Osterfeuer, Osterkerze, Ostertage

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Osterfeuer, Osterkerze, Ostertage

Ostern ist natürlich viel mehr als nur Schokoladenhasen und bunte Eier.

Während die weltlichen Osterfeuer als Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest hauptsächlich den Zweck verfolgen, sich mit Nachbarn zu treffen und zu feiern, haben die Osterfeuer in den Kirchen einen anderen Hintergrund. Christen feiern mit diesem Feuer ihr wichtigstes Fest: die Auferstehung Jesus Christus.

Osterfeuer
Schon vor einigen tausend Jahren wurden durch die Osterfeuer in den Gemeinden die bösen Geister des Winters vertrieben und der Frühling willkommen geheißen. Mit dem Feuer wollten sie die Sonne als Siegerin über die Dunkelheit begrüßen. Zudem sollte es für eine gute Ernte sorgen.
In den Jahren danach wurde das Osterfeuer für die Christen das Symbol für die Auferstehung Jesus Christus und das Licht der Welt. In der Osternacht, in der Zeit vom Einbruch der Dunkelheit am Karsamstag bis zur Morgendämmerung am Ostersonntag, versammelt sich die katholische Gemeinde um das Osterfeuer, das der Priester entzündet.

Symbol des neuen Lebens
Am Osterfeuer zündet der Priester die Osterkerze an, die als Sinnbild für den auferstandenen Christus und der Botschaft, dass mit dem Tod nicht alles endet, steht. Sie ist das Symbol des neuen Lebens. Mit dem Licht der gesegneten Osterkerze erhellt der Priester in einer feierlichen Prozession die dunkle Kirche. Sie wird an alle Gläubigen weitergereicht, die ihre eigenen Osterkerzen daran anzünden und die Kirche erhellen und das Licht Christi anschließend in ihre Wohnungen tragen können.
Nebenbei bemerkt: Das Aschenkreuz auf der Stirn am Aschermittwoch stammt von der Asche des vorjährigen Osterfeuers.

Die große Osterkerze
Die weiße Osterkerze in der Kirche ist geschmückt mit Blättern sowie mit einem roten Wachskreuz und der jeweiligen Jahreszahl, wann die Kerze entzündet wurde. Ferner ist sie verziert mit dem ersten und dem letzten Buchstaben des griechischen Alphabets. Alpha und Omega stehen dabei symbolisch für Jesus als Anfang und Ende der Welt. Rote Wachsnägel symbolisieren darüber hinaus die fünf Wunden Jesus Christus, die bei seiner Kreuzigung entstanden. Die Kerze brennt zwischen Ostern und Pfingsten bei Taufgottesdiensten, bei einer Beerdigung spendet die Osterkerze ebenfalls Licht am Sarg des Verstorbenen.

Die Ostertage
Am Gründonnerstag erinnern sich die Christen an das letzte Abendmahl Jesus, bevor er von Judas verraten wurde. Der Name Gründonnerstag leitet sich von „greinen“ (kläglich weinen) ab.
Karfreitag wird an die Kreuzigung Jesus Christus gedacht. „Kar“ stammt von „chara“ (Klage) ab.
Karsamstag, auch stiller Samstag genannt, ist Grabesruhe und die Kirchenglocken schweigen.
Immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond feiern Christen die Auferstehung Jesus.
Ostermontag berichteten Jünger nach einem Spaziergang von der Auferstehung des Herrn. Daraus entwickelten sich die heutigen Osterspaziergänge.

Text: Martina Jansen
Foto: AdobeStock_Ingo-Bartussek

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