Rekener 24-Stunden-Lauf zugunsten des Deutschen Kinderhospiz
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Rekener 24-Stunden-Lauf zugunsten des Deutschen Kinderhospiz
LebensFenster und LebensLäufe
Nicht nur auf den Rekener 24-Stunden-Läufen sammelt Rainer Kauczor für den „Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe“, auch auf seinen LebensLäufen, wie auf dem Foto oben in Nepal, macht er Werbung für den ehrenamtlichen Verein.
Nach zwei Jahren „Lauf-Abstinenz“ findet der 24-Stunden-Rekenlauf am Gevelsberg in diesem Jahr endlich wieder statt. An dem riesigen Laufevent nahmen alleine 2019 mehr als 1.518 Läufer teil, davon alleine um die 200 im Team Lokallust. Leider können Thomas und Heike Hein mit ihrer Firma Interevent sowie Christian Sklenak und ich von der Lokallust das erste Mal seit acht Jahren kein eigenes Team stellen und verpflegen, aber wir möchten dennoch mit Rainers Lebensläufen Lust auf den Lauf machen.
Dass die Veranstaltung so groß werden, ja dass sie überhaupt stattfinden würde, das hatte Rainer Kauczor nicht geplant. Als seine Frau Jutta vor 15 Jahren ihren 50-sten Geburtstag feierte, rief sie ihre Gäste dazu auf, zu spenden, statt sie zu beschenken. Sie rundete die Summe auf und spendete den Betrag an den „Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe“. Das imponierte Rainer so sehr, dass er auch etwas ehrenamtlich machen wollte. „Ich laufe schon seit mehr als 20 Jahren Marathon und sah dabei viele Läufer, die für den Tierschutz, die Krebshilfe oder andere Einrichtungen liefen, allerdings ohne Sammelbüchse.“ Er informierte sich, auf welche Weise so gespendet wird und beschloss daraufhin auch seinen Sport einen Tag lang in den Dienst der guten Sache zu stellen. „Nicht quasseln, machen“, waren die einzigen drei Worte, die seine Frau darauf antwortete. Und Rainer machte.
„Auch ich wollte mich fürs Laufen von Sponsoren für den guten Zweck bezahlen lassen, ich wollte aber nicht nur dreimal um den Kirchturm laufen. Es sollte schon etwas anderes, etwas Ungewöhnliches sein. So wählte ich den Schweizer 100-Kilometerlauf in Biel und für jede Minute, die ich vor der vorgegebenen Zeit ins Ziel käme, wollten Familienmitglieder, Freunde und Kollegen spenden. Es kamen sage und schreibe 3.300 Euro zusammen.
Durch meinen Marathon auf der Chinesischen Mauer wurde die Presse auf mich aufmerksam und es meldeten sich Unternehmen, die 2009 meinen Treppenlauf in Dresden sponsern wollten.“
24 Stunden lang hieß es nun: 100 Mal je 396 Treppen laufen und dabei jedes Mal 89 Höhenmeter bewältigen. „Das ging ordentlich an die Substanz. Die Strecke betrug die Höhe des Mount Everest, gelaufen in einem Doppelmarathon“, erinnert sich Rainer. Er schaffte „nur“ 83 Runden, konnte aber 6.500 Euro ans Kinderhospiz überweisen. „Der Schmerz verging, der Stolz blieb und so trat ich ein Jahr später erneut an. 20 Minuten vor Ende schaffte ich die hundertste Runde und die Sponsorensumme belief sich nun schon auf 17.000 Euro.“
Foto oben rechts: Auf seinen LebensLäufen macht Rainer Kauczor Werbung für den „Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe“
2011 plante der Extremsportler beim 24-Stunden-Lauf in Delmenhorst zu starten, doch dann konnte er aus familiären Gründen leider doch nicht teilnehmen. Ganz ausfallen lassen wollte er seinen Lauf jedoch nicht und beschloss mit der guten Unterstützung seines Laufclubs, der „Sportfreunde Klein-Reken“, die jeweils 2,4 Kilometer um den Gevelsberg zu laufen. „Wer Lust hat, kann gerne mitmachen“, rief der Rekener damals dazu auf und so waren es insgesamt 475 Läuferinnen und Läufer, die ihn während der 24 Stunden begleiteten. Ein Jahr später nahmen 750 Läuferinnen und Läufer teil, ein weiteres Jahr später waren es bereits 1000. „Ab da konnte ich selbst nicht mehr laufen, sondern kümmerte mich um die Organisation, das Zelt und die Verpflegung für die Teilnehmer.“
Immer mehr Prominente nahmen Rainers Einladungen zu den Läufen gerne an: Olaf Thon, Heiner Brand, der Weltmeister im Rückwärtslaufen Markus Jürgens, Andreas Niedrig sowie Stefanie Schreiber. Auch der Schirmherr des ambulanten Dienstes Gladbeck, Björn Freitag ließ sich nicht lange bitten und schmierte und verteilte Brötchen. „So kamen in den letzten zehn Jahren insgesamt 300.00 Euro für den „Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe“ zusammen. „Was alle Läuferinnen und Läufer leisten, das ist der absolute Wahnsinn. In 24 Stunden legen wir alle zusammen mehr als eine halbe Erdumrundung hin“, strahlt Rainer.
Selbst bei den Läufen, die in den letzten beiden Jahren ja hier vor Ort gar nicht stattfanden, kam die stolze Summe von 28.000 Euro zusammen. Einen gewaltigen Beitrag dazu leisteten auch die Dorstener Autohäuser MOHAG Automobile Sprungmann und Automobile Baumann. Bereits seit neun Jahren spenden Geschäftsführerin Ute Baumann und Geschäftsführer Oliver Sprungmann 50 Cent für jede gelaufene Runde. Bei 10.895 Runden kam im letzten Lauf vor Ort eine Gesamtspendensumme in Höhe von 5.447,50 Euro zusammen.
Das Team „Lokallust“ ist dieses Mal wie erwähnt leider nicht dabei, aber wir würden uns trotzdem freuen, wenn sich unsere treuen Teammitglieder dennoch anmelden und damit zum Gelingen des Spendenlaufes beitragen würden. Auch wenn es auf jedem Lauf Teilnehmer gab, die die 100-Kilometer-Marke knackten, so kann dennoch jeder mitlaufen, Jung und Alt, alleine oder in einer Gruppe, zu Fuß oder im Rollstuhl, laufend oder langsam gehend, mit Walkingstöcken oder dem Rollator. Am Ende des Tages sind diejenigen, die nur eine oder zwei Runden bewältigen, genauso wichtig. Denn in Reken geht es nicht um Leistung, sondern ums Dabeisein. Darum, das Gefühl erleben zu dürfen, gemeinsam mit vielen anderen Menschen Teil eines großen Ergebnisses zu sein.
Der Lauf findet nun zum zehnten Mal in Präsenz statt und zwar Freitag, 9. September, um 16:00 Uhr an der Gevelsberg-Sportanlage in Reken. Anmeldungen unter www.laufen-in-reken.de, auf Race Result unter https://my.raceresult.com/208032/registration oder auch noch direkt vor Ort vor dem Start.
Kontonummer des Spendenkontos: Volksbank in der Hohen Mark, IBAN DE69 4286 1239 10 29 9077 00 (Kennwort „24-Stunden-Lauf“)
Foto oben rechts: Rainer Kauczor organisiert den Rekener 24-Stunden-Lauf
Text: Martina Jansen
Fotos: privat