Ordnungsdienst auf Hunde-Runde

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Ordnungsdienst auf Hunde-Runde

Streifengänge finden in der kommenden Woche in Rhade und in der Feldmark statt.

Wer Hundekot nicht beseitigt, zahlt mindestens 100 Euro Bußgeld.
Um dem Dauerärgernis Hundekot zu begegnen, macht der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) an zwei Tagen in der Woche in jeweils zwei Stadtteilen Streifengänge speziell zu diesem Thema.

In der kommenden Woche (2. bis 6. Januar) werden die Ordnungshüter die Spazierwege in Rhade und in der Feldmark in den Blick nehmen.

Kontrolliert werden

  • die Pflicht, einen Kotbeutel mitzuführen (25 Euro Bußgeld im Regelfall)
  • das Verbot, Hunde auf Spielplätze mitzunehmen (40 bis 90 Euro)
  • Liegenlassen von Hundekot (100 Euro Grünanlage, 125 Euro Gehweg, 300 Euro Spielplatz)

Die genannten Bußgelder sind Regelsätze und können bei Uneinsichtigkeit oder Wiederholung auch höher angesetzt werden. Weitere Kontrollen sind natürlich jederzeit im gesamten Stadtgebiet möglich.

Da es zu diesem Thema immer wieder Nachfragen gibt, möchten wir zum Jahreswechsel noch einmal verdeutlichen, was diese Kontrollen bezwecken und was sie leisten können.
In Dorsten sind über 6000 Hunde gemeldet. Wenn jeder davon täglich ein Häufchen von 250 Gramm hinterlässt, sind das täglich im Stadtgebiet 1500 Kilo. In einem Jahr ergibt das pro Hund fast 100 Kilo und insgesamt rund 550 Tonnen.

Die Verunreinigung von Straßen, Wegen und Grünflächen nicht nur durch Hundekot, sondern durch viele Arten von Müll ist ein Thema, das uns seit vielen Jahren und im gesamten Stadtgebiet beschäftigt. Solche Ordnungsprobleme lassen sich leider nicht kurzfristig „wegkontrollieren“.

Vielmehr braucht es dafür einen langfristigen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft. Diesen können wir nur erreichen durch ein Bündel ineinandergreifender Maßnahmen in einem „Drittelmix“, an den wir uns in Dorsten herangetastet haben. Dieser Drittelmix besteht aus

Angebot:Wir haben inzwischen 180 Kotbeutelspender im Stadtgebiet aufgestellt, auch in Außenbereichen und an beliebten Gassistrecken, die meisten mit einem zusätzlichen Mülleimer. Viele der 180 Standorte werden von Paten – oft selbst Hundehalter – betreut, die die  Standorte mit ausgewählt haben und die bei Bedarf täglich für Beutelnachschub sorgen können. Ein solches flächendeckendes Angebot wird man in kaum einer anderen Stadt finden. Die Beutelspender und Mülleimer sind ein Zusatzangebot. Die Notwendigkeit für Hundehalter, sich selbst mit ausreichend Kotbeuteln zu versorgen und nötigenfalls mit nach Hause zu nehmen, bleibt davon unberührt.

Kontrolle und Sanktion: Wir haben 2019 eine Pflicht für Hundehalter eingeführt, bei Gassirunden Kotbeutel dabei haben zu müssen. Uns ist bewusst: Ein Beutel garantiert nicht, dass er benutzt wird. Deshalb führen wir seit Ende Juni 2022 regelmäßige Kontrollen durch. Dabei geht es uns nicht vordringlich um Bußgelder, sondern wir wollen mit Hundehaltern ins Gespräch kommen, die Regeln bekannt machen und dafür werben, sie im Interesse der Allgemeinheit einzuhalten.

Öffentlichkeitsarbeit: Die Präsenz der Beutelspender ist nicht nur Angebot, sondern mit ihrer Signalwirkung auch schon Öffentlichkeitsarbeit. Wir veröffentlichen in Pressemitteilungen zudem wöchentlich die Stadtteile, in denen schwerpunktmäßig kontrolliert wird und wollen das Thema damit auch im Bewusstsein der Menschen halten.

Zu diesem „Drittelmix“ kommt noch ein vierter Aspekt hinzu:
Kontinuität: Die Präsenz des Ordnungsdienstes auf Gassistrecken wie auch das öffentliche Bewusstsein für das Thema muss dauerhaft gewährleistet sein. Einmalaktionen bringen wenig, Menschen verfallen dann schnell wieder in alte Gewohnheiten.

Ein wesentlicher Teil der Kontrolle ist auch die „soziale Kontrolle“, also die kooperative Verständigung der Menschen in einem Quartier auf gemeinsame Werte und Spielregeln. Erfahrungsgemäß stärken bei solchen Themen Angebot, Präsenz und Öffentlichkeitsarbeit durch die Stadt auch dieses kooperative Miteinander im Quartier.

Sind wir damit erfolgreich?
Die Hundehaufen sind nicht weg. Aber es sind in vielen Revieren weniger geworden und die Mülleimer sind voller. Die Kolleginnen und Kollegen vom EBD merken das. Sie heben schwer, wenn sie die Behälter leer machen.
Wir werden also weiter an diesem Thema arbeiten. Wirksam eindämmen können wir die Verunreinigungen im Stadtgebiet durch Hundekot und anderen Müll aber nur, wenn uns in der Stadtgesellschaft eine umfassende Verständigung darauf gelingt, dass es in jeder Hinsicht „igitt“ ist, Kacke und anderen Müll liegen zu lassen.
Das Problem können wir als Stadtverwaltung allein nicht lösen. Sie – die Bürgerinnen und Bürger von Dorsten – müssen diese Lösung wollen und wir laden Sie herzlich ein, daran mitzuwirken.

In Verbindung mit unseren wöchentlichen Anküdigungen der Kontrollen werden wir im neuen Jahr in loser Folge einige weitere Aspekte dieses Themas erläutern.

Text: Stadt Dorsten

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