Radtour Verkehrsverein Dorsten zu Bächen und Feuchtgebieten im Dorstener Norden
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Nach langer Corona-Abstinenz startete der Dorstener Verkehrsverein wieder mit seinen geführten Radtouren.
Den TeilnehmerInnen war anzusehen, wie groß die Freude war, wieder in Gemeinschaft zu radeln, wenn auch mit Abstand, oder war es das Thema und der Name des Tourenleiters: Hans Rommeswinkel vom Dorstener Planungs- und Umweltamt. Schon im letzten Jahr war die Begeisterung groß, als er den Teilnehmern die Natur und Ökologie der Dorstener Fließgewässer im Süden unseres Stadtgebietes erläuterte und kenntnisreich erklärte. Das war bei dieser Tour am letzten Sonntag im August nicht anders, nur die Himmelsrichtung war jetzt nordwärts. Diesmal weiterte er den Exkurs auch auf die potentiellen Feuchtgebiete aus, wie z.B. die Lippeauen hinter dem Bürgerpark Maria Lindenhof, das trockengefallene Deutener Moor mit Hinweis auch auf das nahe gelegene Lasthausener Moor, das Naturschutzgebiet der Rhader Wiesen oder auch das ehemalige Feuchtgebiet des Lembecker Wiesenbaches im Bereich des Torfvenns, heute vielfach landwirtschaftlich genutzte Wiesen Weiden und Äcker, deren hohe ökologische Bedeutung im Besonderen der noch vorhandenen Grünlandflächen er hervor hob.
Natürlich führte er sachkundig die interessierten TeilnehmerInnen auch an unsere bekannten Bäche des Hammbachs, des Rhader Mühlenbaches und Kalten Baches, des Midlicher Baches im Bereich von Neu-Wulfen, und des weit über unsere Heimat hinaus ob seiner besonders guten Ökologie hochgelobten Wienbaches an der Gälkenheide. Auf die provozierende Frage eines Teilnehmers am Deutener Moor, an dem auch der neue Wanderweg „Hohe Mark Steig“ vorbeiführt, warum der Wald hier oft so „unaufgeräumt“ aussieht, antwortete Hans Rommeswinkel: „Wir sprechen hier über die Ökologie, der Lehre vom Haushalt. Dort in unserem menschlichen Wohnbereich, im Besonderen der Küche, sollte in der Tat eine hohe Reinlichkeit und Ordnung vorherrschen, für unsere Natur aber würde dieser Zustand nahezu zerstörerisch sein. Sie benötigt zum Leben ehe das „geordnete Chaos“. Hier ist alles mit Allem verbunden, ist im „Gleichgewicht“ und praktisch ein sehr funktionales System – sofern wir Menschen es nicht immer wieder stören würden!“
Nicht nur hier an dieser Stelle war zu spüren, wo sein „Herz“ zu finden war. Ein dankbarer und anerkennender Applaus war ihm am Ende der Reise mehr als sicher.
Text und Foto: Verkehrsverein Dorsten