Night of Light 2020

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Night of Light 2020

Gestern von 22:00 Uhr bis 01:00 Uhr fand die Aktion Night of Light 2020 statt.

Zunächst war diese Aktion bundesweit geplant, jedoch ist die Beteiligung mittlerweile auf Europa, Großbritannien, die USA, Asien und Russland, also eigentlich weltweit ausgeweitet. Über 7580 rot beleuchtete Gebäude machten in der Nacht mit diesem Hilferuf auf die Not der Eventbranche aufmerksam.
Auch das Unternehmen „Interevent“ beteiligte sich an der Aktion Night of Light und hofft, dass die Politik es sieht und ein Umdenken in den Köpfen stattfindet.

Die Corona-Krise 2020 ist für die Eventbranche eine große Katastrophe. Großveranstaltungen sind bis zum 31.Oktober 2020 abgesagt. Viele Veranstaltungsagenturen, Musiker, Künstler, Schausteller etc. generieren seit März keine Einnahmen mehr. Die Reserven werden verbraucht, die Soforthilfe kam, reicht aber nicht weit. Kredite werden aufgenommen, Überbrückungshilfen kommen, aber es reicht nicht lange.
Die Politik kümmert sich herzlich wenig um diejenigen, die immer für die Menschen da sind. Es scheint für die Menschen wichtig zu sein, Erlebnisse zu haben, die die Eventbranche ihnen immer geboten hat und auch weiterhin bieten will. Es ist wichtig für das Wohlbefinden der Menschen, etwas anderes zu sehen, als den Alltag. Es wurde immer versucht, den Alltag der Menschen zu durchbrechen und mit Erlebnissen und Events schön, abwechslungsreich und unterhaltsam zu gestalten. Dies will die Eventbranche endlich wieder.
„Es scheint, dass wir bisher die Politik in diesem Ausmaß nicht erreicht haben“, so Heike und Thomas Hein von der Agentur „Interevent“. „Wir sind eine mittelständische Eventagentur mit 11 Mitarbeitern und 1 Auszubildenden, deren Arbeitsplätze gefährdet sind. Auch wir sind Menschen, Familien. Wir können in diesem Jahr keine unserer Bierbörsen und andere Sommerevents durchführen. Wann und wie wir unser Wintergeschäft, den Bau und das Betreiben von Eisbahnen durchführen können, steht aktuell in den Sternen. Mit unserem Unternehmen beteiligen wir uns an der bundesweiten Aktion Night of Light und hoffen, dass die Politik uns sieht und ein Umdenken in den Köpfen stattfindet. Alle Veranstaltungen zu untersagen bricht unserer Branche das Genick. Warum? Wir wollen das nicht und unsere Gäste und Kunden auch nicht.“

Die Veranstaltungswirtschaft insgesamt ist einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt rund 1 Million direkte Beschäftigte. Es wird ein jährlicher Umsatz von rund 130,0 Mrd. Euro erwirtschafftet. Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als dreihunderttausend Unternehmen in über 150 Disziplinen mehr als 3 Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Mrd. Euro! ** Quelle: Studie „Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltungsbranche“ vom 15.06.2020 des R.I.F.E.L.  e.V. im Auftrag des IGVW e.V

Aktion “Night of Light” (entnommen von der Homepage der Organisation)

Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht!
Seit dem 10. März 2020 ist einem kompletten Wirtschaftszweig faktisch die Arbeitsgrundlage entzogen.
Jegliche Art von Großveranstaltungen sind aufgrund der COVID-19 Krise untersagt. Business Events, Tagungen, Kongresse, Konzerte, Festivals oder Theateraufführungen - überall dort, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam Darbietungen zu erleben oder sich zu relevanten Themen auszutauschen, dürfen Veranstaltungen nur unter umfangreichen, behördlichen Auflagen durchgeführt werden. Selbst Messen und kleine Events, die momentan wieder erlaubt sind, unterliegen zurzeit notwendigen und strengen Hygiene-Vorschriften; dies führt dazu, dass Veranstaltungen insgesamt zurzeit nicht mehr wirtschaftlich durchführbar sind.

Ein flammender Appell und Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft
Alle Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft sowie Veranstaltungs-Locations (Special-Event- Locations, Veranstaltungszentren, Kongresshäuser, Tagungshotels und sonstige Spielstätten wie z.B. Theater, Philharmonien, Konzerthallen, Schauspielhäuser) in ganz Deutschland strahlen in der Nacht vom 22. auf den 23.06.2020 bundesweit ihre Gebäude oder stellvertretend ein Bauwerk in ihrer Region oder Stadt mit  roter Beleuchtung an, um auf die dramatische Situation in der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen.
Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen!
Ein leuchtendes Mahnmal und ein flammender Appell der Veranstaltungs-Wirtschaft zur Rettung unserer Branche, die echte Hilfe anstelle von Kredit-Programmen benötigt! Wir fordern einen Branchendialog mit der Politik, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden!

Unser Ziel
…ist es, mit der Politik im Rahmen eines Branchendialogs ins Gespräch darüber zu kommen, wie die milliardenschwere, extrem heterogene Branche der Veranstaltungswirtschaft vor einer massiven Insolvenzwelle gerettet werden und der Erhalt von bundesweit mehreren hunderttausend Arbeitsplätzen gesichert werden kann. Die Veranstaltungswirtschaft ist eine komplexe Branche, die viele unterschiedliche Gewerke und Spezialdisziplinen in sich vereint. Aus diesem Grund hat die Veranstaltungswirtschaft insgesamt keine zentrale Lobby.

Unsere Aktion
…richtet sich an die breite Öffentlichkeit, um auf die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen.  Hierzu bedarf es einer groß angelegten, konzertierten Aktion, die bundesweit gleichzeitig stattfindet und eine umfangreiche mediale Reichweite erzielt. Alle Bereiche der Veranstaltungswirtschaft in Deutschland vereinigen sich zu einer übergreifenden Interessen- und Arbeitsgemeinschaft und initiieren die „Night of Light“.
Anlässlich dieses Events bauen alle an der Aktion Beteiligten gemeinsam und gleichzeitig ein riesiges Licht-Monument. Hierzu werden in allen Städten, in denen diese Unternehmen ihren Sitz haben, in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 2020 Event-Locations und Spielstätten sowie ausgewählte Gebäude und Bauwerke rot illuminiert. Bilder und Videos der von Euch beleuchteten Objekte und Gebäude können zentral auf den eigens für diesen Anlass erstellten Seiten bei Facebook und Instagram unter dem Hashtag #nightoflight2020 hochgeladen werden. So kann sich jeder Interessierte die bundesweit umgesetzten Installationen im Netz ansehen und unsere Initiative und unsere Forderungen nach einem Branchendialog mit der Politik unterstützen.

Text und Foto: Interevent

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