltung zu zeigen. Kunst im öffentlichen Raum kann für sehr verschiedene Dinge stehen und ist oft von Diktatoren und Antidemokraten missbraucht worden. Manchmal kommt sie neutral daher, als habe sie politisch nichts zu sagen. RESPEKT ist anders und in seiner Aussage sehr klar. Es geht um Toleranz, Menschenwürde und Respekt gegenüber Mensch und Natur. Dazu stehe ich. Das Werk kann erneut zerstört werden. Die innere Haltung nicht.“

Zur Wiederherstellung des Kunstwerkes sagt Bürgermeister Tobias Stockhoff „Das RESPEKT-Kunstwerk ist längst auch zu einem Symbol dafür geworden, wie viel sich unsere Gesellschaft bieten lässt von Antidemokraten und Menschen, die unsere Form des Zusammenlebens ablehnen. Ich finde es toll, dass hier im Stadtsfeld immer wieder dagegengehalten wird – auch in dem Bewusstsein, dass die Angriffe auf dieses Symbol vermutlich weitergehen werden. Den Satz von Brigitte Stüwe kann ich nur unterstreichen: Unsere Haltung wird dem Sprayer standhalten.“

Nach den Schmierereien haben Anwohner und Unterstützer durch unterschiedliche Aktivitäten deutlich gemacht, dass die Respektlosigkeiten nicht akzeptiert werden. Der Wunsch zur Wiederherstellung des Fadenkunstwerkes war weit verbreitet und kann durch Spenden von Privatpersonen und einen Zuschuss von Dorsten Dankt Dir nun realisiert werden. Die Idee lebt im Stadtsfeld auch durch die Projekte Respektbank und Findlinge weiter und wird zukünftig auch in weiteren Stadtteilen sichtbar. Respekt-Plakate im Großformat sind in Vorbereitung und werden demnächst an verschiedenen Orten hängen. Darüber hinaus werden in der Demokratie-Woche Materialien und eine Anleitung zur Verfügung gestellt, so dass jeder seine eigene Respekt-Tafel erstellen kann.  Respekt im gesamten Stadtgebiet.

Foto oben rechts: das „RESPEKT“-Kunstwerk vor der Zerstörung

Text: Stadt Dorsten
Foto: privat

Zurück